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Die besten WWE-Matches: 2010

Kolumne

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Published on:
07.09.2013, 11:06 
Category:
Series:
CAGEMATCH-Jahresreviews (All entries of this article series)
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An erster Stelle möchte ich vorausschicken, dass ich mir das Ranking, besonders bei den Plätzen 10-7 nicht leicht gemacht habe. Denn im Jahr 2010 gab es einige Matches, welche sich in einer Meltzer-Wertungsspanne zwischen ***1/2 und **** bewegte. Deshalb bitte ich um ein wenig Nachsicht, wenn eurer Meinung nach ein bestimmter Kampf in den Top 10 fehlt – die Auswahl fiel auch mir sehr schwer.

10. Non Title RAW vs. SmackDown Match: Daniel Bryan vs. Dolph ZigglerBragging Rights 2010 (24.10.2010)

Den Anfang der Top (20)10 machen zwei Männer, die sich drei Jahre später auf dem bisherigen Höhepunkt ihrer jeweiligen Karrieren befinden sollten. Doch schon damals zeigten Daniel Bryan und Dolph Ziggler, wozu sie, besonders im Ring, im Stande sind. Im Zuge des Brand-Duelles zwischen RAW und SmackDown, welchen es damals noch gab, forderte RAWs United States Champion Bryan SmackDowns Intercontinental Champion Ziggler zu einem Match bei Bragging Rights heraus. Der heutige "Show Off" akzeptierte und das Match war gebucht. Zu sehen bekam man schließlich einen technisch anspruchsvollen Kampf. Während in der Anfangsphase ein Submission-Konter auf den nächsten folgte, versuchten die beiden dann gegen Ende des Matches, sich fortwährend gegenseitig einzurollen. Doch am Ende entschied kein Pinfall, sondern ein Submission-Move über den Sieg. Nachdem Ziggler den Großteil der Zeit dominieren konnte, wurde er schließlich wütend, als Bryan aus dem ZigZag auskicken konnte. Diese kurze Unachtsamkeit nutze der "American Dragon", um den LeBell Lock anzusetzen und damit den ersten und einzigen Sieg für die rote Show an diesem Abend einzufahren.

9. World Heavyweight Title Match: Rey Mysterio (c) vs. Jack SwaggerMoney In The Bank 2010 (18.07.2010)

Nur wenige Tage nachdem er sich bei WrestleMania XXVI den Money In The Bank-Koffer sichern konnte, löste Jack Swagger gegen Chris Jericho seine Chance ein und wurde neuer World Heavyweight Champion. Die anschließende Regentschaft verlief dann aber eher enttäuschend, sodass es fast schon bezeichnend war, dass der "All American American" von einem Mann abgelöst wurde, dessen erster Titelrun ebenfalls floppte: Rey Mysterio. Nach dem Titelverlust drehte Swagger allerdings richtig auf und schwächte den neuen Champion vor ihrem Re-Match bei Money In The Bank mehrfach mit dem Ankle Lock. Somit war praktisch schon im Vorhinein die Matchstory geschrieben, denn während des rund 10-minütigen Kampfes ging Swagger fast fortwährend auf das angeschlagene Bein des Mexikaners los. Aufgeben wollte dieser allerdings trotzdem nicht, und am Ende entschied ein alter Guerrero-Trick das Match. Denn Mysterio öffnete seinen Stiefel, sodass ihn der Herausforderer plötzlich in seiner Hand hielt, als er ein weiteres Mal den Aufgabegriff ansetzte. Mysterio nutze die kurze Verwirrung seines Kontrahenten und konnte ihn nach einer eingesprungenen Hurracanrana erfolgreich schultern. Ein verhältnismäßig kurzer, aber sehr sehenswerter Fight zwischen zwei vermeintlichen Flop-Champions. Lange über seinen Erfolg freuen konnte sich Rey Mysterio dann allerdings nicht, denn schon kurz darauf kam Kane heraus, um seinen gerade erst gewonnen MITB-Vertrag einzulösen. So schloss sich letztlich der Kreis.

