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Signs o' the Times #12

Kolumne

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Published on:
08.01.2012, 00:15 
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Happy New Year! Ich hoffe, ihr seid alle gut rein gekommen ins neue Jahr. Wir stürzen und direkt auf die wesentlichen Dinge dieser Woche: Chris Jericho ist zurück und New Japan hatte ihre Dome Show, zudem war insgesamt in Japan wie üblich zum Jahreswechsel eine ganze Menge los. Abschließen werde ich die Ausgabe mit etwas Gossip und den üblichen Empfehlungen der Woche.

WWE: Es beginnt mit Chris Jericho

Chris Jericho war der Mann, der hinter den mysteriösen Hackerbotschaften der letzten Wochen steckte. Am vergangenen Montag kehrte er zum bereits zweiten Mal zur WWE zurück. Das ganze passierte in einer Form, die von dem einen als großartig, von dem anderen als langweilig oder gar schlecht bezeichnet wurde.

Jerichos erster Auftritt für die WWE fand am 9. August 1999 statt, kurz nachdem er seinen alten Arbeitgeber World Championship Wrestling verlassen hatte. War er bei der WCW ein unterhaltsamer Mid-Carder, wurde er von Vince McMahon dazu auserwählt, direkt bei seinem Auftritt ein Programm mit The Rock zu beginnen.

Jericho wurde der erste Undisputed World Heavyweight Champion, als er am 09.12.2001 an einem Abend zuerst The Rock und dann Steve Austin besiegen konnte. Nach dem sein Push endete, verbrachte er lange Zeit in der Midcard, bis er sich 2005 dazu entschloss, eine Pause machen zu wollen.

Am 24.09.2007 kehrte Jericho dann zur WWE zurück und bestritt als Babyface ein Programm mit dem WWE Champion Randy Orton. Als diese Fehde beendet war, begann er einen Heelturn und erarbeitete sich in seiner neuen Rolle eine der vielleicht besten Fehden der letzten Jahre mit Shawn Michaels.

Als nach drei Jahren sein Vertrag mit der WWE im September 2010 ablief, entschied sich Jericho auch aufgrund der Art und Weise, in der er zu diesem Zeitpunkt eingesetzt wurde, die Liga zu verlassen. Seit dieser Zeit konzentrierte er sich auf andere Bereiche wie Touren mit seiner Rock-Gruppe "Fozzy" und einer Staffel "Dancing with the Stars".

Als die WWE anfing, die düsteren Videos bei RAW einzuspielen, soll intern festgestanden haben, dass sie für Jericho sein sollten. Was an den Geschichten der letzten Monaten dran ist, die besagten, Jericho sei sehr erzürnt darüber, nicht beim aktuellen WWE-Videospiel "12" dabei zu sein, kann nun scheinbar in Frage gestellt werden. Jericho dementierte in seinen Tweets und persönlichen Aussagen zu seinem Status eine möglichen Rückkehr in den Ring. Doch nun ist er wieder da und hat uns alle erfolgreich an der Nase herumgeführt.

Nachdem man Jericho erfolgreich auch vor eigenen Angestellten geheim gehalten hatte, legte er bei RAW einen Auftritt hin, der die Gemüter spaltete. In der abgedunkelten Halle leuchtete eine Jacke auf und mit dem breitesten Grinsen aller Zeiten kam Jericho zum Ring. In den folgenden achteinhalb Minuten posierte er in Hulk-Hogan-Manier zu sehr lauten Fan-Reaktionen. Mehrfach rannte er um den Ring herum, klatschte mit den Fans ab, dirigierte den Jubel, schüttelte die Ringseile. Er setzte drei Mal an, um am Mikro etwas zu sagen, ließ es dann aber bleiben und strahlte noch ein wenig mehr, bevor er ohne ein Wort gesagt zu haben einfach wieder ging.

Wer an einer Auflösung dieses Auftritts interessiert ist, wird morgen oder vielleicht erst am Montag drauf oder vielleicht wann auch immer wieder RAW einschalten müssen.

Am letzten Satz merkt ihr vielleicht schon, dass ich persönlich nichts von diesem Comeback und dieser Umsetzung gehalten habe. Aus dem einfachen Grund, dass es mir nicht gefallen hat. Mir reicht diese Art von Cliffhanger nicht, da ich den Cliffhanger selbst einfach nicht sehen kann.

