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Keiji Muto wird 50 – ein halbes Jahrhundert Love & Bump (Teil 2)

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Published on:
26.12.2012, 13:27 
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Am 23.12. feierte Keiji Muto seinen 50. Geburtstag. Passend zu dem Ehrentag einer der Legenden des japanischen Wrestlings konntet ihr in einem ersten Teil über den Beginn bei New Japan, seine Exkursionen nach Amerika und über die Etablierung als Star bei New Japan lesen. Lest nun, wie es nach der Tokyo Dome Show am 04.01.1996 für Muto weiterging:

Nachdem Keiji Muto also den IWGP Heavyweight Title an Nobuhiko Takada verloren hatte, begann eine Rivalität zwischen Muto und der von Masahiro Chono angeführten Heel-Gruppe Ookami Gundan, gegen die er mit verschiedensten Partnern wie Riki Choshu, Kensuke Sasaki oder Osamu Nishimura antrat. Den Höhepunkt fand diese Fehde beim G1 Climax des Jahres 1996, als die punktgleichen Chono und Muto aufeinandertrafen. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt durch zwei Erfolge in Block B vier Punkte vorzuweisen, nun also ging es um den Einzug in das am gleichen Tag stattfindende Finale des Turniers. Nach 24 Minuten war es Chono, der über seinen langjährigen Weggefährten und nun auch Rivalen triumphieren konnte. Für Muto wird es ein geringer Trost gewesen sein, dass Riki Choshu im Climax 1995 all seine Matches gewann und Chono so keinen vierten G1 Triumph einfuhr.

nWo Japan oder Regular Army?

Jener Masahiro Chono war 1997 für eine weitere prägende Episode in der Karriere des Keiji Muto verantwortlich. Chono war während einer Episode von World Championship Wrestlings Flaggschiff-Show Monday Nitro am 16. Dezember 1996 gegen seinen Manager Sonny Onoo geturnt und schloss sich der nWo an. Muto bestritt in den ersten Monaten dieses Jahres vornehmlich Tag Team Matches gegen die durch Chono bei New Japan installierte nWo Japan. An Mutos Seite stritten Männer wie Shinya Hashimoto, Kensuke Sasaki oder Satoshi Kojima, doch die Fehde mit der nWo war wenig erfolgreich für Muto. In einem 10 Man Tag Team Elimination Match verlor das von Muto angeführte Team gegen Chonos Mannen. Auch das erneute Singles Match zwischen Muto und Chono konnte Ende März letzterer gewinnen. Zwar besiegte Muto Chono nur wenige Wochen später im Tokyo Dome, doch zur Ruhe kam er dadurch nicht. Zu dieser Zeit bezeichnete er sich nämlich immer wieder als wahren Erben Antonio Inokis und attackierte scheinbar versehentlich seine Partner in Tag Team Matches. Über die nächsten Monate wurde immer wieder ein Turn zur nWo Japan angedeutet, nachdem Chono eine offizielle Einladung an Muto aussprach.

Zunächst spielte Muto aber ein Verwirrspiel, indem er als Keiji Muto weiterhin für New Japan einstand, während der Great Muta gemeinsam mit Chono in den Ring stieg. Nachdem Muto auch im G1 Climax gegen Scott Norton, ein Mitglied der nWo Japan, verlor, schien für ihn der einzige Weg zurück zum Erfolg über eben jene Gruppe zu führen. So schloss sich Keiji Muto Chonos Gruppe endgültig im September 1997 an und trat zunächst vornehmlich als Great Muta an, später aber wieder als Keiji Muto. Der äußerliche Wandel war jedoch deutlich: Muto trat fortan in langen schwarzen Hosen mit englischen Schriftzeichen an, ließ sich einen Bart wachsen und benutzte einen Baseball Bat als Waffe. Der Sinneswandel brachte Erfolge, denn gemeinsam mit Masahiro Chono gewann er den IWGP Tag Team Title von Kensuke Sasaki und Kazuo Yamazaki und konnte mit ihm die Super Grade Tag League VII im Finale gegen Shinya Hashimoto und Manabu Nakanishi gewinnen. Die Gürtel wurden ganz im Stile der nWo mit schwarzer Farbe angesprüht und als nWo Titel bezeichnet. Ein Selbstläufer war der Turn zur nWo dennoch nicht, denn eine Regentschaft als IWGP Heavyweight Champion war Muto unter der Flagge der nWo zunächst nicht vergönnt. Am 04.01.1998 verteidigte Kensuke Sasaki die Ehre New Japans im Main Event der Tokyo Dome Show gegen Muto. Auf die Tag Team Gürtel musste Muto im Mai 1998 ebenfalls verzichten, da die jahrelange Verwendung der Moonault Press zu diversen Knieverletzungen führte. Von April bis Juli pausierte Muto, kehrte aber rechtzeitig zum G1 Climax zurück. Doch bereits in der ersten Rundes des 1998 als KO-Turnier ausgetragenen Climax musste Muto sich gegen Genichiro Tenryu nach einer Powerbomb geschlagen geben.

