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Die besten WWE-Matches: 2008

Kolumne

Article information
Published on:
29.09.2012, 17:18 
Category:
Series:
CAGEMATCH-Jahresreviews (All entries of this article series)
Author(s):
10. CM Punk vs. Edge – Friday Night Smackdown # 453 (25.04.2008, Singles Match)

CM Punks WWE-Karriere mag in ihren ersten Jahren einer ständigen Achterbahnfahrt geähnelt haben, aber es spricht dennoch für den Straight Edge Saviour, dass er trotz allem konstant gute Leistungen und gerade bei seinem Matches immer nahezu 200% gab und auch heute noch gibt. So auch bei diesem Kampf. Nach seinem Run als ECW-Champ, konnte Punk sich 2008 immer weiter in den Mittelpunkt der Shows positionieren und vom Mid- zum Uppercarder aufsteigen. Damit stieg auch die Prominenz der Gegner die er herausfordern durfte und so kam es, dass nach Wrestlemania 24, wo er den Money in the Bank Koffer gewinnen durfte, es der Second City Saint mit niemand anderem als dem Top-Heel von Smackdown zu der Zeit, dem Rated-R Superstar Edge zu tun bekam. Zwei Tage vor dessen Re-Match gegen den Undertaker um den World Heavyweight Title bei Backlash, musste Edge gegen den aufstrebenden Punk in den Ring und hatte alles andere als ein leichtes Spiel mit dem Mann aus Chicago. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes, äußerst spannendes und technisch sehr schön anzusehendes Match, mit tollen Chain- und Konterwrestling, in dessen Verlauf Punk seinen Gegner immer stärker dominieren durfte. So hatte es der Ultimate Opportunist lediglich dem Eingreifen seines Buddys Curt Hawkins zu verdanken, dass er Punk mit dem Spear überraschen und damit den Sieg davon tragen konnte. Trotz der Niederlage war es abzusehen, dass Punk bei solchen Matches und solchen Gegnern wohl bald in höhere Karrieregefilde aufsteigen dürfte und Mitte des Jahres sollte es dann auch tatsächlich schon so weit sein.

09. Triple H vs. Jeff Hardy vs. Shawn Michaels vs. Chris Jericho vs. John Bradshaw Layfield vs. Umaga – No Way Out 2008 (17.08.2008, Elimination Chamber Match)

2008 sollte eine Tradition eingeleitet werden, die kaum noch aus dem PPV-Kalender der WWE wegzudenken ist: Der Aufbau der Februar-Großveranstaltung rund um eine der spektakulärsten, aber auch gefährlichsten Matcharten aller Zeiten: Der Elimination Chamber. Was heute Gang und Gäbe ist, wurde damals aus ganz pragmatischen Gründen eingeführt: Der Royal Rumble-Sieger von 2008, John Cena, hatte beschlossen sein für Wrestlemania 24 gesichertes Titelmatch auf den Vor-PPV zu verlegen um somit seinen Erzfeind, den WWE Champion Randy Orton so schnell wie möglich in die Finger zu bekommen. Darum musste sowohl für Raw als auch für Smackdown jeweils ein neuer Herausforderer für den WWE- und den World Heavyweight Title für Wrestlemania gefunden werden. So kam es, dass zum ersten Mal in der Geschichte der WWE es zwei Matches in dem riesigen Stahlkonstrukt an einem Abend gab. Während es dem Undertaker gelang im Smackdown-Vertreter des Käfigs als Sieger hervorzugehen, mussten im Main Event der Show Triple H, Jeff Hardy, Shawn Michaels, Chris Jericho, JBL und Umaga den Sieg unter sich ausmachen. Nach dem das erste Elimination Chamber Match des Abends zwar actionreich, aber aufgrund solcher Teilnehmer wie dem Great Khali oder Big Daddy V insgesamt doch eher behäbig ausfiel, erfüllte das zweite hingegen fast alle Erwartungen. Es entwickelte sich eine spektakuläre, brutale und äußerst spannende Schlacht um den Posten des Nr. 1 Herausforderers. Während bspw. Jericho und Michaels für die technischen Glanzpunkte sorgten, war Jeff Hardy für die spektakulären Spots zuständig und der Samoan Bulldozer Umaga zerstörte schlicht alles und jeden was ihm in den Weg kam. Nach einer höllischen halben Stunde, hieß es zum Ende des Kampfes hin schließlich Triple H vs. Jeff Hardy und obwohl die meisten Fans wohl eher den aufstrebenden Jeff auf der Rechnung hatten, gelang es diesem dennoch nicht, allem Eifer zum Trotz sich gegen Hunter durchzusetzen. Nach einem Pedigree auf einem Stuhl wurde der jüngere Hardy-Bruder gepinnt und der Sieger des denkwürdigen Gefechts hieß damit Triple H.

