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Inside The Cage #662: WWE Monday Night RAW #1051

Kolumne

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Published on:
17.07.2013, 23:12 
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Rund 24 Stunden nach Money In The Bank drehten sich die Mühlen der WWE weiter. Bei RAW stand Brad Maddox vor seinem ersten Arbeitstag als neuer General Manager von RAW und wartete gleich mit einigen wegweisenden Amtshandlungen auf. Wie diese bei Franjise und Vanni ankamen und was die beiden über den Rest der Show denken, sagen sie euch jetzt.

John Cena wählt... Daniel Bryan

Franjise: YES! Jetzt haben wir also das Match für SummerSlam, das wir uns erhofft hatten. Daniel Bryan darf tatsächlich WWE Champion John Cena herausfordern – damit erwartet uns womöglich einer der spannendsten Titelkämpfe der jüngeren Vergangenheit. Der Weg hin zu dieser Ansetzung war zwar etwas unorthodox, aber keinesfalls verkehrt. Denn mit der Festlegung von Brad Maddox, der übrigens immer noch ein paar Übungsstunden am Mikrofon braucht, legte man zugleich neue Saat für die ganze McMahon-Story. Denn man darf getrost davon ausgehen, dass Vince nicht sehr über Bryan als #1 Contender erfreut sein wird. Nunja, sei's drum. Die Umsetzung konnte mich durchaus überzeugen, auch wenn weder das Opening-, noch das Schlusssegment wirklich überragend waren und John Cena am Ende für die Verkündigung der Entscheidung fast so lange brauchte wie einst Marco Schreyl bei DSDS. Letzten Endes kann ich darüber aber getrost hinwegsehen, schließlich zählt in dem Fall nur das Ergebnis, welches auch von den, an diesem Abend sowieso gut aufgelegen Fans, zurecht frenetisch bejubelt wurde. YES!

Vanni: Es war unfassbar, wie laut die Pops waren, die Daniel Bryan dann schließlich bekommen hat. Wie du sagst natürlich auch völlig verdient, aber das war schon sehr beeindruckend. Bei der Verkündung des Herausforderers hat es Cena dann aber echt ein wenig übertrieben und die ganze Sache doch sehr in die Länge gezogen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das für den ungespoilerten Zuseher - der ich in dieser Woche nicht war - vielleicht doch recht spannend war. Nun bin ich mal auf die gesamte Fehde gespannt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Bryan das Gold bekommt und behalten darf - ein gewisser Randy Orton darf da ja auch noch ein Wörtchen mitreden, aber alleine die Tatsache, dass Daniel Bryan bei einer der wichtigsten Shows des Jahres um den WWE Titel antritt - und das auch noch gegen John Cena - ist doch auf jeden Fall schon mal ein Wort. Ich freue mich auf die Ansetzung und bin auf die kommenden Wochen gespannt, der SummerSlam hat auf jeden Fall schon sein erstes Highlight gefunden.

Money In The Bank Winner In Action

Franjise: Zum Start von RAW auch aufgetaucht ist Randy Orton. Dieser machte seine Ambitionen gegenüber John Cena gleich klar, was ich alles in allem recht stimmig fand. Das dann auch noch Fandango dazu stieß sollte natürlich nur den Opener der Show vorbereiten, war insofern aber ganz spaßig, da die Fans seinen Auftritt mal wieder zu etwas Besonderem verhalfen. Denn sind wir mal ehrlich: der Fandango-Hype ist alles in allem ziemlich abgeklungen. Hier bekam er dann die Chance, sich in einem langen Match gegen einen gestanden Main Eventer zu beweisen. Überzeugen konnte er mich aber auch hier wieder nicht, denn außer ein paar Standard-Moves konnte er keine wirkliche Offensive zeigen, da die Viper fast das gesamte Match dominierte. Da konnte auch die Crowd, welche ein bisschen so sein wollte wie die Fans im April in New Jersey (Stichwort JBL-Rufe und Laola-Wellen), nicht mehr allzu viel retten. Schlecht war der Kampf sicher nicht, aber auch nichts, an was ich mich nachhaltig erinnern werde.

Eher in mein Gedächtnis gebrannt hat sich da schon die Attacke von Cody Rhodes auf Damien Sandow. Einige mögen hier kritisieren, dass der frisch gekrönte Kofferträger gegen Christian verlor. Da der Ausgang des Matches aber durchaus knapp und nicht eindeutig durch Finisher zustande kam, geht Sandow da nicht wirklich geschwächt raus hervor. Zumal das eh unwichtig sein dürfte, weil nun ja wohl die Fehde gegen seinen ehemaligen Partner folgen wird. Auf diese freue ich mich schon und hoffe, dass man den beiden auch Zeit am Mikrofon geben wird. Denn so kann die Auseinandersetzung doch viel besser zur Geltung kommen, indem Sandow sagt, dass er der Clevere war, während Rhodes seinen Kampfgeist noch einmal erklärt und sich damit als Face festigt. Da steckt auf jeden Fall eine Menge Potential drin – hoffentlich nutzt man es auch aus.