Mir ist herzlich egal, ob die Fans jetzt glauben, aus diesem einen Auftritt Jerichos Heel oder Face Neigung ableiten können. Vielerorts schrieben Fans, Jericho wäre als Face rausgekommen und wäre als Heel gegangen. Sehr interessante Theorie, die ich nur einfach nicht ganz nachvollziehen kann. Nach vier Minuten rumgepose war ich soweit, das ganze vorzuspulen um zu sehen, wann wieder etwas Gescheites passiert. Nach weiteren 90 Sekunden habe ich an einen der so im Mainstream Wrestling geliebten "Swerves" geglaubt. Ich dachte ehrlich, dass hier wäre eine Verlade der besten Güte und entweder würde Jericho gleich den tatsächlichen Rückkehrer präsentieren oder es würde zu etwas wichtigem im Main Event Segment der Show kommen. Ich lag mit all diesen Annahmen komplett falsch.

Für alle mit Interesse an Entertainment-Historie: Die Idee, einen Künstler auf die Bühne zu schicken und die Fans auf eine Performance warten zu lassen, stammt aus der Ideen-Kiste von Andy Kaufman. Kaufman war in den frühen 80'er Jahren, also noch vor der Zeit seiner Fehde mit Jerry Lawler, schon eine sehr umstrittene Persönlichkeit. So legte er wie hier Jericho Shows hin, bei denen er das Publikum warten ließ auf seinen Auftritt, auf die Bühne kam, nichts machte und dann die zahlenden Fans verprellte, in dem er einfach wieder ging.

Was unterm Strich für mich persönlich zählen wird, ist, wie Jericho im Ring sein wird. Völlig egal ob als Heel oder Face, denn das interessiert mich in der WWE so gut wie gar nicht mehr, hoffe ich einfach, dass Jericho noch immer ein sehr guter Worker ist.

Den ganz davon abgesehen, dass ich diese Sendung unbefriedigt abgeschaltet habe: ein fitter und motivierter Chris Jericho wird mit Sicherheit für eine Reihe großer Kämpfe und frischen Wind sorgen. Und das ist, was am Ende für mich zählt.

Die exakten Ratings für diese RAW Ausgabe lagen noch nicht vor, jedoch sind die ersten Zahlen schon durchaus interessant. Es wurde mit 3.1 Punkten war die Quote nur minmal höher als in der Vorwoche (2.9), was sich diese Woche mit 4.43 Millionen Zuschauern übersetzen lässt. Ich hoffe, ich kann in der nächsten Woche mehr zu diesem Thema liefern, denn in dieser Woche startete man mit 3.2 und verlor zur zweiten Stunde dann überraschend 0.2 Punkte. Das bedeutet, dass die John Cena Promo mehr Zuschauer hatte als die Rückkehr von Jericho und der RAW Main Event.


NJPW: Wrestle Kingdom VI In Tokyo Dome

Das Wrestlingjahr in Japan begann zwar nicht erst am 4. Januar, aber an diesem Tag fand die bislang wichtigste, weil richtungsweisende Show des Jahres statt. Zur Geschichte der Tokyo Dome Shows hatte der Kollege STRIGGA bereits eine sehr lesenswerte Kolumne geschrieben, die ihr hier finden könnt. Ich hingegen möchte einen kleinen Blick auf die wichtigen Matches werfen und was die Ergebnisse für die nächsten Monate bedeuten könnten.

Im Opener der Show gewannen Apollo 55 zum bereits vierten Mal die IWGP Jr. Tag Team Titel. Prince Devitt & Ryusuke Taguchi gewannen in meiner Meinung nach flottesten Match der Show die Gürtel von Davey Richards & Rocky Romero zurück. Um ehrlich zu sein finde ich es sehr langweilig, dass Devitt und Taguchi wieder Champions sind. Sie sind gute Wrestler, ganz ohne Frage, doch in meinen Augen ist die Jr. Tag Team Szene extrem dünn und durch das Dauerabo der aktuellen Champions ziemlich langweilig. Für die nächste Show am 12. Februar steht bereits das Return Match dieser Paarung fest und ich weiß ehrlich nicht, wen ich da gewinnen sehen will, denn ein direkter Verlust der Titel wäre natürlich auch nicht Ideal.