Chono jedoch fiel mit einer Nackenverletzung acht Monate aus, weshalb die Gruppe einen neuen Anführer brauchte. Dieser konnte nach Mutos Verständnis natürlich niemand geringerer als er selbst sein. Muto verwandelte die nWo Japan langsam in eine Face-Gruppe und lud Satoshi Kojima in die Gruppe ein, mit dem er die Super Grade Tag League VIII gegen New Japans Vertreter Shinya Hashimoto & Tatsumi Fujinami gewann. Doch hier sollte der Weg für den neuen nWo Anführer noch nicht enden, denn am 04.01.1999 besiegte Muto bei Wrestling World 1999 Schott Norton, der in der Zwischenzeit den IWGP Heavyweight Title in einem Entscheidungskampf gegen Yuji Nagata gewann, da Champion Chono wie erwähnt ausfiel. Mutos dritte Regentschaft als Champion von New Japan hatte begonnen, doch dem im Februar zurückkehrenden Masahiro Chono gefiel die neue Ausrichtung der nWo überhaupt nicht und so schloss er sich nach seiner Rückkehr nicht wieder der Gruppe an, sondern gründete das TEAM2000, dem neben AKIRA Leute wie Don Frye, Super J, Schott Norton und weitere Wrestler, die ehemals zum Umfeld der nWo Japan zählten, angehörten. Die Fehde zwischen nWo Japan und TEAM2000 zog sich über das gesamte Jahr 1999 und wurde nur durch den G1 Climax, in dessen Finale Muto gegen Manabu Nakanishi verlor, sowie durch ein No Rope Explosive Barbed Wire Barricade Explosive Land Mine Death Match unterbrochen, in welchem Muto als Great Muta auf Atsushi Onita traf, der als Great Nita in den Ring stieg.

Das Ende der nWo Japan und der Beginn des Dark Carnival

Wie auch in New Japans Partnerliga WCW kam allmählich das Ende der nWo. Nachdem Muto am 10.12.1999 den IWGP Heavyweight Title an Tenryu verlor, trat er im Tokyo Dome bei Wrestling World 2000 wiederum gegen Chono an. Vor einer Kulisse von etwa 63.500 Zuschauern besiegte Chono Muto im als "Black Summit" titulierten Match mit einem Cross-Style STF. Nach dieser Niederlage, aber auch vor dem Hintergrund, dass die Zusammenarbeit zwischen New Japan und WCW auslief, verschwand die nWo Japan von der Bildfläche. Auch Muto kehrte New Japan nach einer erneuten Niederlage gegen Chono sowie gegen Kensuke Sasaki vorerst den Rücken und schloss sich nach zwei Monaten Pause wegen seiner erneut verletzten Knie im Juli 2000 World Championship Wrestling an.

Bei WCW Thunder #119 am 12.07.2000 feierte der Great Muta sein WCW-Comeback an der Seite der Young Dragons in einem Eight Man Tag Team Match gegen 3-Count und dessen #1 Fan Tank Abbott. Nachdem er im Turnier um den United States Heavyweight Title zunächst gegen Vampiro gewann, verlor er im Halfinale gegen Mike Awesome. Bei Thunder in der Woche nach seinem Comeback zog er dann in nur 45 Sekunden gegen Tank Abbott den Kürzeren, woraufhin er sich der Gruppe um Vampiro, dem Dark Carnival, anschloss. An der Seite des Kanadiers sicherte Muta sich am 13.08.2000 den WCW Tag Team Titel und bestritt zudem eine kurze Fehde gegen The Cat, doch aufgrund des konfusen Bookings in der Endzeit der WCW verloren die beiden den Titel nur einen Tag später an die Filthy Animals. Bei Fall Brawl 2000 stand Muta in einem Three Way Dance gegen Sting und seinen bisherigen Partner Vampiro, in welchem er von Sting gepinnt und aufgrund der Niederlage anschließend von Vampiro und der Insane Clown Posse attackiert wurde. Sting machte den Save für Muta, doch dieser verschwand nach nur zwei Monaten still und heimlich wieder von der Bildfläche. Die neuerliche Verbindung zwischen WCW und Muto war also alles andere als erfolgreich, da aus der Promotion eine ganz andere geworden war, als Muto es Anfang und Mitte der 1990er Jahre gewohnt war.