08. The Undertaker vs. Edge – One Night Stand 2008 (01.06.2008, World Heavyweight Title Tables, Ladders and Chairs Match)

Die Fehde zwischen dem Undertaker und Edge zählt sicherlich zu den besten aller Zeiten. Allein die Matches in denen sich die beiden begegneten sorgten nahezu immer für starke und spannende Action im Ring. Unter all den Showstealern welche beide austrugen dürfte diese Schlacht wohl zu den spektakulärsten zählen. Kein Wunder, handelte es sich doch hierbei schließlich um Edges Paradedisziplin, dem TLC-Match. Genau aus dem Grund wählte der Rated R-Superstar wohl die Stipulation aus um den Undertaker bei One Night Stand endlich um den World Heavyweight Title zu besiegen. Nach dem der Deadman den Gürtel von Edge bei Wrestlemania gewonnen hatte, dieser nach dem Re-Match bei Backlash von Smackdown-GM Vickie Guerrero vakantiert wurde und bei Judgment Day aufgrund eines Count Out-Finishs von keinem der beiden gewonnen werden konnte, sollte sich beim „Extreme“-PPV der WWE endgültig entscheiden wer das Gold mit nach Hause nehmen durfte. Als zusätzliche Klausel wurde dem Match hinzugefügt, dass der Taker bei einer Niederlage seine Karriere beenden müsste. Trotz dieser Vorzeichen gab der Demon of Dead Valley alles gegen seinem verhassten Rivalen und wer dachte, der Taker hätte Probleme mit seinen 43 Jahren mit Edge in so einem Match mitzuhalten, sollte eines besseren belehrt werden. Nach einem regelrechten Demolition Derby zwischen den beiden, bei welchen haufenweise Tische und Leitern zu Bruch gingen, nahm der Deadman die spektakulärste Aktion im Kauf als er von Edge und seinen Buddys des „La Familia“-Stables von einer Leiter gestoßen und aus mehreren Metern Höhe durch einige Tische außerhalb des Rings krachen musste. Nach diesem Holy-Shit Moment hatte der Ultimate Opportunist genug Zeit um den World Title abzuhängen und die Rivaliät gegen seinen Erzfeind (vorerst) für sich zu entscheiden. Beiden, Edge, aber gerade dem Undertaker muss einfach Respekt für die Schmerzfreiheit und Opferbereitschaft gezollt werden, die sie während dieses Kampfes bewiesen.

07. Triple H (c) vs. Jeff Hardy – No Mercy 2008 (05.10.2008, WWE Title Match)

Jeff Hardy mag schon immer eine der kontroversesten Figuren im Pro-Wrestling gewesen sein und gerade in den vergangenen 3 Jahren viele Fans enttäuscht haben mögen, aber 2008 war seine Karriere noch absolut heiß und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es ihm gelingen würden seinen ersten Heavyweight-Title bei der WWE zu gewinnen. Zwar hatte ihn eine Suspendierung im ersten Quartal des Jahres noch zurückgeworfen, aber nach seinem Comeback und seinem Draft zu Smackdown in der Mitte des Jahres begann er sich wieder mit starken Leistungen an die Spitze der Nahrungskette zurückzukämpfen. Dort wartete schließlich Triple H als amtierender WWE Champion auf ihn und nachdem Jeff gescheitert war dem King of Kings bei Unforgiven im Rahmen eines 5-Man-Scramble Matches den Titel abzunehmen, sollte er bei No Mercy in einem 1-on-1 Kampf seine zweite Chance bekommen. Entsprechend motiviert und leidenschaftlich ging das Charismatic Enigma gegen seinem schier übermächtigen Gegner vor und schenkte diesem absolut nichts. Doch auch Triple H hielt ordentlich dagegen und musste höllisch aufpassen dass er sich nicht von seinem Kontrahenten übertrumpfen ließ. Doch obwohl dieser fast sein gesamtes Können einsetzte und nach einer Swanton Bomb sogar wie der sichere Sieger aussah, sollte es dennoch nicht Hardys Moment werden. Triple H rollte ihn überraschend mit einem Cruzifix-Pin ein und verteidigte mit einer lehrbuchartigen Upset-Win seinen Titel. Auch wenn er als Verlierer aus dem Match ging, verdiente sich Jeff an dem Abend dennoch den Respekt seines Gegners und den der Fans für seine Leistungen, die für einen brandstarken und technisch hochwertigen Co-Main Event der Show sorgten. Zu dem sollte das letzte Wort bei Jeffs Jagd nach dem Big One immer noch nicht gesprochen sein.

