Inside The Cage #577: WWE Monday Night RAW #1024

Die erste RAW-Ausgabe des Jahres 2013 fuhr gleich groß auf. John Cena und Dolph Ziggler sollten ihre Rivalität fortsetzen, während CM Punk seinen Titel in einem TLC Match gegen Ryback verteidigen musste. Außerdem kam es zu der lang erwarteten Rückkehr von The Rock. Was Vanni und Franjise zur vergangenen Montagsshow zu sagen haben, erfahrt ihr wie immer hier bei Inside The Cage.

John Cena und Dolph Ziggler mit schöner Eröffnung

Franjise: Wenn das Opening der ersten RAW-Ausgabe 2013 ein Omen für das vor uns liegende Jahr war, dann freu ich mich drauf. Zunächst gab es einen netten verbalen Schlagabtausch, auch wenn mir John Cena hier schon wieder ein klein wenig zu kindisch war. Dafür überzeugte Dolph Ziggler umso mehr, auch AJ machte ihre Sache hier gut, obwohl sie ein klein wenig zu schnell redet. Und Big E. Langston braucht definitiv noch ein bisschen Feinschliff am Mikrofon. Aber dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt, denn der schwarze Hüne hat noch eine Menge Zeit und war hier auch nicht der ausschlaggebende Faktor. Auch nicht im darauffolgenden Match. Dieses Match war dann auch wirklich ein sehr netter Opener, auch wenn er natürlich nach Schema F fast aller Cena-Matches ablief. Dennoch ein schöner Start in das WWE-Jahr 2013.

Vanni: Definitiv, vor allem, was das Match angeht. Man mag jetzt hier wieder bemängeln können, dass John Cena gewonnen hat, obwohl er so viel einstecken musste. Dennoch fand ich das alles noch in Ordnung. Ziggler wurde stark dargestellt und wenn er schon in der Lage wäre, Cena clean zu besiegen, bräuchte er den Koffer nicht mehr, weil er dann schon genug Legitimation für Titelmatches hätte und diese dann auch so gewinnen könnte. Das geht auf jeden Fall voll in Ordnung, gerade weil Ziggler auch so noch stark dargestellt wurde. Auch die Anfangspromo war ziemlich gut, wobei hier die Seite der Heels deutlich besser punkten konnte. So durfte Ziggler endlich mal aussprechen, was viele ohnehin denken: dass Cena eben immer wieder versucht mit seinen dummen Witzen von deftigen Niederlagen abzulenken. Und Cenas Promo, werter Kollege, war nicht ein klein wenig zu kindisch, sondern der Inbegriff dieses Adjektivs. Er hat eine Penis-Welle durch die Halle gehen lassen. Wirklich? Serious Cena kann teilweise so unterhaltsam sein, dass Funny Cena es einem doch schwerer macht, John zu mögen. In kleinen Dosen ertrage ich das, aber bitte nicht so wie hier. Dennoch insgesamt eine sehr gute erste halbe Stunde.

Randy Orton, Sheamus und die 3MB auf dem Weg zum Rumble

Franjise: Ich bewerte gewisse Kleinigkeiten vielleicht über, aber so, wie Randy Orton Matt Striker da in die Parade gefahren ist... da erkenne ich schon leichte Anzeichen eines leichten Charakterwandels der Viper. Ist außer mir eigentlich noch jemanden aufgefallen, dass hinter Matt Striker noch das alte RAW-Logo hing? Naja, beschäftigen wir uns wieder mit den relevanten Dingen. Wobei relevant für 3MB wohl auch nicht das richtige Wort ist. Denn obwohl das Stable in dieser Show eine erstaunliche Aufmerksamkeit genoss, brachte es Heath Slater, Drew McIntyre & Jinder Mahal kein Stückchen weiter. Die drei wurden erst von Orton, dann von Sheamus komplett demontiert. Und das jeweils alleine! Als ob das Gimmick dieser Gruppierung nicht schon schlimm genug wäre, müssen sich die beiden auch im Wettkampf der Lächerlichkeit preisgeben. Das sie da jeweils ein paar Minuten im Ring durchhalten durften, ändert wenig an der Tatsache, dass die drei nach wie vor Jobber sind. An dieser Stelle passt der Spruch von John Bradshaw Layfield bei der vergangenen SmackDown-Ausgabe ganz gut: "If you put three car wrecks in one garage, there are still three car wrecks!"