Interpromotional Matches waren ein großes Thema dieser Veranstaltung und auf ein Aufeinandertreffen zwischen Yuji Nagata und Masakatsu Funaki habe ich mich gefreut, auch wenn das Ganze nur ein Tag Team Match war. Bedauerlicherweise war das Match schnell vorbei. Funaki zog sich in diesem Match einige kleine Frakturen im Gesicht zu, als Nagata ihm mit einem zu harten Knie traf. Nach dem Match kam es auch zu einer kleineren Konfrontation, ob diese jedoch aus dem Unfall resultiert oder geplant war ist nicht bekannt. Ich rechne für dieses Jahr auf jeden Fall noch mit ein oder zwei Tag Team Matches mit der Beteiligung von Nagata und Funaki, die dann in einem Singles Match oder gar im Rahmen des G-1 Climax aufeinandertreffen könnten. Mit ausreichend Zeit werden die beiden mit Sicherheit ein spannendes Match abliefern können.

Die Abwesenheit von Total Nonstop Action Wrestling Vertretern bei dieser Show habe ich ehrlich gesagt genossen. In den letzten zwei Jahren haben mich die NJPW vs. TNA Matches alles andere als erfreut. Dieses Jahr kam es nun zu einem Debüt eines bei Ring Of Honor unter Vertrag stehenden Wrestlers: Shelton Benjamin. Er teamte mit MVP und zusammen gewannen sie ihr Match gegen Masato Tanaka und Yujiro Takahashi. Ich persönlich fand das Match zwar nicht sonderlich spannend, von der Action aber durchaus ansprechend. Ich hoffe, dass Benjamin es sich noch einmal überlegt und nicht weiter daran arbeitet, zur WWE zurückzukehren, sondern vielmehr einen Vertrag bei NJPW bekommen kann, denn ich finde, er wäre hier sehr gut aufgehoben und könnte auf einem ganz anderen Niveau hier gute Arbeit abliefern.

Satoshi Kojima und Hiroyoshi Tenzan gewannen die IWGP Tag Team Titel von Giant Bernard und Karl Anderson und beendeten den 17 monatigen Titelreigen der Champions. In den Augen vieler Fans war dieser Wechsel überfällig. Nicht, weil man Tenzan & Kojima als Champions haben wollte, sondern vielmehr, weil die Champions als zu übermächtig dargestellt worden waren. Mir hat das Match ganz gut gefallen, auch wenn es etwas zu simpel und zu kurz war.

Simpel und ebenfalls zu kurz ging es dann auch zwischen Hirooki Goto und NOAH Vertreter Takashi Sugiura zur Sache. Sugiura trat Goto fast die gesamte Zeit über gewaltig in den Hintern, hatte am Ende aber das Nachsehen. In einem weiteren NOAH vs. NJPW Match gewannen die Gäste Naomichi Marufuji und Go Shiozaki gegen Toru Yano und Shinsuke Nakamura. Ein in meinen Augen weiteres gutes Match, wenn auch ziemlich stimmungsfrei. Ich hoffe für die kommenden Monate auf Singles Match zwischen diesen vieren, denn hier als Tag Match waren sie schon sehr unterhaltsam. Außerdem wünsche ich mir, dass Goto vs. Sugiura noch einmal bei NOAH im Semi-Main Event mit mehr Zeit stattfindet. Mit diesen Aussichten kann man denke ich gut leben.

Keiji Muto stand wahrscheinlich nur Aufgrund seines Namens im Semi Main Event, denn auch wenn die Performance nicht wirklich schlecht war, kam mir sein Match gegen Tatsuyo Naito ziemlich langweilig vor. Verständlich, denn Muto hat zwei quasi nicht mehr funktionierende Knie und somit spielte sich das Match eher auf der Matte ab und bot neben der Psychologie eben recht wenig. Trotz allem zeigte Muto am Ende noch einen Moonsault, bei dem er mit der Hüfte voran landete, um die Knie zu schonen.