8. Singles Match: Evan Bourne vs. Chris JerichoFatal 4 Way 2010 (20.06.2010)

Oftmals werfen Fans der WWE ja vor, junge Talente nicht entsprechend zu pushen. Im Falle von Evan Bourne kann man dies allerdings nicht behaupten. Denn der Highflyer war im Sommer 2010 langsam aber sicher auf dem aufsteigenden Ast und legte sich mit dem multiplen World Champion Chris Jericho an. Der war seinerseits zu diesem Zeitpunkt so langsam auf seiner Abschiedstournee, war sich aber nicht zu schade, dabei einige neue Talente over zu bringen. Und so kam es, dass sich der Underdog Bourne tatsächlich in einem Singles Match beim Pay Per View gegen Y2J durchsetzen konnte. Doch nicht nur das, die beiden zeigten auch einen wirklich sehenswerten Kampf, in welchem Evan Bourne weder in den Walls Of Jericho aufgeben wollte, noch sich nach dem Codebreaker pinnen ließ. Am Ende entschied dann die Shooting Star Press das Match, nachdem es Jericho zuvor zwei Mal nicht gelingen konnte, den sich auf den Seilen befindlichen Bourne von dort herunter zu befördern. Eigentlich hätte dies DAS Breakout-Match vom ehemaligen Matt Sydal seien müssen. Ja, eigentlich, denn die Fans machten dem an dieser Stelle einen Strich durch die Rechnung. Denn fast den gesamten Kampf über stand das Publikum in Long Island hinter Chris Jericho, wodurch der große Upset-Sieg von Evan Bourne fast komplett verpuffte. Schade eigentlich, denn so wirkte das Match letzten Endes vielleicht auch ein wenig unspektakulärer und bedeutungsloser, als es hätte sein können und müssen.

7. World Heavyweight Title Elimination Chamber Match: Undertaker (c) vs. Chris Jericho vs. John Morrison vs. Rey Mysterio vs. CM Punk vs. R-TruthElimination Chamber 2010 (21.02.2010)

Ein Highlight eines jeden WWE-Jahres ist inzwischen Elimination Chamber. Ja, die früheren Kämpfe in der Kammer waren intensiver und blutiger, manche behaupten dadurch eben auch besser. Allerdings bin ich der Meinung, dass fast jedes Match dieser Art auf seine Art und Weise überzeugen kann. Im Jahr 2010 wusste das Duell um den World Heavyweight Title dabei mehr zu gefallen. Das erste Feuerwerk gab es damals übrigens schon vor dem Ringgong, denn als der Undertaker zum Ring kam, fing sein Umhang Feuer, sodass er mit diversen Verbrennungen in seine Zelle gehen musste. Ihren besonderen Charakter bekam diese Elimination Chamber durch die einige Einzelduelle. Es waren zu keinem Zeitpunkt mehr als drei Superstars im Ring, was daran lag, dass CM Punk am Anfang schnell R-Truth losgeworden ist, nur um kurze Zeit später schon von Mr. 619 aus dem Match genommen zu werden. Dennoch war der Auftritt des "Straight Edge Superstars" durchaus beeindruckend, denn wie schon beim Royal Rumble einen Monat zuvor nutze er seine Zeit alleine im Ring, um einige predigende Worte in Richtung der Zuschauer loszuwerden. Das Match verlor anschließend ein wenig Fahrt in dem Sinne, dass die Eliminierungen nicht mehr ganz so Schlag auf Schlag kamen. Die letzten beiden Wrestler sollten schließlich Chris Jericho und der amtierende Champion Undertaker sein. "The Phenom" kam auch als letzter Teilnehmer aus seiner Kammer heraus und sah schließlich wie der sichere Sieger aus, als plötzlich Shawn Michaels unter dem Ring hervorkroch, um dem Deadman die Sweet Chin Music zu verpassen. Ironischerweise verhalf er seinem Erzfeind Chris Jericho damit zum Titelgewinn, der danach nur noch abstauben musste. Ein vorhersehbares, aber dennoch verdammt gut inszeniertes Finish. Das, die interessante Matchstruktur sowie die Tatsache, dass der Ausgang gleich drei Weichen für WrestleMania stellte (Jericho vs. Edge, Taker vs. Michaels sowie Punk vs. Mysterio), machen es für mich absolut sehenswert.