Vanni: Ist wohl richtig. Ich bin ja jemand, der die 3MB durchaus toleriert. Insgesamt ist sie aber nüchtern betrachtet wohl wirklich relativ irrelevant, vor allem, wenn man sie hier nur als Punching Ball für Sheamus und Orton benutzt. Ich kann damit leben, weil ich die Backstage Segmente hier tatsächlich noch ganz in Ordnung fand. Allerdings muss ich dir erneut ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen: auch wenn Randy Ortons Heelturn aktuell wohl nicht mehr so unwahrscheinlich ist, scheinst du ihn dir so sehr zu wünschen, dass du Einzelheiten einfach überbewertest. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf einen rücksichtsloseren, aggressiveren Heel-Orton, der dann auch gerne Abwechslung in den Main Event von SmackDown bringen darf.

Aktuelle Midcard-Champions erfolgreich, ihre jeweiligen Vorgänger nicht so

Franjise: Hier kommen wir wieder zu den Problemen, welche das dreistündige RAW mit sich bringt. Man bringt Matches, welche man in der Woche davor schon einmal 1:1 so gesehen hat. Hier das Aufeinandertreffen zwischen Antonio Cesaro und dem Great Khali. Es ist zwar beeindruckend, wie der Schweizer den Inder so hochstemmt, aber ich muss das nicht zweimal in fünf Tagen sehen. Positiv ist hier lediglich die sich andeutende Fehde zwischen Cesaro und The Miz, welche sehr interessant werden dürfte. Der Intercontinental Champion hingegen hatte es da mit einem neuen, wenn auch nicht wirklich relevanteren Gegner zu tun. Wade Barrett braucht als Champion dringend ein Programm, sonst bringt ihm das weiße Leder um seine Hüften gar nichts. Matches gegen bedeutungslose Midcarder wie Santino Marella, Ricky Steamboat (inkl. Toupet) hin oder her, werden ihn auf Dauer schnell selbst bedeutungslos dastehen lassen. Und dies wäre bei dem Potential des Engländers sehr schade.

Sein Vorgänger hatte da in dieser Woche allerdings eine noch undankbarere Rolle. In einer knappen halben Minuten musste sich Kofi Kingston hier für Big Show hinlegen. Mir ist schon bewusst, dass es hier gegen den World Heavyweight Champion ging, der noch dazu eine gehörige Portion Wut in sich trug. Aber hätte man dafür nicht Santino Marella nehmen können? Für Kofi sieht das schon sehr unglücklich aus. Hoffentlich ist dies kein Omen für die Zukunft des talentierten Ghanaers.

Vanni: Hier hätte man sicherlich Marella und Kingston ganz gut tauschen können, ja. Insgesamt bin ich da jetzt aber auch nicht so traurig drüber, weil ich einfach kein großer Fan von Kofi Kingston mit. Daher kann ich damit leben, weil es natürlich schon irgendwo eine beeindruckende Leistung von Big Show ist. Ansonsten verstehe ich deine Kritik an den Matches der Midcard Champions nicht unbedingt. Cesaro vs. Khali gab es "nur" bei Main Event, was auch wenn es eine gute Show ist, eben nur von wenigen Leuten gesehen wird. Da es dort geklappt hat und Cesaro überzeugend wirkte, hat man es noch einmal bei RAW für das breite Publikum gebracht. Kann ich verstehen. Und wenn du eine Fehde für Wade Barrett forderst, warum übergehst du dann die Möglichkeit eines Programms mit einem Hall of Famer, der vor wenigen Jahren noch bewiesen hat, dass er immer noch in der Lage ist, selbst gute Matches (damals mit Chris Jericho) zu bestreiten? Darauf läuft es für mich nämlich hinaus, ansonsten war es relativ zwecklos, hier Ricky Steamboat überhaupt einzubinden. Und wer weiß, vielleicht holt man dann auch Sohnemann Richie Steamboat hoch und baut ihn in eine Fehde gegen Barrett ein. Viel Spekulatius, aber wäre durchaus interessant.

The Shield erneut das entscheidende Hindernis für Ryback

Franjise: Also ich muss sagen: ich war positiv überrascht. CM Punk und Ryback lieferten sich hier ein wirklich unterhaltsames Tables, Ladders & Chairs Match. Dieses bot zwar nicht ganz so viel Action wie das, welches beim gleichnamigen PPV stattfand. Allerdings standen in diesem Match auch nur zwei Wrestler und Punk kam gerade von einer Verletzungspause zurück. Dafür war das allemal unterhaltsam, auch wenn das Ende schließlich recht vorhersehbar war. Ryback wird es in den kommenden Woche mit Sicherheit noch einmal mit Dean Ambrose, Roman Reigns & Seth Rollins zu tun bekommen. Möglicherweise sogar beim Rumble, denn dort könnte er alle drei eliminieren, um sich so noch einmal an dieser Gruppierung zu rächen. Aber dies ist Zukunftsmusik. Für den Moment war das alles mehr als in Ordnung, ich war mit diesem Match absolut zufrieden und war zu keiner Sekunde gelangweilt.

