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Inside The Cage #473: WWE Friday Night SmackDown #667

Kolumne

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Published on:
04.06.2012, 17:02 
Category:
Series:


Bei SmackDown am vergangenen Freitag wurden weitere Vorkehrungen für No Way Out getroffen, es kam zu einem weiteren Comeback und zum ersten WWE Titlematch bei SmackDown seit vier Jahren. Alles weitere und natürlich unsere Meinungen dazu gibt's hier zum Nachlesen. Viel Spaß!

"Never trust a hooligan"

Charismatic Enigma: Zu der momentanen Ausrichtung von Sheamus haben wir in den letzten Wochen und Monaten schon viel gesagt. Es gelingt der WWE einfach nicht, ihm einen für mich interessanten Charakter zu verpassen. Wäre das hier nicht WWE, würde ich sagen "Lasst ihn einfach das machen, was er am besten kann – kämpfen." Das wäre mir allemal lieber, als in jeder Promo des Iren mindestens dreimal das Wort "Arse" zu hören. Das Segment mit "Carlton Banks" fand ich dementsprechend lahm. Dass es Alberto Del Rio sein würde, der den Gegner des Iren bestimmen darf, war nach dessen Einschreiten und trotz der kleinen Pause im Satz ebenso vorhersehbar, wie der Brogue Kick gegen David Otunga am Ende. Zusammengenommen war das nichts, was mich gut auf die Show eingestimmt hat.

Vanni: Nicht wirklich. Aber immerhin war es mal der Versuch der Interaktion der beiden Fehdengegner. Zwar liegt das Hauptaugenmerk zwar immer noch auf Sheamus vs. John Laurinaitis, aber immerhin hat man Del Rio nun mit einbezogen. Auf solche Teilerfolge muss man sich schon verlassen, wenn man nicht gänzlich frustriert sein will. Denn auch mir hat das alles wieder nicht gefallen. Nun ist Sheamus, wie es auf seinem Shirt steht, also ein Hooligan. Tolle Vorbildfunktion. Nein, das ist mir alles zu wenig, vor allem für einen Champion bzw. ja sogar den wichtigsten Champion von SmackDown. Allerdings will ich mich da auch nicht jede Woche wiederholen, auch wenn für mich mittlerweile fast schon die einzige Lösung, Sheamus wieder interessanter zu machen, ein Titelverlust ist.

Sin Caras Comeback

Charismatic Enigma: Huch, was ist denn mit Sin Cara passiert? Sein Ring Attire hat eine neue Farbe. Meinetwegen. Problem ist nur, dass die Halle immer noch in gelb-blaues Licht getaucht ist, während er wrestlet. Passt nicht so ganz. Und seinen Trademark-Einzug mit Sprung übers oberste Seil hat man auch durch einen simplen Slide-In ersetzt. Macht das Knie noch keinen Trampolin-Sprung mit? Alles etwas seltsam. Im Ring ist er – zumindest zu Anfang auch noch nicht wieder so behände, wie die Kommentatoren uns das hier weismachen wollen. Interessant fand ich, dass diesmal ein anderer Ringrichter das Match leitete. Sonst hatte doch aufgrund seiner Sprachbarriere immer ein spanisch-sprachiger in seinen Matches "das Sagen". Wie schon bei seinem ersten Run benutzt er hier eine verkürzte Form des "Mistica"-Finishers, der im Original aus seiner Zeit in Mexiko mit einem Arm-Submissionmove abschließt. Man wird sehen, wie man den Luchador zukünftig ins Geschehen einbaut. Grundsätzlich mag ich seinen Stil, bin mir aber nicht sicher, ob er sich in der WWE wird durchsetzen können. Allerdings könnte ihm die Suspendierung von Rey Mysterio hier zu Gute kommen. Denn einen Magneten für den mexikanischen Markt braucht die WWE auf jeden Fall.

Vanni: Mir hat das Comeback gefallen. Den roten Power Ranger fand ich früher schon cooler als alle anderen, daher gefällt mir auch die Farbwahl, vollkommen unabhängig von der Farbe des Lichts, das sowieso weg gehört. Nicht, weil es nicht für eine coole Atmosphäre besorgt und Sin Cara abhebt, sondern weil es sich sicherlich auch auf die Ausführung der Moves auswirken könnte. Deine Erklärung für das Streichen des Trampolins ist allerdings recht sinnfrei, wenn man bedenkt, dass Cara weiter auf den Seilen umherhüpft. Das wird vermutlich auch einfach aus Sicherheitsgründen gestrichen worden sein und ist auch gut so. Dass man den Entrance auch so noch spektakulär inszenieren kann, hat man ja gemerkt. Auf die Ringrichter habe ich nie geachtet, beim Finisher ist allerdings auch mir aufgefallen, dass der Armbar am Ende gefehlt hat. Aber okay, ein wenig Variation bzw. Veränderung kann ja durchaus nicht schaden. Insgesamt ein gutes Comeback ohne große Upfucks. Ich freue mich, dass Cara wieder da ist, da er unterhaltsam sein kann, bin aber genau wie du gespannt, wie man ihn nun weiter benutzen wird.