6. SmackDown Money In The Bank Ladder Match: Kane vs. Christian vs. Cody Rhodes vs. Dolph Ziggler vs. Drew McIntyre vs. Kofi Kingston vs. Matt Hardy vs. The Big ShowMoney In The Bank 2010 (18.07.2010)

Zum ersten Mal überhaupt veranstaltete World Wrestling Entertainment im Jahr 2010 den Money In The Bank PPV. Nachdem die Matchart ja derartig erfolgreich und populär bei WrestleMania geworden ist, wollte man ihr gleich zwei Kämpfe pro Jahr (2010 dann sogar drei) gönnen. Der Opener der Veranstaltung war dann das SmackDown MITB Match. Aufgrund der Besetzung stand ich diesem Kampf ein wenig skeptisch gegenüber, Kane und vor allem Big Show sehe ich in dieser Art von Match eher ungern. Allerdings brachte besonders der Giant eine interessante Komponente mit, besonders bei seinem ersten Versuch, die normale Leiter zu erklimmen, musste ich doch recht schmunzeln. Ansonsten gab es natürlich wieder die ein oder andere Highflying-Aktion, als beispielsweise Kofi Kingston draußen von einer Leiter aus einen Boom Drop auf den sich auf dem Kommentatorenpult befindlichen Drew McIntyre sprang. Big Show wurde dann auch aus dem Spiel genommen, als er von den anderen Matchteilnehmern unter einem Berg von Leitern begraben wurde. Der Sieger war dann schließlich recht überraschend. Im Vorfeld wurden besonders McIntyre, Kingston und vor allem Christian als potentielle Kofferträger gehandelt. Kane hatten dabei nur die wenigsten auf der Rechnung, besonders, da er sich ja aktuell auf der Jagd nach dem Angreifer auf den Undertaker befand. Den Zuschauern in der Halle gefiel der Ausgang dennoch, und es sollte ja schließlich auch nicht lange dauern, bis er den blauen Koffer gegen einen goldenen Gürtel eintauschen konnte.

5. World Heavyweight Title Match: Chris Jericho (c) vs. EdgeWrestleMania XXVI (28.03.2010)

Im Juni 2009 sicherten sich Edge und Chris Jericho gemeinsam die Unified Tag Team Title der WWE. Was mehr aus dem Zufall heraus geboren wurde, sollte ursprünglich zu einer langen Regentschaft der beiden Kanadier führen. Denn obwohl oder gerade weil sie im Singles-Bereich absolute Meister ihres Faches sind, sollten sie auch als Team gut funktionieren. Doch schon wenige Wochen nach dem Titelgewinn riss sich der Rated R Superstars die Achillessehne, wonach er mehrere Monate ausfallen sollte. Dem zurückgebliebenen Y2J veranlasst dies schließlich dazu, seinen ehemaligen Co-Champion nun als Schwächling darzustellen. Somit war die Basis für eine künftige Fehde der beiden mehr als gelegt, und beim Royal Rumble 2010 war es dann soweit. Edge kehrte zurück, um nicht nur Chris Jericho aus dem Rumble Match zu eliminieren, sondern dieses auch gleich für sich zu entscheiden. Einen Monat später gewann der "Ayatollah of Rock ‘n Rolla" dann den World Title in der Elimination Chamber, wodurch das große Titelmatch bei WrestleMania XXVI feststand. Im Vorfeld zeigte der nun Face-geturnte Edge diverse Mal den Spear gegen Jericho, wodurch die Gefahr dieses Finishers besonders in den Mittelpunkt gerückt wurde. Dies übernahmen die beiden dann auch in ihrem Match, denn diverse Male versuchte Edge, seinen Trademark Move ins Ziel zu bringen. Gelingen sollte ihm dies zu keinem Zeitpunkt, stattdessen ging Jericho systematisch auf das durch die Operation geschwächte Bein seines Kontrahenten los. Am Schluss entschied allerdings ein klassischer Heel-Move dieses Match, denn Jericho setzte hinter dem Rücken des Referees den Titelgürtel gegen Edge ein. Aus dem folgenden Cover konnte der sich zwar noch einmal befreien, dem danach folgenden Codebreaker hatte der Herausforderer allerdings nichts mehr entgegenzusetzen. Es hieß 1-2-3 und Titelverteidigung Jericho in einem sehr ansehnlichem Match, das durch aktivere Fans allerdings noch einen Ticken besser hätte wirken können. Das Lachen hatte am Schluss aber dennoch Edge auf seiner Seite, denn er verpasste seinem Erzrivalen nach dem Match noch einen Spear durch die Ringabsperrung. Diese intensive, verbissenere Aktion war gleichzeitig schon der erste Indikator für den baldigen Wechsel zurück auf die Seite der Bösewichte, welcher schließlich wenige Wochen später nach dem Draft vollzogen wurde.

