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Inside The Cage Classics #14: WrestleMania VI - The Ultimate Challenge

Kolumne

Article information
Published on:
31.12.2013, 12:28 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Nachdem beim Royal Rumble 1990 Hulk Hogan und der Ultimate Warrior ihr erstes großes Aufeinandertreffen im Rumble Match hatten, gibt es jetzt bei Wrestlemania VI das größte Match in Warriors Karriere. Die Demolition kämpft sich an die Spitze der Tag Team Division zurück, die allgemein wieder das bessere des Events ausgemacht hat und es gibt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Mathias Rekash und Eddie haben einen Blick auf die sechste Ausgabe der Wrestlemania geworfen.

Hogan vs. Warrior - Die ultimative Herausforderung

Eddie: Dieses eine Match war der Grund, wieso der ganze Rest von WM VI nicht großartig viel an Matchzeit bekommen hat, oder nicht besonders gut sein durfte. Aber zunächst zum Mainer. Das war bis dato eines der besten PPV Kämpfe von den PPVs, die wir bisher besprochen haben. Klar hält es an Matchqualität den heutigen Standard nicht Stand, doch damals war das alles auf das epische Aufeinandertreffen angelegt, und da hat man alles richtig gemacht. Sowohl von der Spannung, als auch von der Intensität läuft nichts falsch. Ich habe das Match als Kind mit großer Aufregung mitverfolgt und war absolut begeistert, als der Warrior gewinnen konnte. Zudem hat man mit der Fackelübergabe einen der größten WM-Momente bis dato geschaffen. Hier kann man wirklich nicht meckern, alles hat gestimmt und alles war absolut stark gemacht.

Mathias Rekasch: Da ich ja im Jahre 1991 mit dem Wrestling angefangen habe und es damals auch noch in Kaufhäusern VHS-Wrestlingkasetten gab, war dies der erste PPV, den ich selbst zu Hause hatte. Und natürlich war es damals der Main Event, den ich gar nicht oft genug schauen konnte - in der heutigen Zeit natürlich kaum vorstellbar. Aber dieses Match hat auch heute noch einige Dinge zu bieten. Sei es von Hogan, der aus Verzweiflung schon auf der Schwelle zur Unfairness balanciert oder die Tatsache, dass Fans es gewagt haben den Warrior über den allmächtigen Hogan zu stellen. Zudem zeigt der Warrior in meinen Augen eines der besten Matches seiner Karriere, an die sonst nur noch seine Duelle gegen Randy Savage oder Rick Rude rankommen. Der Titelwechsel kam dann auch zum richtigen Zeitpunkt, da man langsam doch begann Hogan überdrüssig zu werden und man so einen Star hatte, der von den Fans damals geliebt wurde. Ich hat es damals jedenfalls auch begeistert.

Die Demolition ist zurück an der Tag Team-Spitze:

Eddie: In einem Event, bei dem abgesehen vom Mainer nicht viel passiert war es schwer, eine passende zweite Überschrift zu finden. Ein Titelgewinn passt da natürlich gut rein. Erneut ist auch Bobby Heenan in einem Titelwechsel beteiligt, erneut verlieren seine Schützlinge, hier Andre The Giant und Haku ihre Titel. In der Folge sollte aus der Demolition ja ein Dreiergespann werden und hier als Faces passt der Titelwechsel gut. Vor allem hatte man damals ja mit Andre als gegner nicht unbedingt damit gerechnet, immerhin war er von der Größe und der Masse ja deutlich überlegen, doch auch das hat man gut gemacht und ein schönes Match als zweites auf der Card, bei dem sich die Fans gleich für Ax und Smash freuen dürfen.

Mathias Rekasch: Man muss natürlich dazu noch sehen, dass Andre sich zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht mehr gut bewegen konnte, geschweige denn ordentliche Matches ablieferte. Dennoch war er einfach eine beeindruckende Erscheinung und es war fast zu Beginn der Show ein Feel-Good-Moment als Andre seinen Manager Bobby Heenan nach dem Match in die Finger bekommt, nachdem er einfach genug von dessen Beschuldigungen hatte. Demolition waren damals ohnehin eines der prägenden Tag Teams, die hier verdient die Titel gewannen.