Rückkehr nach Japan, Debüt des Shining Wizard und Wechsel zu All Japan

Nach einem erfolgreichen Tag Team Match an der Seite von Nobuhiko Takeda bei Inokis Bom-Ba-Ye am 31.12.2000 gegen Don Frye und Ken Shamrock, kehrte er am 04.01.2001 zu New Japan zurück. In der Zwischenzeit hatte Muto sich seine Haare abrasiert und trat fortan mit einer Glatze an, wie er es auch heute noch tut. Gemeinsam mit Shinjiro Otani gewann er im Tokyo Dome in nur 5 Minuten und 44 Sekunden gegen Manabu Nakanishi und Jushin Thunder Liger und siegte nur wenige Wochen später in seinem ersten Match im Ring von All Japan Pro Wrestling ebenfalls im Tokyo Dome gegen Taiyo Kea. Bereits am 18.02. besiegte Muto Kazunari Murakami nach einem Knee Kick, doch erst bei seinem Erfolg gegen Brian Johnston exakt einen Monat später debütierte Muto den Move, der mittlerweile in das Standardrepertoire vieler Wrestler weltweit übergegangen ist – den Shining Wizard. Dank dieses Moves besiegte er im April Toshiaki Kawada und wurde so #1 Contender auf die Triple Crown, gehalten von Genichiro Tenryu. Anders als 1999 triumphierte hier Keiji Muto und konnte als New Japan Vertreter die drei wichtigen Gurte von All Japan sein eigen nennen. Gemeinsam mit seiner neuen Gruppe BATT gewann er im Oktober diesen Jahres auch den AJPW World Tag Team Title sowie den IWGP Tag Team Title, womit er zu diesem Zeitpunkt gleich sechs Titelgürtel auf einmal hielt – ein Rekord, der nur von der J-Crown überboten wurde. Somit verkommt es fast zur Randnotiz, dass Muto im G1 Climax 2001 im Finale stand, dort aber gegen Yuji Nagata verlor. Im Jahr 2001 bestritt Muto also bereits zahlreiche Matches für All Japan und schockte mit einem Statement am 11. Januar 2002 die Wrestling-Welt: Keiji Muto wechselte gemeinsam mit Satoshi Kojima und Kendo Kashin zu All Japan!

Dieser Schritt erfolgte aufgrund der guten Beziehung, die Muto zu der Frau des 1999 verstorbenen Giant Baba, Mokoto, aufgebaut hatte und aus Verbitterung darüber, dass bei New Japan im Zuge des immer wachsenden MMA-Einflusses nicht Wrestler wie er, der sich schon Jahre zuvor als Erben Inokis bezeichnete, sondern insbesondere Kazuyki Fujita in den Fokus rückte, der als "Last heir of the Inoki Fighting Spirit" bezeichnet wurde. In seinem ersten Match als All Japan Wrestler verteidigte er den World Tag Team Titel der Promotion gegen Mike Barton und Jim Steele, musste aber den IWGP Tag Team Titel – Muto hielt beide Tag Team Titel mit Taiyo Kea - abgeben, als er New Japan verließ. Im Laufe des Jahres jedoch verlor er nicht nur die Triple Crown, sondern auch den Tag Team Titel, etablierte sich dennoch immer weiter bei All Japan. So kam es am 20.07.2002 zu einem wohl einmaligen Fall, als Muto unter den Gimmicks Keiji Muto, The Great Muta und Kokushi Muso – ein Wortspiel mit Jinsei Shinzakis Gimmick Hakushi – drei Matches mit drei verschiedenen Gimmicks bei einer Show wrestelte. Am 30. September gab Mokoto Baba dann bei einer Party zum 30-jährigen Jubiläum von All Japan im Tokyo City Hotel bekannt, dass Keiji Muto neuer Präsident der Promotion ihres Mannes werden sollte. Gleichzeitig übertrug Baba alle Aktien ihrer Familie auf Muto, womit der Schritt rechtens wurde. Dies war die zweite Nachricht unter Beteiligung von Muto, die binnen eines Jahres wie eine Bombe einschlug: Nicht einmal ein Jahr nach seinem Wechsel zu All Japan war Keiji Muto neuer Präsident der Liga. Trotz dieser Position trat Muto nicht kürzer und wrestelte weiterhin Vollzeit für All Japan.

Lest im dritten und letzten Teil, der in den nächsten Tagen folgt, über Mutos Neuaufbau von All Japan, seiner Rückkehr in den New Japan Ring und von weiteren Gastauftritten bei seiner Heimat-Promotion in den folgenden Jahren.
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