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Inside The Cage Classics #10: WrestleMania V – The Mega Powers finally explode

Kolumne

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Published on:
26.11.2013, 09:50 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
So schnell kann die Zeit vergehen. Vor nicht einmal drei Monaten haben wir dieses neue Kolumnenprojekt ins Leben gerufen und nun sind wir bereits bei der zehnten Ausgabe unserer Inside The Cage Classics Serie angekommen. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei allen Lesern bedanken. Die Leserzahlen zeigen doch, dass ein gewisses Interesse an dieser Serie besteht. Das Duo Eddie und JoMo hat sich das fünfte Jubiläum von WrestleMania angesehen und kam dabei zu den folgenden Meinungen.

Der erste Höhepunkt der Mega Powers Explosion

JoMo: Der Main-Event der fünften WrestleMania-Ausgabe macht sehr viel gut an diesem Abend. Dabei geht es aber nicht darum, dass Hulk Hogan vs. Randy Savage ein mögliches Match des Jahres war. Denn dies würde nicht der Wahrheit entsprechen. Das Duell der ehemaligen Mega Powers war gemessen an der Matchqualität gehobener Durchschnitt. Es gab die übliche Hogan Show, welcher den Finisher des Gegners locker wegsteckte und dann erwartungsgemäß zum Sieg kam. Betrachtet man jedoch die komplette Geschichte, also das Gesamtpaket, beginnend mit den Spannungen ab der Survivor Series im Vorjahr, hat man hier ein Musterbeispiel einer Fehde. Zwei Egos kollidieren an ihrem Wunsch immer der Beste sein zu wollen. Miss Elizabeth gerät zwischen die Fronten und wird als weiteres brauchbares Fehdenmittel verwendet. So macht Wrestling einfach Spaß.

Eddie: Ich muss sagen, dass ich das Match durchaus auch heute noch gut finde, da es schlicht und ergreifend eine starke Story erzählt. Wenn man, wie wir das momentan machen, die "Geschichte" anhand der PPVs noch einmal durchlebt, dann sieht man, was hinter einem Kampf alles steht. Klar, Hogan und seine Finish-Sequenz dürfen nicht fehlen, aber dennoch war das sehr hohe Unterhaltungskunst in 18 Minuten. Das Drumherum hat auch gepasst und deshalb bleibt für mich zu sagen, dass es ein würdiger Main Event war, welchen man im historischen Kontext durchaus gesehen haben sollte.

Bobby Heenan verschafft seinem Schützling das Gold

JoMo: Die Kommentatoren haben die Situation rund um Bobby Heenan sehr gut in ihren Kommentar eingebunden. Das Wiesel war damals schon ein sehr erfolgreicher Manager, aber noch keiner seiner Schützlinge konnte bisher einen Titel in der WWF gewinnen. Rick Rude sollte diesen Bann nun endlich brechen. The Ultimate Warrior war im Grunde ein schier unbesiegbarer Gegner in der damaligen Zeit und nervte mich mit seinem Auftreten eigentlich sogar noch mehr als Hulk Hogan. Selbst als Kind war ich nicht der große Warrior Fan, da mir sein unverständliches Rumgebrülle und sein komisches Auftreten einfach nicht gefiel. Im Nachhinein bin ich natürlich noch glücklicher, dass Rude damals den Title durch einen Eingriff von Heenan gewinnen konnte. Wie egal dem Warrior die Verletzungsfreiheit anderer Personen ist, sah man beim Gorilla Press Slam nach Match gegen The Brain. Heenan hat sich einige Jahre später in einem Interview auch enorm über diese Aktion beschwert und dies vollkommen zurecht.

Eddie: Als Kind, anders als heute, war ich großer Ultimate Warrior Fan und hab fast geheult, als ich den Warrior verlieren sah (damals gab es noch kein Internet und ich sah den Event im Alter von ca. 8 Jahren ungespoilert). Rude geht als Champion sowieso in Ordnung und das Match ist immerhin sehr viel besser als ihr Showdown vom Rumble. Heenan ist und bleibt für mich einer der besten Manager aller Zeiten. Sei es als ernster Heel, der für seine Schützlinge eingreift oder als Idioten-Heel, der plötzlich verkehrt herum auf einem Kamel sitzt (dazu kommen wir in einigen Ausgaben). Ich mag ihn mittlerweile natürlich. Als Kind habe ich ihn gehasst. Genau wie es eben auch sein sollte. Und immerhin stellt das Match einen wichtigen Punkt für die Fehde bis zum Summerslam gegen Rude oder für die Fehde gegen Heenan bis zur Survivor Series dar. Hier wurde viel richtig gemacht.

