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Floschis Road To WrestleMania #2 - A long road ahead

Kolumne

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Hallo und herzlich Willkommen zur zweiten Ausgabe von Floschis Road To Wrestlemania, meinem unregelmäßigen Blick auf die Geschehnisse von World Wrestling Entertainment (und wenn es einmal passt, Total Nonstop Action Wrestling) auf dem Weg zu WrestleMania 29.

Wir befinden uns jetzt also offiziell in der "WrestleMania-Saison", denn am vergangenen Sonntag fand die große Eröffnung statt: Der Royal Rumble 2012. Ich möchte an dieser Stelle nicht noch einmal detailliert auf irgendwelche Matches, Angles oder Kleinigkeiten der Show eingehen, sondern empfehle erneut die aktuelle Ausgabe vom CageCast, wo ich genau dies mit meinem geschätzten Kollegen Vanni tue. Kurz zusammenfassend: Von der Matchqualität her habe ich mir sowieso nicht viel erwartet, weswegen ich auch nicht enttäuscht wurde. Der Royal Rumble ist die größtmögliche Werbung für WrestleMania, genau diesen Job hat der PPV auch erfüllt: Die ersten eindeutigen Zeichen bringen und Weichen stellen. Von daher wurde mir genau das geliefert, was ich erwartet habe und war auch deswegen durchaus von einzelnen Facetten ziemlich gut unterhalten.

Nachdem ich Euch bereits in der letzten Ausgabe ein paar mögliche Szenarien zum Royal Rumble und zu WrestleMania präsentiert habe, ist es an dieser Stelle nur logisch, direkt dort anzuknüpfen, da wir nun ja mehr als nur reine Spekulationen haben. Also, lasst uns direkt eintauchen in das Thema, oder besser: Lasst uns auffahren auf die Road to WrestleMania!


Die Schlüsselmatches werden geformt!

Der Royal Rumble ist also Geschichte und es gab ein paar Entwicklungen, die uns erste eindeutige Zeichen für WrestleMania geben: John Cena ist der Sieger des diesjährigen Royal Rumbles und hat sich damit das Recht verdient, entweder den World Heavyweight Champion oder den WWE Heavyweight Champion um den Titel herauszufordern. Das hat Cena in der vergangenen RAW-Ausgabe auch bereits getan und wie erwartet angekündigt, dass er bei WrestleMania 29 den dann amtierenden WWE Heavyweight Champion um den Titel herausfordern wird, wer auch immer das sein mag. Derzeit scheint dies The Rock zu sein, denn der konnte - trotz (oder gerade wegen?) eines Eingriffs von The Shield - CM Punk den Titel abnehmen und damit seine "Schreckensherrschaft" beenden. Bei Elimination Chamber gewährt CM Punk, der sich immernoch als rechtmäßiger Champion betrachtet, Rocky ein Rematch um den Titel. An diesem Abend wird also mit ziemlicher Sicherheit bestimmt, wer gegen John Cena im Main Event von WrestleMania 29 antreten wird. Da ich nun ein neunmalkluger Smart Mark bin, sehe ich also drei mögliche Szenarien, auch wenn nur die Offensichtliche realistisch ist:

1. CM Punk besiegt Rocky überraschenderweise relativ clean, gewinnt den Titel zurück und wir bekommen das Finale eine der wichtigsten Rivalitäten der letzten beiden Jahre bei WrestleMania.

2. Das Match endet auf dubiose Weise, Shield greift in das Match ein, es gibt keinen eindeutigen Sieger oder ähnliche Szenarien treten ein, sodass John Cena gegen beide antreten muss: Es kommt zum Triple Threat Match bei WrestleMania, was ja auch angeblich eine Idee vor dem Royal Rumble für die drei gewesen sein soll.

3. Rocky besiegt CM Punk eindeutig, bleibt Champion und trifft erneut auf John Cena bei WrestleMania.

Wenn ich Geld setzen müsste, würde ich hier eindeutig bei Variante #3 bleiben. Warum? Weil die WWE ähnlich wie ich Geld verdienen will. John Cena gegen The Rock ist das größtmögliche Match und hat im Unterschied zum letzten Jahr ganz andere Vorzeichen. Es gibt außerdem einen sehr guten Grund, dass es hier zum viel beschrienen "twice in a lifetime" kommt: Es ist einfach unausweichlich. Es wäre außerdem wünschenswert, wenn es auf dem Weg zu WrestleMania eine eindeutige Rollenverteilung gibt: The Rock als Champion gegen John Cena als Sieger der Royal Rumbles. CM Punk als "Betrogener" würde einfach in jeder Konstellation als drittes Rad am Motorrad wirken, egal wie stark er am Mikrofon ist. Und dafür ist er in meinen Augen zu schade, da kann er gegen andere Gegner einfach viel effektiver sein und die Card für WrestleMania besser aufwerten.