06. Shawn Michaels vs. Ric Flair – Wrestlemania 24 (30.08.2008, Singles Match)

Ric Flairs Abschied 2008 als aktiver (WWE-)Wrestler dürfte als einer der schönsten und ergreifendsten Momente in der Geschichte des Professional Wrestlings eingehen. Nicht weniger besonders als die Zeremonie dazu bei Monday Night Raw, dürfte die Geschichte sein, die zum Rücktritt des Nature Boys führte. Nach dem Vince McMahon im Vorjahr festlegte, dass Flair bei jedem Match das er bestreiten würde gleichzeitig seine Karriere aufs Spiel zu setzen habe, musste Naitch einen regelrechten Spießrutenlauf über sich ergehen lassen, bei welchem aufstrebende Talente wie MVP oder Mr. Kennedy versuchten sich einen Namen zu machen in dem sie Flair herausforderten. Ric gelang es jedoch sie alle zu besiegen, ehe er zur größten Show des Jahres, Wrestlemania, es mit seiner wohl größten Herausforderung in Form des Heartbreak Kids Shawn Michaels zu tun bekam. Obwohl HBK und Flair im Vorfeld der Show immer wieder ihren gegenseitigen Respekt bekundeten, machten sie trotz allem deutlich, dass bei Wrestlemania keiner vor dem anderen zurückstecken würden und so war es dann auch schließlich beim Granddaddy of em all. Shawn und Ric führten ein ebenso spannendes, wie hochdramatisches Match gegeneinander, bei welchem sie ihr komplettes Arsenal aufeinander abfeuerten. Besonders der zu dem Zeitpunkt 60-jährige Flair versuchte mit allen möglichen Tricks und Taktiken Shawn in die Knie zu zwingen, doch es half alles nichts. Der Nature Boy musste zwei Sweet Chin Musics einstecken. Shawn hatte ihn also bereit zum Abschuss, zögerte jedoch den dritten Superkick zum Sieg durchzuziehen. Ausgerechnet der völlig erschöpfte und verzweifelte Flair forderte ihn dazu auf, was der ebenso verzweifelte HBK mit den unvergesslichen Worten „I´m sorry. I love you.“ auch widerwillig tat. Ein cover später war die Karriere von Flair schließlich beendet. Unter Tränen und mit standing ovations vom Publikum gefeiert, verabschiedete sich schließlich eine der wohl größten Legendes des Geschäfts vom Ring.