4. World Heavyweight Title Fatal Four Way Tables, Ladders & Chairs Match: Kane (c) vs. Edge vs. Alberto Del Rio vs. Rey MysterioTLC: Tables, Ladders & Chairs 2010 (19.12.2010)

Der Wechsel von Edge zu RAW, den ich gerade beschrieben habe, war letzten Endes nur von kurzer Dauer. Schon im Oktober kehrte der Rated R Superstar zur blauen Show zurück, wo er sich nach kurzer Zeit mit dem World Heavyweight Champion Kane anlegte. Der hatte wiederum gerade den Undertaker "lebendig begraben" und bekam mit Edge einen neuen Herausforderer. Nachdem ihr Match bei der Survivor Series unentschieden ausging, sollte es bei TLC schließlich die Entscheidung in einem Tables, Ladders & Chairs Match geben. Doch wenige Tage vor der Veranstaltung krempelte SmackDown General Manager Theodore Long diese Entscheidung noch einmal um und setzte spontan Rey Mysterio und Alberto Del Rio noch in dieses Match. Die beiden Mexikaner fehdeten zu diesem Zeitpunkt auch schon einige Monate miteinander, jedoch entschied man sich innerhalb der WWE offenbar dafür, ihr geplantes PPV Match wegen Zeitgründen zu streichen. So bekam der Zuschauer also ein Fatal Four Way TLC Match serviert, was der Qualität des Kampfes am Ende gut tat. Denn so bildeten sich über die Matchdauer hinweg diverse Allianzen: Edge & Mysterio gegen Del Rio oder alle drei gegen Kane waren dann hier und da mal das Motto. Wie bei jedem guten TLC Match durften auch große Aktionen nicht fehlen. Der Champion wurde gleich zwei Mal Opfer eines Tisches, einmal wurde er von Edge mit einem Splash von der Leiter, und einmal mit einem Spear hindurch befördert. Del Rio hingegen übernahm diesmal den Sturz von einer Leiter auf die draußen platzierten Tische, Mysterio nutzte dafür die im Eingang aufgehangenen Sitzmöbel, um sich auf Kane zu stürzen. Es war eine Menge los, und am Ende war es der Meister dieses Matches Edge, der den Gürtel abhängen und sich damit zum zehnten Mal in seiner Karriere zum World Champion krönen konnte. Wrestling-technische gesehen hätte dieses Match auch eigentlich den Event abschließen sollen, aufgrund der langen Fehde zwischen John Cena und Wade Barrett nahm allerdings deren Chairs Match den Spot des TLC Main Events ein.

