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Inside The Cage Classics #11: SummerSlam 1989 - Ein heißer Sommer

Kolumne

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Published on:
03.12.2013, 20:59 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Hulk Hogan konnte sich also beim letzten PPV, auf der größten Bühne der Wrestlingwelt, den WWF World Heavyweight Title von Randy Savage zurückholen. Doch die Geschichte ist natürlich noch lange nicht ausgestanden. Wie es weitergeht, erfahrt Ihr hier. Doch nicht nur dieses Aufeinandertreffen war von Bedeutung beim SummerSlam 1989, auch ein gewisser Ultimate Warrior sollte erneut eine große Rolle spielen. Doch wieso lange um den heißen Brei reden? Eddie und Mathias Rekasch werden sich den PPV nun zu Gemüte führen.

Die Explosion der Mega Powers geht in die nächste Runde

Eddie: Wie schon in der Eröffnung gesagt, Hogan gegen Savage war noch nicht vorbei. Beim größten Event des Sommers sollte es im Main Event ein Tag Team Match geben. Brutus Beefcake, der ja bereits sein Barber-Gimmick inne hat, kommt seinem besten Freund (der er auch außerhalb des Wrestling-Geschäftes ist) zu Hilfe, während sich Randy Savage eine der größten Bedrohungen für Hogan als Partner gesucht hat. Durch den Film No Holds Barred wurde er ins Wrestling-Geschehen gebracht, Zeus. Vor diesem Kampf hatte man ihn noch nicht in einem Ring gesehen und ich muss sagen... Das war auch gut so. Ich habe nichts gegen langsame Wrestler, doch alles was Zeus macht sind Tritte, viel Würgen und ein sehr langer Bearhug. Da Beefcake jetzt auch nicht gerade der beste Wrestler ist, kann man erahnen, dass mir das Match nicht sonderlich gefallen hat. Ja, ich verstehe es ja, der Sieg von Hogan (und Beefcake) war so etwas imposanter als beispielsweise gegen Savage und etwaige Vollzeit Wrestler, aber naja. Es zog sich wie ein Kaugummi. Zum Glück war das Rahmenprogramm besser.

Mathias Rekasch: Man, war dieses Match einfach nur schlecht. Und das liegt nicht nur an Zeus, der im Ring natürlich gar nichts drauf hat und nur dazu diente Hogan einmal mehr als Superman darstellen zu lassen, sondern auch an Hogan und Beefcake, die mit so einem Gegner auch nichts Gescheites auf die Beine stellen können. Wenn dann mit Savage, der in diesen Jahren wrestlerisch wirklich gut war, nur ein passabler Wrestler im Match vorhanden ist, dann wird es schrecklich. Vor allem Cena-Hater sollten sich dieses Match allerdings dennoch ansehen, denn wer sich über so manche Darstellung vom Chaingang-Soldier aufregt, der sollte sich mal Hogan Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger antun. Das relativiert doch so einiges und ich bin kein Cena-Fan.

Der Ultimate Warrior holt sich sein Gold zurück

Eddie: Dieses Match vom Warrior gegen Rick Rude, der erneut von Bobby Heenan zum Ring begleitet wurde, habe ich abgefeiert. Hier muss ich sagen, der Summerslam 89 ist der erste PPV unserer Serie, den ich nicht schon in Kindheitstagen gesehen habe, sondern erst vor ziemlich genau einem Jahr. Jetzt nochmal geschaut und die Wertung passt, die ich letztes Jahr gegeben habe (8 Punkte). Heenan spielt erneut eine große Rolle und bringt Rude ins Match zurück, nachdem der Warrior dominieren kann. Rude dann mit seinen typischen Heel Aktionen, Sleeperhold und so weiter. Doch hier kann sich der Warrior stark ins Match zurückkämpfen, und als er den Sieg einfahren kann sind die Fans in der Halle glücklich. Ich bin glücklich. Man hat den richtigen Moment erwischt um Warrior den Titel zurück zu geben. Und diese Regentschaft sollte ja noch ganz wichtig werden (ich sage nur Wrestlemania VI).

Mathias Rekasch: Und vor allem war die Matchserie gegen Rude insgesamt auch die beste Phase des Warriors, den ich als Kind irgendwie von seiner Art sehr gemocht habe, der rückblickend aber auch nicht viel im Ring zu bieten hatte. Einzig seine Matches gegen Savage 1991 und 1992 waren in meinen Augen noch etwas besser als diese Duelle mit Rude. Der spielte bei McMahon leider selten eine Rolle, obwohl er eigentlich die Idealbesetzung des arroganten Heels war. Auch Heenan spielt seine Rolle als Wiesel hervorragend in diesem Match, welches im Vergleich zum Main Event schon deutlich besser war.