05. Edge (c) vs. Jeff Hardy vs. Triple H – Armageddon 2008 (14.12.2008, WWE Heavyweight Title Triple Threat Match)

2008 hat so einige emotionale und hochdramatische Momente produziert. Mit an der Spitze dürfte wohl ganz klar der erste Heavyweight-Title Gewinn von Jeff Hardy stehen, markierte dieser Moment doch schlicht den Höhepunkt einer bewegten und spannenden Reise des Charismatic Enigmas, die ihren Anfang bei Armageddon 2007 nahm und nach vielen Hochs und Tiefs ihr Ende exakt ein Jahr später fand. Nach dem Jeff in der zweiten Jahreshälfte mit Siegen über Superstars wie MVP, Vladimir Kozlov und gar dem Undertaker sich im Rennen um den WWE Title positioniert hatte, bekam er mehrmals die Chance gegen den amtierenden Champion zu der Zeit, Triple H, um den Gürtel anzutreten. Doch weder bei Unforgiven, No Mercy oder Cyber Sunday konnte Jeff seine Chancen nutzen. Nach dem er auch noch aufgrund einer mysteriösen Backstage-Attacke nicht an einem geplanten Triple Threat Match um den WWE Championship bei der Survivor Series teilnehmen konnte, schien es als ob das Extreme Enigma sich von seinen Titelträumen verabschieden müsste, zu dem auch noch Edge seinen Platz eingenommen hatte und sich den Gürtel von Triple H holen konnte. Dieser sollte beim letzten PPV des Jahres, Armageddon, sein Re-Match bekommen, doch auch Jeff erhielt noch eine allerletzte Chance. So kam es im Main Event des Dezember-PPVs zum Dreierkampf zwischen den drei Rivalen und wie zu erwarten, wurde es eine dramatische, enorm spannende Schlacht, bei der jeder seine entsprechende Rolle spielte. Triple H war der gnadenlose Zerstörer, der unbedingt „seinen“ Titel wieder haben wollte, Edge der mit viel Geierinstinkt und Hinterlist arbeitende Opportunist und Hardy der hungrige und nicht zu stoppende Risikoträger. Jeff wusste seine Chance zu nutzen, mobilisierte all seine Reserven, ließ sich weder von einem Eingriff Vladimir Kozlovs, noch von einem Spear durch das Kommentatorenpult aufhalten und sprang mit der Swanton Bomb auf Edge ab, nach dem dieser kurz davor stand von Triple H nach dem Pedigree gepinnt zu werden. Hardy coverte den Rated-R Superstar und schaffte es schließlich doch noch seinen Traum zu erfüllen. Für ihn, sowie für zahlreiche Fans wurde somit ein lange herbeigesehnter Moment wahr als das Charismatic Enigma den Gürtel in die Höhe halten und sich als neuer WWE Champion feiern lassen konnte.


04.Edge (c) vs. The Undertaker - Wrestlemania 24 (30.08.2008, World Heavyweight Title Match)

Weiter geht es mit der großartigen Matchserie zwischen dem Undertaker und Edge aus dem Jahr 2008. Ihr erster Kampf um den World Heavyweight Championship, welcher zugleich den Main Event von Wrestlemania 24 bildete sollte dazu den Auftakt geben. Und was für einer sollte es werden! Genug hochgekochte Emotionen waren dafür reichlich vorhanden. Edge hatte im vergangenen Jahr seinen Spitznamen als Ultimate Opportunist schließlich alle Ehre gemacht und sich dank zahlreicher Tricks und Hintertüren den World Title ergaunert. Erst setzte er seinen Money in the Bank Koffer gegen den nach einem brutalen Cage Match völlig erschöpften Undertaker ein um ihn den Titel abzuluchsen, dann betrog er ihn auch noch um das Gold, als er in dessen Hell in a Cell Match gegen Batista eingriff um ihn brutal zu attackieren und bei Armageddon im Monat darauf, opportunierte er sich mit Hilfe seiner Spießgesellen Hawkins und Ryder erneut zum Titel, so dass seine beiden Rivalen Undertaker und Batista wiedermal in die Röhre kuckten. Dazu hatte Edge dank seiner Liebesbeziehung zu Smackdown-GM Vickie Guerrero eine mehr als mächtige Verbündete auf seiner Seite und mit Hawkins & Ryder sowie Chavo Guerrero auch noch einige Handlanger zur Verfügung. Edge hatte ganze Arbeit geleistet um als Champion unantastbar zu bleiben, doch bei Wrestlemania gab es für ihn keinen Ausweg mehr. Der Taker hatte sich durch seinen Sieg im Elimination Chamber Match bei No Way Out das Recht verdient bei Wrestlemania um den World Heavyweight Title anzutreten. Edge blieb nichts anderes übrig als gegen das Phenom doch noch anzutreten und sich mit dessen Rachegelüsten auseinanderzusetzen. Bei der Grandest Stage of em All in Orlando, Florida, ging der Deadman auch wie zu erwarten intensiv und gnadenlos gegen seinen Feind vor, doch Edge schlug sich dennoch äußerst wacker und lieferte sich mit dem Taker ein recht ausgeglichenes, vor allem durch zahlreiche Konter geprägtes Match, bei welchem es actionreich hin und her ging. Am Ende wollte schließlich keiner vor dem anderen klein bei geben und beide kickten immer wieder aus den Trademark-Manövern des anderen heraus. Selbst aus dem Tombstone konnte sich Edge befreien, der Taker dafür aber auch aus dem Spear. Edge setzte mit einem zweiten nach, doch da verwendete der Deadman sein neustes Manöver, den Gogoplata-Choke gegen seinen Rivalen ein und brachte ihn damit schließlich zur Aufgabe. Der Deadman hatte seinen zweiten World Heavyweight Title errungen und seine Wrestlemania-Streak auf 16-0 erhöht, aber die Rivalität mit Edge sollte noch lange nicht vorbei sein.