Demolition behält die Vormachtstellung

JoMo: Nach dem bereits angesprochenen Doppel-Turn bei der Survivor Series 1988 kam es nun zum ersten großen Aufeinandertreffen von Demolition und The Powers of Pain auf PPV-Ebene. Dabei kämpfte Mr. Fuji sogar an der Seite seiner neuen Schützlinge. Der Manager sollte letztlich auch das Zünglein an der Waage sein. Demolition festigte an diesem Tag einmal mehr ihre Spitzenposition in der Tag Team Division und holten am Ende den Sieg und das auch noch gegen ihren ehemaligen Betreuer. Das Match war okay und die Entscheidung völlig richtig, da Demolition viel interessanter war als die Powers of Pain. Sehr nett fand ich auch die Videos im Vorfeld, welche Mr. Fuji bei seinem Training zeigten. Dabei lief er u. a. in seinem Anzug und mit seinem Hut bei einem Marathon mit. Sehr unterhaltsam irgendwie.

Eddie: Ich glaube hier hat JoMo so ziemlich genau alles gesagt, was es zum Match zu sagen gibt. Die Revanche von Demolition an Fuji (welche sehr gelungen war), aber auch der Sieg über PoP war die einzig richtige Entscheidung. Das Match selbst war nicht der Kracher, aber man bekommt jetzt auch keine Krankheiten wenn man es schaut. Das Problem dabei war hauptsächlich, dass dieses Tag Team Match nicht das beste Tag Team Match des Abends war. Dementsprechend war dies eigentlich eher ein ungerechtfertiger Titlekampf.

Sehr viel Belangloses und die restliche Card

JoMo: So nett ich die ersten drei Punkte in dieser Kolumne auch fand, viel mehr Gutes sollte nicht dazu kommen. Selbstverständlich hatte man das ein oder andere nette Match, hauptsächlich Tag Team Matches, auf der Card, doch es wirkte nie so, als wäre es so richtig von Bedeutung. Sehr nett war der Turn von Rick Martel gegen Tito Santana gemacht. The Model sollte in Zukunft einen sehr unterhaltsamen Heel-Charakter abgeben. Mögliche interessante Duelle wie Andre The Giant vs. Jake Roberts oder Brutus Beefcake vs. Ted DiBiase waren nicht wirklich gut umgesetzt. Lichtblicke waren eigentlich die Tag Team Matches. The Twin Towers vs. The Rockers oder The Brainbusters vs. Strike Force waren sehr gut umgesetzt. Die Anzahl der vielen kurzen unbedeutenden Kämpfe war einfach zu viel und es wirkte teilweise einfach nicht wie eine WrestleMania.

Eddie: Auf einzelne Kämpfe hier einzugehen würde jetzt zu weit führen. Dafür ist die Card einfach viel zu voll gestopft. Insgesamt 14 Kämpfe, drei davon haben wir ausführlich besprochen, 11 fehlen noch. Puh... Was ich erwähnenswert finde ist das PPV-Debüt als Singles Wrestler von Owen Hart als Blue Blazer. Er hat zwar in fünf Minuten gegen Mr. Perfect verloren, aber gezeigt was ihn im steckt. Das Match fand ich nämlich durchaus ziemlich cool für die kurze Kampfzeit. Ansonsten war Roberts gegen Andre mit Big John Studd als Special Referee war eher mau. Auch hier muss ich dann aber JoMo wieder Recht geben. Die Tag Matches waren alle unterhaltsam. Das Beste dabei für mich die Rockers gegen die Twin Towers mit simplen Storytelling und schönen Moves. Aber auch der Turn von Martel, der ja noch großartig werden sollte als "The Model", kam sehr gut rüber. Da freue ich mich jetzt schon, ihn in seinen Kämpfen gegen Tatanka oder Shawn Michaels im Jahr wieder zu sehen. (Erschreckend nur, wie wenig die damalige WWF aus dem großartigen Wrestler allgemein gemacht hatte).

Fazit

JoMo: Ein hervorragend aufgebauter Main-Event, ein solides WWF Intercontinental Title Match und viele nette kleine Tag Team Matches retten die Show. Es gab zu viele unwichtige Filler, welche einer WrestleMania nicht würdig waren. Vor allem die Geschichte rund um Hogan und Savage stimmt mich jedoch milde und ich gebe die üblichen durchschnittlichen 5 Punkte.

Eddie: Was die Show definitiv rettet ist der Main Event, der für die damalige Zeit kaum besser hätte sein können. Die Tag Team Kämpfe sind allesamt klassische Popcorn-Unterhaltung und ansonsten sind mir die Filler im Singles Bereich auch viel zu viel gewesen, als dass ich hier eine richtig gute Punktzahl geben könnte. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass so manches Match Zeitverschwendung ist. So böse sich das auch anhören mag. In Summe komme ich auch "nur" auf 5 Punkte, genau wie JoMo auch.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 3:
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 4:
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 6:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Summerslam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 9:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 10:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)