Erneut starke Tag Team Action:

Eddie: Die Tag Team Szene war in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern mit das Beste in der WWF. Auch hier bei diesem PPV (Immerhin sind ein Tag Team und ein Six Man Tag in unserem Matchguide). Der Opener hat mir direkt richtig gut gefallen, Hart Foundation gegen die Brain Busters. Ich meine, Bret Hart und Arn Anderson in einem Wrestling-Opener, was will da schon schief gehen? Neidhart wird isoliert, Hot Tag, doch Heenan, der die Brain Busters zum Ring begleitet hat, machte den Unterschied. War super, hat Spaß gemacht. Das Six Man Tag, das ebenfalls richtig überzeugen kann basiert auf der Fehde von Rick Martel und Tito Santana, die auf den Heel Turn von Martel bei der Mania beruht. Santana mit den Rockers, Marty Jannetty und Shawn Michaels gegen Martel und die Fabulous Rougeaus. Ich habe im Matchguide geschrieben, dass es eine Vorlage für heutige Spotfeste ist, denn was die Rockers und Santana alles abliefern, sensationell. Ansonsten gab es noch ein Six Man Tag bei dem Demolition und King Duggan gegen Andre The Giant und die Twin Towers gewonnen haben. Schönes "Mitten ins Gesicht"-Match mit guter Heel-Face Dynamik.

Mathias Rekasch: Letzteres hat mir nicht so gefallen, aber ich konnte vor allem Duggan und Akeem nie etwas abgewinnen und Andre war noch eine Spur weiter auf dem Weg nach unten. Hingegen war der Opener für mich klar das Match des Abends. Schade das die Brain Busters nicht an ihre Erfolge als Horsemen anknüpfen konnten, doch in der Geschichte gibt und gab es ja immer wieder Wrestler, die mehr oder weniger nur in einer Liga Erfolg hatten, wobei Anderson und Blanchard ja sogar die Titel gehalten haben. Das waren halt echt noch Tag Teams Matches. Das Six Man Tag Team Match mit einer guten Story im Hintergrund hat auch richtig viel Spaß gemacht, auch wenn es wesentlich bessere Matches der Rockers gab, die ohnehin abseits der PPV's viele tolle Matches hatten, die man größtenteils in der heutigen Zeit nur schwer zu Gesicht bekommt. Ansonsten hast Du eigentlich schon alles wichtige gesagt. Hoch lebe das Tag Team Wrestling zu dieser Zeit.

Das Rahmenprogramm

Eddie: Dusty Rhodes gegen den Honky Tonk Man, Mr. Perfect in einem kurzen Match gegen den Red Rooster (sensationelles Gimmick, nicht. Wer sich das ausgedacht hat, gehört verprügelt, denn Taylor war eigentlich ein richtig guter Wrestler), Greg Valentine in einem ebenso kurzen Match gegen Hercules (der vorübergehend wohl was angestellt hatte, da er erst mit Paul Roma als Power And Glory wieder dominierender werden sollte) und Ted DiBiase gegen Jimmy Snuka haben den Event abgerundet. Nichts was man gesehen haben musste, aber auch nichts was wirklich weh tat.

Mathias Rekasch: Dem kann ich wirklich nichts hinzufügen. Alles drei Füller der eher belanglosen Art, was im Bezug auf Leute wie Snuka, Valentine, Perfect und Taylor eigentlich sehr schade war, da diese durchaus mehr konnten als sie zumindest bei dieser Show zeigen konnten.

Fazit

Eddie: Solider PPV, vielleicht fehlt hier die Kindheitserinnerung im Vergleich zu den Vorgänger PPVs, aber mehr war das auch wieder nicht. Drei richtig gute Kämpfe werden von zwei Belanglosen Squashes (was sie mehr oder weniger waren) und dem Main Event (von dem besonders) abgewertet. Denn der schwankt bei mir zwischen ausreichend und ungenügend, und das ist bei einem Main Event einfach fatal. Ansonsten solide, von mir dafür 5 Punkte.

Mathias Rekasch: Ein tolles Six Man Tag Team Match, ein genialer Opener und ein wenig solide Kost, können aus meiner Sicht nicht über das viele Füllmaterial und den grauenhaften Main-Event hinwegtäuschen. Einzig die beiden eben erwähnten Matches retten die Show von einem Totalausfall und nur weil diese so sehr gut sind, gebe ich noch 4 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0) 
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0) 

Platz 3:
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0) 

Platz 4:
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0) 

Platz 6:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 9:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 10:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 11:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)