3. WWE Heavyweight Title Last Man Standing Match: John Cena (c) vs. BatistaExtreme Rules 2010 (25.04.2010)

Es war die Fehde, auf welche man seit Jahren wartete. John Cena und Batista wurden beide das erste Mal im Jahr 2005 World Champion, dominierten in den Monaten und Jahren darauf ihre jeweiligen Brands und die erste große Konfrontation ließ schließlich bis zum Jahr 2008 auf sich warten. Bei ihrem damaligen SummerSlam-Match brach Batista den Nacken von John Cena, weshalb dieser für einige Monate pausieren mussten. Der große Showdown war dann eigentlich für WrestleMania 25 geplant, doch gerade als der "Dr. of Thuganomics" zurückkam, verletzte sich Batista und verpasste dadurch den größten PPV des Jahres. Aufgeschoben war aber nicht aufgehoben. Im Herbst 2009 turnte Batista nach fast fünf Jahren erstmals wieder auf die Heel-Seite und half kurz darauf Vince McMahon in dessen Krieg gegen Bret Hart. Als Belohnung dafür bekam er ein WWE Championship Match – und zwar bei Elimination Chamber. Dort hatte sich Cena gerade das Gold in der Ausscheidungskammer gesichert, als der Boss herauskam und verkündete, dass der neue Champion seinen Titel sofort verteidigen müsste. Der angeschlagene John Cena hatte natürlich keine Chance und Batista wurde neuer WWE Champion. Das Re-Match gab es schließlich bei WrestleMania XXVI, wo der Titel erneut wechseln sollte. Aber auch " The Animal" hatte einen garantierten Rückkampf, den er schließlich bei Extreme Rules einlöste. Dort trafen sich die beiden größten Superstars der ersten Dekade des neuen Jahrtausends in einem Last Man Standing Match. Und obwohl beide von einem Großteil der Internet Wrestling Community als limitierte Wrestler betitelt wurden und werden, stellten sie an dieser Stelle einen intensiven und clever-geführten Fight auf die Beine. Dieser lebte von vielen High-Profile-Aktionen und "9-Counts", Batista erhob sich beispielsweise noch gerade so fristgerecht nach einem AA durch das Kommentatorenpult. Letzten Endes führte das zu einer verzweifelten Aktion John Cenas, denn der Champion band seinen Herausforderer mit Panzertape am Ringpfosten fest, sodass Batista sich nicht mehr erheben konnte. Während manche Fans dieses Finish verteufeln, empfand ich es als einfach als smart, auch wenn es natürlich etwas konträr zu Cenas eigentlicher Einstellung ging. Relativiert wurde das Ganze dann auch kurze Zeit später, als sich der Champ selbst für dieses Finish rügte. Beendet wurde diese Rivalität dann einen Monat später in einem I Quit Match. Dort sprach Batista die verhängnisvollen Worte aus und über der Regentschaft von John Cena schwebte anschließend keinerlei Zweifel mehr. Der Geschlagene verließ jedoch kurz darauf die Liga und ward seitdem nicht mehr in den Shows der WWE gesehen. Sehr schade, wie ich finde.

2. WWE Heavyweight Title #1 Contendership Ladder Match: John Morrison vs. SheamusTLC: Tables, Ladders & Chairs 2010 (19.12.2010)