Vanni: Ich verstehe auch gar nicht, warum jedes Jahr aufs Neue immer wieder davon ausgegangen wird, dass der Kofferbesitzer auf einmal Superkräfte hat und direkt alle Matches gewinnt, die er bestreitet. So hat er eben in ein paar Minuten gegen Christian verloren - so what? Passiert den Besten. Bei vielen Kleinigkeiten wird sich immer über inkonsequentes Booking beschwert, aber hier erwarten alle, dass Sandow nun alles niedermäht, was ihm vor den Bademantel springt. Naja. Du sagst es schon richtig, der Fokus liegt nun auf der folgerichtigen und absolut passenden Fehde gegen Cody Rhodes, Sandow selbst hat ja noch viel Zeit, um seinen Koffer einzulösen. Zeit, die Randy Orton auch hat, die er aber nicht benötigen wird, weil die Viper nicht all zu lange mit dem Koffer umher rennen wird. Das hat er in der Eröffnungspromo recht gut klar gemacht und ist auch nachvollziehbar. Das Match gegen Fandango fand ich schließlich auch durchaus nett und unterhaltsam. Kann man also in meinen Augen alles so machen.

Mark Henry erfährt Gerechtigkeit

Franjise: Nach seiner doch deutlichen Niederlage bei Money In The Bank habe ich mich schon gefragt, wo die Reise denn nun für Mark Henry hingehen wird. Die Antwort gab es dann wohl bei RAW und sie heißt: auf die Face-Seite. Ich weiß nicht, ob ich den World's Strongest Man wirklich noch einmal als Publikumsliebling sehen muss, andererseits hat er als böser Hüne schon so gut wie alles durch und da ist es nur sinnvoll, ihm vielleicht mal wieder eine andere Facette zu verpassen. The Shield als Gegenpart passt da sicher ganz gut, zumal ich das Motiv hinter dieser Attacke auch nachvollziehen kann. Denn ich denke, die drei wollten verhindern, dass Henry ein weiteres Titelmatch bekommt. Schließlich hatte er gerade eins, und eine weitere Chance wäre "ungerecht". Deshalb geht das hier absolut klar und ich bin gespannt, ob sich daraus nun eine weiterführende Geschichte entwickelt.

Vanni: Mir hat missfallen, dass man hier nicht noch die Sache zwischen The Shield und den Usos weitergeführt hat. Das hätte sich in meinen Augen gerade nach Money In The Bank noch angeboten, die Attacke auf Mark Henry fand ich dann doch ein wenig unpassend. Klar, du lieferst sicherlich eine plausible Erklärung, andererseits ist es nun auch schon eine Weile her, dass die Hounds Of Justice sich mal für ihre Attacken auf diese Art und Weise gerechtfertigt haben. Henry als Face ist mir im Grunde recht egal, vielleicht sehen wir ihn nun auch erst einmal wieder ein paar Wochen gar nicht. Ich weiß insgesamt einfach nicht, was ich von diesem kurzen Angle halten soll und halte erst einmal die Füße still.

Dolph macht Schluss – und kassiert die Quittung

Franjise: Nach Money In The Bank war ja abzusehen, dass Dolph Ziggler und AJ als Paar schon bald Geschichte sein werden. Deswegen bin ich auch erfreut darüber, dass man das nicht unnötig in die Länge zieht, zumal sich dieser Split ja schon seit einigen Wochen andeutete. Man wird wohl SmackDown abwarten müssen, bevor man sagen kann, ob der "Show Off" nun erst einmal raus aus dem Main Event Geschehen ist, oder nur mal ein Weekly-Match gegen Big E. Langston bestreitet. Und so sehr ich es eigentlich bedaure, Ziggler nicht mit dem großen Gold zu sehen, wäre es wohl die logischste Wahl, ihn beim SummerSlam erst einmal gegen Langston zu stellen. Sollte man gleichzeitig noch einen einigermaßen ordentlichen neuen Contender für Alberto Del Rio finden, kann ich damit für den Moment auch durchaus leben.

Vanni: Es deutet doch alles darauf hin, auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan dieser Vorgehensweise bin. Es macht alles Sinn, ja, aber insgesamt bin ich doch einfach enttäuscht darüber, wie man Zigglers zweite große Titelregentschaft nun schon wieder so schnell und unwürdig beendet hat. Die Fortführung in dieser Woche war absolut konsequent, logisch und im Grunde auch gut umgesetzt, sodass es auf dieser Ebene eigentlich nicht viel zu meckern gibt. Es ist doch eher die subjektive Sicht, die sich da Ziggler eher wieder mit dem Gürtel wünschen würde und auch langsam einfach genug von Alberto Del Rio hat.