Die Szenarien für den WWE Title sind also relativ klar, es wird sich in den nächsten beiden Monaten um drei Akteure drehen. Doch wie sieht es beim World Heavyweight Title aus? Alberto Del Rio konnte beim Royal Rumble seinen Titel erfolgreich gegen Big Show verteidigen, doch damit war es das auch: Endgültige WrestleMania-Entscheidungen wird es erst bei Elimination Chamber geben. Gegen wen Del Rio seinen Titel dort verteidigen wird, wurde noch nicht angekündigt, aber man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Big Show ein Teil dieser Titelverteidigung sein wird. Auf der Herausforderer-Seite hat General Manager Booker T aber eine klare Entscheidung gemacht: Es wird zum Namensgeber des PPVs kommen. Sechs Wrestler werden in der Elimination Chamber aufeinander treffen, der Sieger wird den World Heavyweight Champion bei WrestleMania herausfordern. Konkrete Namen wurden noch nicht genannt, doch so gut wie alle Akteure sollten sich in den kommenden Wochen in ihren Matches beweisen und dann nach und nach angekündigt werden. Dieses Szenario zerstört eigentlich meinen Wunsch, dass Dolph Ziggler nach dem brutalen Match seinen Koffer einlöst und den Titel abstaubt. Denn wenn er dies bei Elimination Chamber nun machen würde, wäre Del Rio nicht in der Kammer angetreten und wir haben einen potenziellen Triple Threat: Ziggler als Champion gegen den ehemaligen Champion Del Rio und den Sieger der Elimination Chamber. Es bleibt also ziemlich offen und man kann die nächsten SmackDown-Episoden mit Spannung erwarten.

Die letzte Schlüsselentwicklung gab es am Ende der RAW-Ausgabe: Brock Lesnar ist zurückgekehrt und hat seinen Manager Paul Heyman vor einer Entlassung bewahrt, indem er Vince McMahon einen krachenden F5 verpasst hat. Das Szenario dürfte auch hier recht eindeutig sein: Triple H kehrt zurück, um seinen Schwiegervater zu rächen und es kommt zum großen SummerSlam-Rematch. Viel zu kommentieren gibt es an dieser Stelle nicht, dafür ist einfach noch nicht genügend passiert. Ich persönlich freue mich einfach über Brock Lesnar und auch über ein mögliches Rematch auf der großen Bühne. Durch die Attacke auf Vince hat man sogar einen Grund geschaffen, die beiden erneut gegeneinander zu stellen.

Die bisher feststehende WrestleMania-Card sieht demnach derzeit wie folgt aus:

WWE Heavyweight Title Match
CM Punk oder The Rock (c) vs. John Cena

World Heavyweight Title Match
Alberto Del Rio (c) vs. Sieger der Elimination Chamber


FIVE!

Wie bereits in der vergangenen Woche möchte ich Euch an dieser Stelle fünf Punkte präsentieren, die sich nicht mit dem Leitthema beschäftigen, aber trotzdem - kurz, prägnant und informativ - erwähnt werden wollen.

- Das aktuelle Theme von SmackDown hat sich bei der letzten Ausgabe der Wochenshow in mein Hirn gebrannt. Ich war kein Fan von Green Day oder Rev Theory, das letzte wirklich gute Theme, an welches ich mich noch erinnern kann (und welches bei mir noch nostalgische Gefühle meiner Anfangszeit hervorruft), war "Rise Up" von Drowning Pool. Das aktuelle Theme, nämlich "Born 2 Run" von 7Lions, klingt aber ziemlich eingängig, hat einen markanten Rythmus mit einer kräftigen Stimme und klingt auch wesentlich moderner, als so manche Vorgänger. Das Lied könnt Ihr Euch unter diesem Link bei YouTube anhören!