03. Shawn Michaels vs. Chris Jericho – Unforgiven 2008 (07.09.2008 – Unsenctioned Match)

Es gibt kaum eine Wrestling-Rivalität in den vergangenen Jahren, die so persönlich, so intensiv und so dramatisch war, wie die zwischen Shawn Michaels und Chris Jericho aus dem Jahr 2008. Beide Männer gerieten zwar bereits in der Vergangenheit davor oft aneinander (man denke an deren Klassiker bei Wrestlemania 19), aber so brutal wie anno 2008, ging es trotzdem nicht zu. Die Feindschaft basierte auf Jerichos Neid darauf, dass Shawn trotz all der Kontroversen rund um seine Person stets mit der Zuneigung und dem Respekt des Publikums rechnen könne, während Jericho in seiner Rolle als ehrliche Haut, die auch mal unangenehme Wahrheiten ausspreche, sich mit der Antipathie der Fans auseinandersetzen müsste. Dies in Verbindung mit dem Frust darüber, dass die Fans seit seinem Comeback im Vorjahr weit weniger Begeisterung für Jericho zeigten, als von ihm erhofft, ließ Y2Js Hass auf Michaels noch weiter steigen, ehe sich dieser schließlich in einer brutalen Attacke gegen den Heartbreak Kid entlud. Jericho drehte den Fans damit den Rücken zu und wandelte sich zum Heel, der äußerst ernst und kalt auftrat und der Crowd und Michaels deren moralische Defizite und Heuchlerei in den Folgewochen deutlich offenlegte. Nach dem Jericho Michaels auch noch mehrfach am Auge verletzte und die Frau des Showstoppers, wenn auch versehentlich, niederschlug, hatte HBK genug: Er forderte Jericho zu einem Kampf ohne Regeln bei Unforgiven heraus, bei welchem der einstige Y2J für seine Taten schließlich brutal Abbitte leisten und von Michaels, auch unter Einsatz aller möglichen Gegenstände heftig verprügelt wurde. HBK entlud all seine Rachegelüste und all seinen Hass, bis zu dem Punkt an dem er nach dem „Auge um Auge“-Prinzip, Jericho schließlich an diesem attackierte, bis der Referee das Match schließlich zu Shawns Gunsten abläuten ließ, weil der nicht mehr zu stoppen war. Trotz vergleichsweise weniger Spots oder spektakulärer Aktionen, brachte dieser Kampf die Intensität der Fehde zwischen HBK und Jericho hervorragend auf den Punkt und entwickelte sich zu einem der dramatischsten und brutalsten Showdowns in der Geschichte des WWE und landet aus diesem Grund auf den dritten Platz dieser Liste.