Damien Sandows zweiter Streich

Charismatic Enigma: Der Junge gefällt mir immer besser. Man versteht es hier herrlich, seine Überheblichkeit auch in seine Matches einzubauen. Ein wenig seltsam fand ich den plötzlichen Schub zwar schon, nachdem er doch einiges von einem Brocken wie Ezekiel Jackson einstecken musste, doch dann legte er doch gut los. Erst die grandiose Kick-Serie und am Ende dieses lässige Cover. Man kann sich zwar wieder fragen, ob das gegen einen Kraftprotz wie Jackson glaubwürdig ist, doch zu Sandows Gimmick und dem gesamten Aufbau der letzten Wochen passte es hervorragend.

Vanni: Ich kann mich ja nur wiederholen: Damien Sandow ist großartig! Das hat man auch hier wieder gesehen. Alleine das grandios überhebliche Cover war schon wieder echt genial. Sandow hat das Zeug, es zu viel zu bringen und ragt auch einfach durch seine Art heraus. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, einen Superstar seines Kalibers bzw. seines Gimmicks schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Herrlich. Thank you for your irrelevant opinion!

Ein Dämpfer für die Prime Time Players und doch keine Feier für die Sieger

Charismatic Enigma: Ich weiß, dass man auf keine sinnvolle Ausrichtung der Tag Team Division mehr hoffen sollte. Aber dennoch tue ich es irgendwie. Ich kann einfach nicht gut heißen, dass ein aufstrebendes Youngster Team, welches wie in der letzten Woche angemerkt noch seine Schwächen hat, zwar über einem geborenen Tag Team wie den Usos steht, hier aber von einem Comedy-Duo per Einroller besiegt wird. Immerhin ereilte die Beiden dann hier ein ähnliches Schicksal, wie am Montag R-Truth und Kofi Kingston: Sie werden von Big Show geplättet. Der ist immer noch sauer, dass sich scheinbar keiner drum scherte, als er gefeuert wurde und lässt nun seine Wut an allem aus, was sich bewegt. Hier trifft es sicher nicht die Falschen. Santino Marella juckt mich eh nicht, und Zack Ryder ist auch längst zurück auf dem Boden der Tatsachen.

Vanni: Bei der Zerstörung Ryders ist mir erst einmal wieder richtig bewusst geworden, wie schnell und wie hart er gefallen ist. Mittlerweile wird er nur noch von Riesen umher geschubst und spielt keine relevante Rolle mehr. Schade eigentlich, ich bin wirklich so etwas wie ein Fan von ihm. Über den Einroller-Sieg gegen die Prime Time Players kann man sich jetzt beschweren, das ist mir allerdings zu müßig. Es war ein schneller Einroller, am Ende wurden die Sieger sogar komplett fertig gemacht. Ist schon in Ordnung und schadet Titus und Darren jetzt auch nicht nachhaltig. Richtig auf dem Weg zum Tag Team Gold sind sie ja eh (noch?) nicht.

Sheamus gegen "Team" Guerrero

Charismatic Enigma: Die Spannungen im Team um Vickie Guerrero werden wohl demnächst zum endgültigen Bruch führen. Und so wie es hier aussieht, geht Dolph Ziggler als Nutznießer aus dieser Gruppierung hervor. Er hatte in der letzten Woche wirklich recht: Er ist besser als das. Wie grandios war denn bitte, als er Vickie ins Wort fiel? Kein Mensch will mehr ihr dämliches "Excuse Me" hören. Und dass sie das Match arrangiert habe, ist ja auch Unsinn – schließlich war es Dolph selbst, der sich bei Del Rio um den Platz bewarb. Statt langen Reden von Vickie gab es die kurze und knappe Ansage von Dolph, dass er heute gewinnen wird. Zwar kam es dazu nicht, doch das ist einmal mehr der Verdienst von Vickie und Jack Swagger. Doch bis dahin war das ein ordentliches bis gutes Match der Beiden. Dolph hat auf jeden Fall Potential für mehr als nur den Punching Ball, der gut Moves sellen kann. Die Frage ist nur, wann die Booker das erkennen?