Tag Team Kämpfe erneut besser als die Singles-Division

Eddie: Das zieht sich in den 80ern und frühen 90ern wie ein roter Faden durch die PPVs. Die Tag Team Kämpfe können durch die Bank begeistern, auch wenn so manches Match nicht über das 08/15-Schema hinaus kommen, doch das reicht ja auch schon aus um zumindest ein solides Match zu haben. Vor allem die Rockers gegen den Orient Express war für mich (mal wieder) der Showstealer. Cool auch das kurze Abfertigen der Bolsheviks durch die Hart Foundation. Zweites wirklich großes "Highlight" von der Präsentation neben dem Mainer war das Mixed Tag Team Match zwischen Randy Savage und Queen Sherri gegen Dusty Rhodes und Sapphire. Das wurde größer dargestellt als es vielleicht verdient hat. Versteht mich nicht falsch, es war durchaus in Ordnung, aber so wirklich großartig fand ich das nicht. Da täuscht die Präsentation etwas über das Match hinweg.

Mathias Rekasch: Zumal Sapphire auch nicht wirklich etwas im Ring konnte und Dusty Rhodes im Gegensatz zu seinen NWA-Zeiten, hier mehr ein Comedy-Act war, dem übel mitgespielt wurde. Savage hätte natürlich ein bedeutsameres Match verdient gehabt, doch seine zweite große Zeit sollte noch etwas auf sich warten lassen. Das Match der Rockers war wirklich gut und auch sie hätten viel bedeutsamer sein dürfen, doch zumindest Shawn Michaels wurde später ja doch noch ein ganz großer. Die Bolsheviks haben mich hingegen mit ihrer Singerei immer sehr genervt. Ein richtiges Match war es dementsprechend auch nicht, doch die Hart Foundation wurde als kommender Titelaspirant aufgebaut.

Das Rahmenprogramm:

Eddie: Erneut gibt es viele Singles Matches, bei denen man sich schon ein paar Mal überlegen muss, was denn der Sinn und Zweck hinter der Ansetzung war. Highlight war hier für mich Mr. Perfect vs. Brutus Beefcake, aber auch Ted DiBiasi vs. Jake Roberts, auch wenn das für seine Matchzeit dann zu langatmig war. Abgesehen von den Beiden kam aber kein Match großartig über die fünf Minuten-Marke hinaus. Wie gesagt, vieles war sicherlich der Tatsache geschuldet, dass der Mainer nur umso größer wirkt, aber dennoch wäre da noch mehr drin gewesen.

Mathias Rekasch: Wobei einige Matches ja durchaus eine Geschichte hatten. Hercules, der sich gegen die Heenan Family behaupten und dessen Schwergewicht Earthquake ausheben wollte. Roddy Piper, der eine eigentlich vielversprechende Fehde mit Bad News Brown hatte und dessen Körperbemalung mir auch immer noch im Gedächtnis ist oder der Split der Twin Towers, die allerdings zum Glück nur knapp zwei Minuten Zeit gegeneinander bekamen. Im Hinblick auf den Main Event konnten diese Duelle aber auch, wie schon von Dir erwähnt, nicht viel Zeit bekommen und außerdem hatte man auch mit 14 Matches etwa doppelt so viele, wie heutzutage. Da soll man nochmal über mangelnde Matchzeiten meckern.... wobei man sagen muss, das die damals wenigen PPVs für die Wrestler auch finanziell noch bedeutsamer gewesen sein dürften.

Fazit:

Eddie: Der sechsten Ausgabe der Wrestlemania gebe ich wie schon der ersten Ausgabe 7 Punkte. Der Main Event reisst einiges raus und man muss sich einfach immer vor Augen halten, dass es gerade mal 1990 ist. Klar war vieles "nur da", aber es gab kein schlechtes Match und viele kleine Highlights, vor allem für einen kleinen Fanboy von Bret Hart, Shawn Michaels und Mr. Perfect. Jeder der die drei mag, wird an diesem Event große Freude finden, da man von allen drei gute Leistungen, beziehungsweise von Bret Hart, einen kurzen, knackigen "Wow"-Moment bekommt. Hat gefallen.

Mathias Rekasch: Der Main Event hat nahezu alles andere überstrahlt, war aber auch das Duell, welchem alle entgegenfieberten. Doch trotz vieler kurzen Matches habe ich mich fast durchweg unterhalten gefühlt. Es war hinter vielen Matches doch zumindest eine kleine Storys, es gab zwei tolle Tag Team Matches und gute Duelle zwischen Perfect und Beefcake oder DiBiase und Roberts. Daher gebe ich dieser Show sogar 8 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 2:
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 4:
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 6:
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 8:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 11:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 12:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 13:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 14:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)