02. The Undertaker vs. Edge - Summerslam 2008 (17.08.2008 – Hell in a Cell Match)

Dieses Match war das letzte seiner Zeit, als Hell in a Cell noch ausschließlich als Finale besonders verbissener Rivalitäten diente. Und welche Fehde wäre dafür wohl geeigneter als die lange und epische Auseinandersetzung zwischen dem Undertaker und Edge? Beide Männer hatten seit Mai 2007 miteinander zu tun und nach zahlreichen Gefechten während der ersten Jahreshälfte von 2008, sollten sie beim größten Sommer-Event der WWE ihre letzte Schlacht schlagen. Zwar dachte Edge im Vorfeld, er sei den Taker durch seinen Sieg im TLC-Kampf endgültig losgeworden, doch weil er aufgrund seines untreuen Verhaltens Smackdown-GM Vickie Guerrero gegenüber sich deren Zorn ausgesetzt sah, musste er zum ersten Mal in seiner Karriere das Innere der Höllenzelle für ein Match betreten. Diese Aussicht ließ Edge zunächst verzweifeln und dann später regelrecht durchdrehen. Im Vorfeld zu dem Match verhielt sich der Rated-R-Superstar wie ein waschechter Psychopath, lief bei Smackdown Amok, attackierte zuerst Mick Foley und dann später sogar seine Stable-Gefährten von La Familia. Es bestand kein Zweifel daran, dass der Ultimate Opportunist zu allem entschlossen war, als er beim Summerslam den Käfig betrat. Doch nicht minder entschlossen war auch der Undertaker, der endlich die Chance bekommen sollte seinem Erzfeind all die Dinge heimzuzahlen, die dieser ihm angetan hatte. Und so geschah es auch: Obwohl Edge gegen den Taker alles gab, ihn mit Stühlen, Leitern undTische attackierte und im Verlauf des Kampfes erst durch eine Zellenwand und später durch ein Pult spearte, konnte sich der Deadman immer wieder zurückkämpfen. Er warf Edge erst durch zwei Tische, spearte ihn selber, schlug ihn mit einer Kamera und streckte ihn schließlich mit dem Tombstone zum Sieg nieder. Doch nach dieser Niederlage war Edges Martyrium immer noch nicht beendet. Als der Deadman sah, dass Edge sich immer noch rührte, kehrte er in die Zelle zurück, nahm den Ultimate Opportunist mit auf eine Leiter rauf und chokeslamte ihn von dort aus durch den Ringboden. Anschließend ließ er das Loch symbolisch in Flammen aufgehen und beendete die Rivalität mit dem Rated-R Superstar endgültig. Das passende Finale zu einer absolut großartigen Fehde und darum auch auf dem zweiten Platz meines Rankings.

01. Chris Jericho © vs. Shawn Michaels – No Mercy 2008 (05.10.2008 – World Heavyweight Title Ladder Match)

Das brutale Unsanctioned-Match bei Unforgiven mag zwar das emotionale Finale der Feindschaft zwischen Shawn Michaels und Chris Jericho gewesen sein, aber damit vorbei war die Rivalität der beiden trotzdem nicht. Jericho wurde zwar an dem Abend böse verprügelt, aber er stand am Ende der Show trotzdem oben auf: Aufgrund der Tatsache, dass der amtierende Champion CM Punk wegen einer Attacke durch Randy Orton an dem Abend nicht antreten konnte, nahm Jericho zur gewaltigen Überraschung aller dessen Platz in dem 5-Man-Scramble Match um den vakantierten World Title ein und schaffte es auch tatsächlich diesen mit einer Mischung aus Geierinstinkt und viel Glück zu erobern. Jerichos erster Herausforderer ließ anschließend auch nicht lange auf sich warten: Kein geringerer als Shawn Michaels sollte es mit Chris beim No Mercy-PPV zu tun bekommen und zwar in einer Matchart, die beide Männer wie kaum jemand anderes in dem buisness geprägt haben: Dem Leiter Match. Im Main Event von No Mercy machten die beiden Rivalen auch genau da weiter, wo sie bei Unforgiven aufgehört hatten: Nämlich sich gegenseitig auf möglichst brutale und gnadenlose Art und Weise zu verprügeln. Das Match lebte dementsprechend auch weniger von besonders spekakulären High-Risk-Manövern, sondern eher von der Intensität die beide mit einbrachten und dem Willen, trotz des Championship-Gürtels welches es abzuhängen galt, sich gegenseitig möglichst viel Schaden zuzufügen. So wurde dieses Ladder-Match rein vom Gewaltfaktor her zweifellos zu eines der heftigsten in der WWE-Geschichte. Obwohl Jericho wie auch bei Unforgiven sehr viel einstecken musste, schaffte er es dennoch, mit etwas Hilfe seines Protegés Lance Cade, Shawn zu besiegen indem er ihm den Titelgürtel ins Gesicht schlug und ihn so von der Leiter stoßen konnte. Chris hing den Gürtel ab und blieb World Champion. Nebenbei gelang es ihm in der Fehde gegen HBK das letzte Wort zu behalten, auch wenn er dafür mit viel Schweiß, Blut und einem Zahn, den er sich im Verlauf des Kampfes ausschlug, bezahlen musste. Nichts destotrotz sorgten er und Shawn für eines der größten Klassiker in der WWE-Geschichte und beendeten ihre Feindschaft mit einem mordsfetten Ausrufezeichen. Grund genug für den ersten Platz der besten Matches von 2008, so meine Meinung.