Bereits im Jahr 2009 sah es kurzzeitig so aus, als könnte sich John Morrison langsam aber sicher im Main Event etablieren. Doch nach einem kurzen Ausflug in diese Gefilde fand er sich doch in der Midcard wieder, erst Ende 2010 nahm er wieder in eine prominentere Rolle in den Shows ein. So entwickelte sich zwischen dem "Shaman Of Sexy" und dem "Celtic Warrior" Sheamus eine Rivalität, welche zunächst ein Match bei der Survivor Series hervorbrachte. Dieses gewann Morrison, verlor allerdings wenige Wochen später das Finale des King Of The Ring Turniers gegen den Iren. Grund genug für ein Entscheidungsmatch, das bei TLC in Form eines Leiterkampfes stattfinden sollte. Doch dabei ging es nicht nur ums Prestige, sondern auch um ein zukünftiges WWE Championship Match, das dem Gewinner winkte. In einem wirklich tollen Match kombinierten die beiden dann spektakuläre Aktionen mit einem geschickten roten Faden im Match. Denn während Morrison beispielsweise einen Corkscrew Splash über die Leiter sprang, nutzte Sheamus das Klettergestell, um damit konsequent das Bein seines Kontrahenten zu schwächen, und zwar auf die verschiedensten Weisen. Das Tolle daran war, dass Morrison das Bein auch konsequent gesellt hat. Innovativ war dann passenderweise auch das Finish. Der Ire wollte die Leiter samt Gegner umstoßen, doch der ehemalige Johnny Nitro fehderte von den Seilen zurück und nutze den Schwung, um Sheamus damit ordentlich ins Gesicht zu treten. Damit war der Weg frei, John Morrison konnte den Vertrag abhängen und wurde damit neuer #1 Contender auf den WWE Champion The Miz.

1. Streak vs. Career Match: The Undertaker vs. Shawn MichaelsWrestleMania XXVI (28.03.2010)

Ziemlich genau ein Jahr zuvor schaffte es Shawn Michaels nicht, die Undeafeted Streak des Undertakers zu beenden. Was an sich keine wirkliche Schande ist, schließlich sind daran schon etliche Männer gescheitert, fraß HBK in den kommenden Monaten förmlich auf. Und so kam es bei den Slammy Awards zu einer erneuten Herausforderung von "Mr. WrestleMania" in Richtung des Sensenmannes. Dieser lehnte allerdings ab und als Michaels dann auch den Royal Rumble nicht gewinnen konnte, führte seine Frustration dazu, seine WWE-Karriere hinzuschmeißen – zumindest dachten das viele. Doch bei Elimination Chamber kostete er den Undertaker schließlich dessen World Heavyweight Title. Bei WrestleMania, so der Heartbreak Kid, könnte der Deadman schließlich Rache nehmen. Doch das war diesem nicht genug. Denn der Taker verlangte, dass Shawn Michaels seine Karriere aufs Spiel setzen wollte. Nach nur ganz kurzem Zögern nahm er an, und das wohl spannendste WrestleMania-Match aller Zeiten war in Stein gemeißelt. Der größte Teil in mir sagte zwar immer wieder, dass der Undertaker wahrscheinlich gewinnt, aber andererseits war die Chance auf das Ende der Streak noch nie so hoch. Und ich hatte auch darauf gehofft, denn ich sah und sehe in Shawn Michaels immer noch den großartigsten In-Ring-Performer, den ich je gesehen habe. Die Spannung und die Erwartungen hätten also größer nicht sein können, schließlich bewiesen beide Superstars bereits im Vorjahr, zu was sie ihm Stande sind. Persönlich gefiel mir ihr Match bei WrestleMania 25 zwar besser, aber auch dieses hier war allererste Klasse. Beide Performer erzählten wieder eine tolle In-Ring-Geschichte, durch die man Shawns Verlangen nach diesem Sieg in jeder Aktion spüren konnte. Natürlich durfte jeder aus den Finishern des anderen auskicken, bevor schließlich das Finish kam. Und das war dann ganz großartig inszeniert. Wie der Undertaker Shawn bittet, unten zu bleiben und wie der das einfach nicht einsieht – fantastisch. Der Deckel wurde dann passenderweise eben mit einer besonderen Aktion drauf gesetzt, denn letztlich war es ein eingesprungener Tombstone Piledriver, der die Karriere des Showstoppers beendete. So traurig ich am Ende über den Ausgang auch war, so brillant war die ganze Vorstellung. Für Michael Hikkenbottom hätte es keinen verdienteren Abschied aus dem Wrestling-Business geben können. Ganz klar das emotionalste, spannendste und beste Match des Jahres 2010!