Hiroshi Tanahashi brach im Main Event dann den Rekord und verteidigte zum elften Mal erfolgreich seinen IWGP Heavyweight Titel, als er Minoru Suzuki besiegte. Für mich das beste Match der Show mit weitem Abstand zu den anderen Kämpfen. Suzuki in seiner Heel-Rolle ist phänomenal und hat echtes Arschloch-Charisma. Tanahashi erneut als das nie aufgebende Babyface, dass so nah am Rande der Niederlage steht und alles gibt um am Ende zu gewinnen. Total simpel und doch so gut.

Nach dem Main Event kam der für diese Show zurückgekehrte Kazuchika Okada, den TNA Fans die auch Xplosion gucken vielleicht bekannt, zum Ring und forderte Tanahashi zu einem Titelkampf heraus. Das Match wurde bereits für den 12. Februar bestätigt. Warum sich Okada für diesen Spot empfohlen hat, entzieht sich absolut meiner Kenntniss.

Was mir insgesamt an der Show nicht so gut gefallen hat, war eine alte Tradition, die denke ich besonders in Japan vertreten ist. Der Wrestler oder das Team, welches ein Match bestimmt und dominiert, verliert am Ende deutlich. Ich weiß nicht, ob ich diese Tradition gut oder schlecht finde, aber wenn man die gesamte Show über diese Matchstory geboten bekommt, ist das nicht so befriedigend. Die Siege von Tenzan & Kojima und Goto sahen für mich nicht überzeugend genug aus; gerade hier hatte ich mir dann doch mehr von erhofft.


Weitere Japan News

Abdullah The Butcher wurde Ende Dezember für die New Year Series Tour von All Japan Pro Wrestling angekündigt worden. Viele fragten sich, ob er in der Lage sein würde, seine Matches bestreiten zu können. Am 2. Januar kam er dann zu seinem Six Man Tag Match an der Seite von Keiji Muto und Kikutaro mit seinem Gehstock zum Ring und gab bekannt, dass er nicht in der Lage sei, seine Matches bestreiten zu können und gab somit sein offizielles Retirement bekannt. Er blieb für das Match am Ring und erklärte danach noch einmal, dass er bei allen Shows der aktuellen Tour anwesend sein werden würde und für Autogramme und Fotos bereitstehen würde.

Für die erste große Show des Jahres kündigte AJPW später an, dass sie am 20. März in der Sumo Hall die Abdullah Retirement Show abhalten werden. Vor vielen Jahren hätte eine solche Show wohl sehr viele Fans angezogen, denn inzwischen hat AJPW viele neue und eben auch jüngere Fans. Allerdings waren die Zuschauerzahlen für die Dory Funk Jr. Retirement Show im März 2008 sehr gut, da man für einen Abend viele der alten Fans anlocken konnte. Eine Old-School Zeremonie hätte Abby sich aber auf jeden Fall verdient.

Storylines gehören ja nicht unbedingt zu den Stärken von AJPW, doch aktuell hat die Liga sogar zwei am Laufen. Mit der Rückkehr von Takao Omori als Vollzeit-Wrestler wird nun eine begonnen. Die Liga gab an, dass sie Omori auf Wunsch der Fans zurück bringen würde und er somit All Japan repräsentieren würde bei dem Versuch, die Triple Crown von Jun Akiyma wieder nach Hause zu holen. Das Match der beiden soll am 3. Februar in Tokyo stattfinden. Akiyama und Omori begannen ihre Karrieren zeitgleich bei AJPW im Jahr 1992, beide mit der Aussicht Top-Stars zu werden, was jedoch wenn man ehrlich ist nur bei Akiyama der Fall wurde.

Die andere Storyline ist in der Tatsache begründet, dass eben alle Titel der Liga von Wrestlern anderer Ligen gehalten werden. Dark Ozz & Dark Cuervo verteidigten die AJPW World Tag Team Title am 3. Januar gegen KAI & Seiya Sanada, während Kenny Omega nach einem Sieg gegen Hiroshi Yamato weiterhin AJPW World Junior Heavyweight Champion ist. Big Japan’s Daisuke Sekimoto & Yuji Okabayashi verteidigten ihre All Asia Tag Team Titel gegen das schwergewichtige Team aus Akebono & Ryota Hama.