Vanni: Erkannt haben wird man das schon seit geraumer Zeit. Man setzt es eben nur noch nicht um. Das Match gegen Sheamus war in meinen Augen richtig gut und ein kleines Highlight der letzten Woche, das Finish hat Ziggler dazu noch nicht einmal geschadet. Freut mich, dass er jetzt wohl wirklich die Gruppe verlassen bzw. diese aufgelöst wird. Ich frage mich nur, ob das am Ende unweigerlich mit einem Face-Turn verbunden ist. Gut möglich und ich glaube, es wäre auch gar nicht so schlimm, da Mr. Ziggles locker so over gebracht werden kann, dass er auch als Face funktioniert, nicht zuletzt aufgrund seiner Stärken im Ring. Gefiel.

"Man, he just messed up a damn good fight!"

Charismatic Enigma: Dies war der Kommentar nach dem Eingriff von Daniel Bryan in den Main Event. Und so falsch war das auch gar nicht, denn der Main Event war bis zu diesem Zeitpunkt wirklich gut. Allerdings passt dieser Satz auch zu der Booking-Entscheidung, Kane weiterhin in die Titelfehde zu integrieren. Ok, er wurde im Verlauf der Fehde von Beiden benutzt. Aber qualifiziert ihn das für ein Titelmatch bei einem Pay Per View, welches wrestlerisch durch seine Teilnahme nicht gerade aufgewertet wird, um es mal vorsichtig auszudrücken? Warum macht man hier denselben Fehler wie bei Punks Fehde gegen Chris Jericho und lässt die beiden nicht einfach machen? Das Match bei Over the Limit war also scheinbar wirklich ein einmaliges Zuckerl für die beiden und ihre Indy-Fans. Schade, schade.

Vanni: Quatsch. Kane rechtfertigt seine Teilnahme im Titelmatch nicht dadurch, dass er als Werkzeug benutzt wurde, sondern damit, dass sein Titelmatch bei SmackDown durch Daniel Bryan unterbrochen wurde und er im Anschluss daran sowohl Bryan als auch den Champion zusammen abfertigte. Das ist einfach absolut konsequent, nachvollziehbar und logisch. Und es macht die Fehde auch nicht kaputt, sondern führt sie eben einfach weiter. Das Match bei Over The Limit wird auch nicht das letzte Singles Match zwischen Bryan und Punk gewesen sein. Man nutzt Kane, um hier jetzt temporär die Fehde ein wenig zu verlängern, sodass man dann bei einem großen Pay Per View (beispielsweise den SummerSlam) wieder ein großes Aufeinandertreffen bringen kann. Dass die Offiziellen gemerkt haben, dass Punk und Bryan zusammen funktionieren und auch einen Main Event bilden können, ist doch deutlich zu spüren. Wollte man die Sache wirklich bei Over The Limit beenden, hätte man jetzt eine komplett andere Richtung eingeschlagen. Gute Weiterführung der gesamten Geschichte, die sich konsequent über die letzten Wochen weiterzieht und auch weiter mit AJ arbeitet. Macht richtig Spaß.

Fazit:

Charismatic Enigma: Einmal mehr eine SmackDown Ausgabe, die über weite Strecken vor sich hin plätscherte. Hervorzuheben ist hier eigentlich nur Damien Sandow. Der Main Event war zwar gut, wird für mich aber durch die Ankündigung am Ende – die im Übrigen auch noch so lahm vorgetragen wurde – geschmälert. Die Squash-Siege von Ryback und Cody Rhodes waren schlicht zu unwichtig und der Rest auch irgendwie belanglos.

Vanni: Zwei gute Matches mit Sheamus vs. Ziggler und dem Main Event, einige nette Aspekte im Storytelling, gerade im Bereich der WWE Title Fehde. Dazu dann ein grandioser Damien Sandow, aber auch viel Leerlauf. SmackDown war in Ordnung, aber auch nicht viel mehr. Da muss man auch mal einen anderen Weg für Ryback einschlagen und nicht Woche für Woche nur Squash Matches bringen, auch wenn Ryback weiterhin sehr beeindruckend agiert.

Damit sind wir mit unserer Nachbetrachtung wieder durch. Zeit für euer Feedback! Fandet ihr die Ausgabe auch recht belanglos und was haltet ihr von Kane im Main Event? Wie gefallen euch Sandow und Sin Cara?