- Bei SmackDown hat mich aber nicht nur das Theme überrascht, sondern auch die Rückkehr von Jack Swagger. Ich bin zwar kein absoluter Fan von ihm, aber ich sehe großes wrestlerisches Potenzial in dem Kerl. Mit seinem Amateurwrestling-Hintergrund hat er auch einen sehr markanten Stil entwickelt, den man nur noch bei recht wenigen aktuellen WWE-Wrestlern findet, weswegen ich mich immer auf seine Matches freue. Das Match gegen Kofi Kingston war dann auch durchaus ansehnlich und ich hoffe, dass er auch in den kommenden Wochen prominent vertreten ist. Auflockern würde es den recht starren und stagnierenden Main Event von SmackDown auf jeden Fall.

- Ich finde es echt traurig, was mittlerweile aus Tensai gemacht wird. Versteht mich nicht falsch: Ich gehe davon aus, dass der Kerl das beste aus seinen derzeitigen Auftritten macht und es einfach nur ein wenig genießt, durch den Ring tanzen zu dürfen und dabei gleichzeitig eine Menge Kohle zu verdienen. Allerdings war er vor einiger Zeit als Giant Bernard noch eine echt große Nummer in Japan bei New Japan Pro Wrestling. Diejenigen, die ihn dort gesehen haben, werden sicherlich bestätigen, dass er dort einer der besten und imposantesten Gaijins (also "Nicht-Japaner") der vergangenen Jahre war. Zusammen mit Karl Anderson bildete er das äußerst erfolgreiche Tag Team Bad Intentions, durfte um den großen IWGP Heavyweight Title antreten und zeigte eine unglaubliche Entwicklung. Zurück bei der WWE wurde er dann direkt als "Hired Gun" von John Laurinaitis eingeführt, doch sein Stern erlosch schnell und er versank nach ein paar größeren Siegen in der Bedeutungslosigkeit. Schade eigentlich, da die Leute hierzulande niemals seine wahren Qualitäten sehen durften.

- Auch wenn mir RAW durch das Roulette-Gimmick nicht so super gefallen hat, möchte ich die Individualleistungen von CM Punk und Paul Heyman hervorheben. Zwar haben auch John Cena und The Rock mit ihren Promos für Stimmung gesorgt, doch Punk und Heyman haben mich diese Woche enorm in ihren Bann gezogen. Zuerst hat CM Punk zu Beginn der Show unglaublich reell Verzweiflung, Wut und Schmerz rübergebracht, während Heyman am Ende des Abends erst als überzeugender Lügner auftrumpfen durfte, der danach auf Knien um seinen Job bettelt und dann auch noch Brock Lesnar anfleht, keinen Unsinn zu machen. Beide haben ihr unglaubliches Talent nicht nur am Mikrofon, sondern auch in Körpersprache und Mimik und Gestik ein weiteres Mal unter Beweis gestellt.

- TNA-Präsidentin Dixie Carter hat während der vergangenen Ausgabe von Impact Wrestling angekündigt, dass die TV-Show nun regelmäßig "on the road" gehen wird. Ein längst überfälliger Schritt, denn die Crowd in der Impact Zone hat in den letzten Jahren wirklich so gut wie alles gesehen und wirkte immer öfter, besonders bei PPVs, ausgebrannt und eigenwillig. Wenn man dann Clips, Videos oder Shows von Houseshows und PPVs außerhalb von Orlando gesehen hat, wurde einem der stimmungstechnische Unterschied erst richtig bewusst. Hoffentlich hilft dieser Schritt dem Produkt insgesamt, denn frische Crowds können dem Produkt sicherlich zumindest einen atmosphärischen Schub geben, der definitiv nötig ist.


Und das war es auch wieder an dieser Stelle. Ich möchte mich an dieser Stelle für die netten, kritischen und informativen Kommentare der letzten Ausgabe bedanken. Natürlich werde ich immer weiter an meinem Stil feilen, ich weiß ja auch selbst noch nicht so recht, in welche Richtung diese Kolumne gehen wird. Wie kann ich auch, denn sie ist einfach vom Herzen weggeschrieben und soll sowohl informieren als auch unterhalten. Ich hoffe, das hat sie auch in dieser Woche wieder getan. Wann es die nächste Ausgabe gibt, steht erneut in den Sternen, doch allzu lang sollte es nicht dauern!

Über Feedback würde ich mich sehr freuen, sei es auf dem Cageboard, direkt bei mir per Twitter, auf unserer offiziellen Facebookseite oder ganz einfach hier in den Kommentaren.