Samurai TV veranstaltete wie die letzten Jahre auch am 31.12. eine große Indy-Show in der Korakuen Hall mit Wrestlern von Big Japan Pro-Wrestling, Osaka Pro Wrestling, Secret Base, 666, Dramatic Dream Team, Kaientai Dojo, Pro Wrestling NOAH, Stardom, Kou-Haku und Sportiva. Great Kojika & Antonio Honda gewannen ein Tag Team Gauntlet Match, Naomichi Marufuji besiegte den mir bislang unbekannten Tatsuhiko Yoshino und im Main Event kam es zu einem 74-Mann Tag Team Match, welches allerdings schnell vorüber war. Ich konnte mir die Show inzwischen anschauen und fand sie doch recht unterhaltsam insgesamt. Viel Comedy, viele Gimmicks, ein Death Match und zwei gute Wrestling Matches waren dabei.

Bei der letzen Show von SMASH am 30.12. feierte ein weiterer Europäer seine Rückkehr nach Japan. Murat Bosporus stand an der Seite von Big Boy und Fit Finlay, allerdings verloren sie gegen das Team TAJIRI, Tatsumi Fujinami und Hajimi Ohara. Bei der kommenden Show am 19. Februar wird Finlay seinen SMASH Titel gegen Tajiri verteidigen müssen.

Bei der ersten Show des Jahres von Pro Wrestling Zero1 verteidigte Kohei Sato seinen Titel gegen Daisuke Sekimoto, der einfach überall auf den Cards zu finden ist. Das Match gestaltete sich sehr langsam und bekam insgesamt nicht die besten Reaktionen, war aber aus meiner Sicht durchaus mit dem Tanahashi vs. Suzuki Match aus dem Dome auf einer Höhe. Es fehlte vielleicht die Dramatik am Ende, aber insgesamt hatte es einfach einen hohen Glaubwürdigkeitsgrad.

Skandal-Nudel Craig Classic gab allem Anschein nach ohne irgendwelchen Firlefanz seinen inzwischen als ZERO1 World Junior Heavyweight Titel bekannten Titel an Tsuyoshi Kikuchi ab. Classic verließ im Sommer 2011 den NWA Verband und nahm den NWA World Junior Heavyweight Title mit, nachdem die NWA ihn nach einigem hin und her nicht weiter als Champion anerkennen wollten.

Zero 1 hatte einen Vertrag mit der NWA der im Oktober 2011 auslief der ihnen gestattete, NWA Titelkämpfe austragen zu können. Nach dem Ablauf gab Zero 1 zwar an, weiterhin daran Interesse zu haben, verlängerte den Vertrag jedoch nicht. NWA Präsident Bill Behrens sagte damals, dass Classic einwilligte, den Titel zurückzugeben, ging dann aber mit dem Titel nach Japan und kündigte sich selbst als ungeschlagenen Champion an. Was hier wie 1994 klingt ist jedoch tatsächlich noch in 2011 möglich gewesen. Zero 1 stellte sich dann auf die Seite von Classic und behauptete, das NWA auf den Gürtel stünde fortan für New Wrestling Alliance und ignorierte den Wunsch um Herausgabe des Gürtels an Behrens. Die einzige Möglichkeit, den Gürtel zurückzubekommen, wäre eine Klage der NWA gegen Zero 1, welche jedoch der Sachlage nach in Japan eingereicht werde müsste. Da die NWA kein Geld für solche Vorhaben hat, wird der Gürtel wohl in Japan verbleiben, bis ihn jemand für Behrens zurück klaut.

Ice Ribbon veranstaltete am gestrigen Tag in Sendai ihrer ersten größeren Show des Jahres. Im Main Event gewann Manami Toyota gegen Tsukasa Fujimoto. Außerdem verteidigten Hikaru Shida & Maki Narumiya ihre International Ribbon Tag Team Titel gegen die "Lovely Butchers" Hamuko Hoshi & Mochi Miyagi. Emi Sakura bestritt dem vernehmen nach ihr letztes Match für Ice Ribbon und unterlag dabei Tsukushi.