Paul Heyman macht es persönlich

Franjise: Wenn ich an Paul Heyman und CM Punk eines kritisieren kann, ist es, dass ich es langsam leid bin, immer wieder zu schreiben, wie großartig sie doch sind. Aber... ich meine... ach, was solls: diese Promo war wieder einmal überragend! Wie Paul Heyman seinen Angriff auf Punk erklärt, dabei deren alte Geschichte mit einbindet und zum Schluss auch den Bogen zu Brock Lesnar spannt, war einfach brillant. Punk hingegen überzeugt mit unheimlicher Intensität und Wut und Hass auf seinen ehemaligen besten Freund, dass ich ihm jedes gesagte Wort sofort abkaufte. Abgerundet wurde das Segment dann natürlich noch vom Auftauchen Lesnars inklusive dem anschließenden Brawl, bei welchem sich ein angeschlagener Punk nach Leibeskräften wehrte, letztendlich aber doch chancenlos war. Ein perfektes Schauspiel, welches mir jetzt schon richtig Lust auf die kommenden Wochen hin zum SummerSlam macht.

Vanni: Der entscheidende Punkt geht in deinen Worten fast ein wenig über. Man glaubte CM Punk - und auch Paul Heyman - jedes einzelne Wort. Und das macht Wrestling heutzutage doch eigentlich aus. Dass ich genau verstehen kann, warum Wrestler A angepisst ist, seine Beweggründe verstehe und deswegen mit ihm mitfieber. Punk und Heyman waren hier keine überzeichneten Cartoon-Charaktere, sondern glaubwürdige Menschen, die ihre Sichtweise dargestellt haben und sich jetzt nicht leiden können. Das ist nachvollziehbar, das ist glaubhaft und gerade deswegen so verdammt unterhaltsam - und natürlich weil Punk und Heyman einfach großartig sind. Lesnars Involvierung als absolute Bestie war dann auch wieder einmal traumhaft und nachdem ich sagte, dass der SummerSlam mit Cena vs. Bryan sein erstes Highlight bekommen hat, wird er mit Punk vs. Lesnar sein zweites bekommen. Ick freu mir.

Mr. Monday Night back in Action

Franjise: Böse Zungen mögen sagen, ich habe diesen Punkt nur für meinen Co-Schreiber aufgemacht. Da steckt vielleicht ein Funken Wahrheit drin, aber es ist wahrlich nicht der einzige Grund. Denn Rob Van Dams Rückkehr zu Monday Night RAW war schon nicht so schlecht und unbeeindruckend. Zwar fand ich den Main Event bei weitem nicht so gut, wie er von den Kommentatoren sowie den anwesenden Fans in der Halle ("This is awesome!") gemacht wurde, aber gut war das Match allemal. Ich hätte mir zwar generell ein wenig mehr Tempo gewünscht und auch erhofft, letzen Endes war RVD vs. Chris Jericho aber ein sehenswerter TV-Hauptkampf. Sollte sich "The Whole F'N Show" dauerhaft so präsentieren können, sollte sein Aufenthalt bei der WWE durchaus erträglich werden.

Vanni: Mhmm... gnaaaah... *grummel*... Ja, da hast du schon Recht. Dieses Match war ein ziemlich starkes Wochenshowmatch und eben auch über die komplette Zeit ziemlich unterhaltsam. Das muss und kann ich zweifellos einräumen, auch weil ich einfach das Gefühl habe, dass der WWE-RVD einfach viel mehr Bock auf Wrestling hat als der TNA-RVD. Das sagt zwar leider auch wieder einiges über seine Motivation und Einstellung aus - und vielleicht auch über seine Partner bei TNA - aber das ist mir in den ersten beiden Matches von Van Dam einfach schnell aufgefallen. Er wirkt insgesamt fitter, disziplinierter und spult nicht das immer gleiche Programm ab. So kann ich sogar fast mit ihm leben - also, von der reinen Antipathie mal abgesehen.

Fazit:

Franjise: RAW kommt auch in dieser Woche wieder einmal recht gut bei den Fans weg, und dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Es gab ein richtig starkes und zwei ordentliche Matches, während die Show mit der Krönung Daniel Bryans als neuer Nr.1 Herausforderer sowie dem Punk/Heyman/Lesnar-Segment sehr gute Entwicklungen für die kommenden Wochen brachte. Selbst der Diven-Kampf war ganz ok. Und dann darf man natürlich auch die Wyatt Family nicht vergessen, die zwar diesmal eine untergeordnete Rolle spielte, aber erneut überzeugen konnte. Somit bleiben unterm Strich gute acht Punkte stehen sowie die Feststellung, dass die WWE derzeit ein gutes Gesamtprodukt bietet.

Vanni: Auf jeden Fall. RAW hat Spaß gemacht und überzeugt, gute Matches und sehenswerte Promos geliefert. Dafür verteile auch ich gerne ein "gut".

Hat euch RAW ebenfalls gefallen oder seht ihr die Sache eher anders als unsere Kolumnisten? Raus mit der Sprache!