Vanni: Ja, definitiv ein unterhaltsames Match und eine gute und vor allem total sinnvolle Lösung mit The Shield. Natürlich ist es ungerecht, dass Punk, der Ryback bereits besiegen konnte, direkt nach seiner Verletzungspause wieder ein TLC Match gegen dieses Monster bestreiten muss. Da ist es wirklich nicht schwer, eine Erklärung zu finden. Und der Royal Rumble bietet in meinen Augen die ideale Gelegenheit, die Sache zwischen Shield und Ryback weiterzuführen, Ryback einen Zwischensieg zu geben und Shield dabei nicht zu schaden. Die drei sind im Ring, dominieren wie gewohnt, bis ein frischer Ryback rein kommt und alle drei rausschmeißt. Kleine Rache für Ryback, kein Schaden für die Gruppierung. Plain and simple. Zuletzt muss auch noch das Finish des TLC Matches gelobt werden, das in meinen Augen ziemlich cool war. Powerbomb durch Tisch auf Stahltreppe? Ouch.

The Rock is back – and gets owned by The Best In The World

Franjise: Puh, was war das eine starke Schlusspromo. Als CM Punk hier eine erneute "Pipe Bomb" ankündigte, waren die Erwartungen ja schon groß. Aber was der WWE Champion dann ablieferte, war einfach nur grandios. Er erklärt hier seinen Faceturn vom Sommer 2011, um hier als Heel noch mehr Heat zu sehen. Einfach großartig. Meine Stimmung ging, als die Musik von The Rock ertönte, ja tatsächlich ein bisschen nach unten. Ich hätte Punk an dieser Stelle noch stundenlang zuhören können. Doch auch Rocky war hier nicht schlecht. An einigen Stellen habe ich schon wieder gelesen, dass The Rock doch ganz schwach war, nur noch aus Catchphrases besteht usw. Ganz so kritisch sehe ich das nicht. Klar, im Vergleich zu Punk fiel der "Peoples Champ" etwas ab. Aber deswegen war seine Leistung hier bei weitem noch nicht schlecht. Im Gegenteil, auch The Rock hat mich wirklich gut unterhalten, gerade weil es eben nicht nur Phrasen waren, die er seinem Kontrahenten entgegengebracht hat. The Rock war also gut, Punk aber noch besser. Die letzte halbe Stunde der ersten RAW-Show 2013 war jedenfalls höchst unterhaltsam und hoffentlich nur ein Vorgeschmack auf die Road To WrestleMania.

Vanni: Ohja. Auf Punk vs. Rock habe ich mich ja schon ohne die erste Promo gefreut. Nachdem ich diese Promo gesehen habe, war ich aber direkt komplett gehypt und wollte das Match am liebsten direkt sehen. Was ein großartiges Ding. Wie du sagst, erst Punks richtig starker Monolog, der auch für mich eben nicht das war, was er schon seit Monaten von sich gibt, sondern eben doch nette neue Informationen (und vor allem erneut die Wahrheit) beinhaltete. Nett, wie er hier die Verwendung von Daniel Bryan, Tyson Kinn und Brodus Clay kritisiert hat. Und dann kam Rock. Ein Mann, der immer noch unglaublich viel ausstrahlt und alleine deswegen schon unterhält. Und auch als jemand, der die Hochzeit von The Rock nur retrospektiv verfolgen konnte, kann ich nicht nachvollziehen, warum es Kritik daran gibt, dass er mit Catchphrases um sich schmeißt und kindische Witze bringt. Das hat er doch schon immer getan!? Sei's drum, auch außerhalb der Catchphrases konnte Rocky hier in meinen Augen punkten. Punk ging dann zwar als verbaler Sieger aus dem Ring, Rocky konnte dafür mit dem Rock Bottom punkten. Es ist angerichtet und die nächsten Monate werden großartig!

Fazit:

Franjise: RAW konnte in dieser Woche durchaus unterhalten. Es gab zwei sehr gute, lange Matches und ein tolles Abschlusssegment. Dazwischen hatte man unbedeutendes Wrestling, allerdings auch nichts, was katastrophal schlecht war. Somit bleiben unterm Strich 7 Punkte stehen, welche sich die ersten Montagsshow 2013 verdient hat.

Vanni: Jau, RAW war auf jeden Fall unterhaltsam. Klare Highlights, wenig Lowlights. Von mir ebenfalls ein "gut".

Punk oder Rock? Wer war besser? Wie seht ihr die Verwendung der Midcard Champions? Und wie hat euch RAW gefallen? Feedback ist natürlich wie immer mehr als gerne gesehen.