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Remembering Chris Benoit

Kolumne

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Published on:
26.06.2007, 20:17 
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Als ich heute morgen die Hauptseite von CAGEMATCH öffnete und ganz oben sah, dass Chris Benoit gestorben ist, saß ich zunächst einige Minuten vollkommen erschrocken und erstaunt vor dem Bildschirm. Dann ging der Schreck und zurück und ich war einfach nur traurig. Dann habe ich den Artikel komplett durchgelesen und war einfach nur noch schockiert. Mein absoluter Lieblingswrestler ist tot. Ich möchte an dieser Stelle nicht über seinen Tod, sondern über sein Leben schreiben.

Irgendwann im Herbst 1998 saß ich vor dem Fernseher und zappte durch die Kanäle bis ich bei einem der Premieresender eine Wrestlingsendung sah und hängenblieb. Ich hatte nie zuvor Wrestling gesehen, aber es faszinierte mich sofort. Erst einige Monate später sollte ich herausfinden, dass ich eine Wiederholung des legendären Mainevents des WCW Bash at the Beach 1996 gesehen hatte. Als die Sendung zu Ende war wusste ich, dass ich mehr von dieser Sportart sehen wollte. Also nahm ich mir das Premiere Programmheft vor und suchte nach weiteren WCW Sendungen. Ich hatte Glück, in der Nacht gab es eine Wiederholung der selben Show. Ich wollte wachbleiben, um mird die Show komplett anzusehen. Ich schlief jedoch vorher ein und wurde erst zum vorletzten Match wieder wach: Kevin Sullivan & The Giant vs. Arn Anderson & Chris Benoit. Dieser Benoit fesselte mich und war neben der nWo Gründung wohl der Hauptgrund, warum ich Wrestlingfan wurde.

Über die nächsten Monate schaute ich soviel Wrestling, wie es auf Premiere nur irgendwie ging. Damals durchschaute ich noch nicht, dass Premiere neue Shows zeigte und jede Woche aber auch alte und wurde aus dem was ich sah, irgendwie nicht so ganz schlau, weil die Shows nicht zueinander zu passen schienen. Eins war allerdings klar, Benoit war fast immer dabei. Als ich es dann endlich raushatte, wie das Prinzip ablief, hatte ich schon in Wiederholungen die Brawls zwischen Benoit und Sullivan, und auch die neuen Shows, wo Benoit mit seinen damaligen Horsemen Kollegen Anderson, Flair und McMichael gesehen, wie auch den Siegeszug der NWO nachempfunden. Dann bekam Benoit innerhalb von wenigen Monaten zwei Mal die Chance den WCW World Title zu gewinnen: einmal im Mainevent von WCW Mayhem 1999 im Finale des Turniers um den Titel gegen Bret Hart und dann im Januar gegen den Champion Sid Vicious. Beim ersten Mal gewann er nicht, beim zweiten Mal schon und ich freute mir ein Loch ins Knie. Doch dann kam in der Woche danach die große Ernüchterung: wegen eines Fehlers des Ringrichters (Sids Bein war beim Pinfall unter den Seilen) bekam er den Titel wieder aberkannt - zu allem Überfluss teilte auch noch sein ehemaliger Partner Arn Anderson diese Entscheidung mit. Benoit tauchte von da an nie wieder in den WCW Shows auf, ich wunderte mich, was denn mit ihm passiert war. Erst einige Monate später sollte ich ihn wieder in einem Wrestlingring sehen.

Der Hintergrund seines verschwindens war natürlich sein Wechsel zur damaligen WWF. Ich kannte diese Liga nicht, wusste also auch nicht was los war. Irgendwann rief mich abends mein Bruder zum Fernseher mit den Worten "Ey, da ist der Crippler!" Hocherfreut setzte ich mich aufs Sofa und sah die WWF zum ersten Mal. Der Crippler war also nicht nur dafür verantwortlich, dass ich Wrestlingfan wurde, sondern sorgte auch dafür, dass ich die WWF entdeckte. Mit den anderen Leuten konnte ich nicht viel anfangen, The Rock, Kane, Rikishi Phatu und Kurt Angle und wie sie alle hießen gefielen mir nicht. Aber wegen Benoit schaute ich dann jede Woche WWF auf Tele5 oder TM3 oder wieauchimmer der Sender damals hieß. Neben ihm gabs ja noch einige weitere bekannte Gesichter, wie Malenko, Perry Saturn oder auch Chris Jericho. Wieder einige Monate später hörte ich irgendwo von einer gewissen ECW, aber auch diese weitere, für mich neue Liga, reizte mich nicht. Erst als hörte, dass auch Benoit dort einmal war, besorgte ich mir von einem Freund ein paar Tapes von alten Shows, die er irgendwo her hatte.

Spulen wir vor ins Jahr 2004, als Chris Benoit seinen größten Erfolg feierte. Mittlerweile wusste ich natürlich - dank des Internets - viel mehr über Wrestling und musste feststellen, dass Benoit nicht nur mein Lieblingswrestler war, sondern auch viele andere ihn sehr gut fanden. Darüberhinaus hatte ich festgestellt, dass Benoit einer der besten Wrestler seiner Zeit war. Ich fühlte mich bestätigt und wusste nun, dass ich nicht vollkommen irrational gepolt war. Benoit gewann den WWE World Heavyweight Title im Mainevent von WrestleMania, ein Traum wurde war. Und als dann nach seinem Sieg auch noch Eddie Guerrero zum gemeinsamen Feiern in den Ring kam, war das Glück perfekt.

In den letzten Monaten dann, war es Chris Benoit der Montel Vontavious Porter in meinen Augen zu einem Superstar machte. Durch ihre exzellente Matchserie konnte MVP zeigen, dass er mehr als ein Power Ranger war. Eine Qualität, die Benoit schon immer ausgezeichnet hat: er konnte mit nahezu jedem Gegner ein gutes Match auf die Beine stellen und diesem damit in den meisten Fällen helfen auf der Karriereleiter weiter nach oben zu klettern bzw. ihm in einigen Fällen diese Leiter überhaupt zum ersten Mal zeigen.

Im Radio läuft grade "The World's Greatest" von R. Kelly. Das war der Wrestler Chris Benoit für mich und wird es auch immer bleiben. Danke, Chris, für all die vielen Jahre, in denen du mich immer gut unterhalten hast. Danke, dass du mich zum Wrestlingfan gemacht hast.
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