Auch weiterhin ist nicht klar, aus welchen Beweggründen sich Sakura von Ice Ribbon zurückzieht. Weder von Verletzungen, noch Streitigkeiten oder ähnlichem wird berichtet. Sakura begann ihre Karriere 1995 unter dem Namen Emi Motokawa bei IWA Japan und wurde unter anderem von Mr. Gannosuke trainiert. Sie war zu der Zeit die einzige weibliche Wresterlerin bei IWA Japan und tat sich schwer, aus diesem Umfeld auszubrechen. Nach einem Armbruch den sie sich 1998 zuzog musste sie längere Zeit aussetzen. Nach einigen Aufritten in der Undercard bei unter anderem Frontier Martial-Arts Wrestling gelang es ihr, durch die Fürsprache von Kyoko Inoue regelmäßigere Auftritte als ihre Partnerin zu bekommen.

Nach vielen recht fruchtlosen Jahren im sehr zerklüfteten Joshie Bereich gründete sie 2006 ihre eigene Liga Ice Ribbon. Zusammen mit ihrem Trainier Mr. Gannosuke unterrichtete sie nicht nur junge Rookies, sondern trainierte auch Interessenten aus anderen Bereichen wie Models, Schauspielerinnen und TV Ansagerinnen und machte aus einem Großteil von ihnen durchaus kompetente Wrestlerinnen. In welcher Form Sakura der Liga in der Zukunft erhalten bleibt, kann zu diesem Zeitpunk noch nicht gesagt werden.


This Week In Mexico

Bei AAA sind noch die Winterferien angesagt und somit gibt es von der Liga nichts zu berichten. Allerdings hatte die Perros del Mal Gruppierung eine Show am 1. Januar in Tlalnepantla bei der es zu einer überraschenden Rückkehr kam. Headhunter A kehrte an der Seite von Perro Aguayo Jr. und Halloween zurück. Die Headhunters waren in den frühen 90'er Jahren ein sehr bekanntes Team in Mexiko und in Japan bei WING und IWA Japan. Die beiden Zwillinge waren inzwischen an Diabetes erkrankt, was bei Headhunter B dazu führte, dass er seit März 2009 nur ein einziges Match bestreiten konnte.

Bei CMLL hat man derweil keine Zeit für Ferien, denn am 1. Januar gab es direkt eine Show in der Arena Mexico. Die Zuschauerzahlen waren höher als in den Wochen zuvor, doch im Vergleich zu den vergangenen Jahren kann man behaupten, dass 5.500 Fans für eine Show zu Neujahr mit einem Titelkampf und einem Mascara contra Mascara Match.

Im Main Event gewann Damian El Terrible den CMLL World Heavyweight Titel mit einem Sieg gegen Rush. Der Titel war für vakant erklärt worden, als Hector Garza im November zu AAA gewechselt hatte. Die Rookies Hombre Bala Jr. & Super Halcon Jr. gewannen die Masken von den Veteranen Los Rayos Tapatios. Zunächst schien es, als hätten die Tapatios das Match in zwei Falls gewonnen, doch dann entdeckte der Ref, dass die Rudos geschummelt hatten und disqualifizierte sie nachträglich. Im 3. Fall stellten sich die Fans dann auf die Seite der Rudos, doch diese verloren schlussendlich durch den Pinfall von Bala Jr. an Tapatio II.

Die Show am 3. Januar brachte dann zumindest 8.400 Fans in die Halle, wobei den Berichten nach die Ticketpreise für diese Show gesenkt worden waren. Im Main Event verteidigte Dragon Rojo Jr. den CMLL World Middleweight Title gegen Angel de Oro.


Zeit für etwas Gossip

Dass die ehemalige WCW und WWE Wrestlerin Stacy Keibler sich im letzten Jahr George Clooney geangelt hatte, ist wohl einigen schon bekannt gewesen. Der neue Freund von ihrer Kollegin Torrie Wilson heißt Alex Rodriguez und sollte allen Fans von Major League Baseball ein Begriff sein, denn er ist ein großer Star bei den New York Yankees. Wilson war zuvor mir Billy Kidman verheiratet gewesen und im Anschluss mit Nick Mitchell von der Spirit Squad verbandelt gewesen. Sie tritt nun die Nachfolge von Cameron Diaz, Kate Hudson und Kristin Davis als auch Madonna an, die den Klatschspalten nach alle mit Rodriguez verbandelt waren. Stacy und Torrie sind aus ihren Zeiten bei der WWE noch immer gute Freundinnen und wurden mit ihren berühmten Männern nun auch schon bei einem Doppel-Date gesichtet.


(Match)Empfehlungen der Woche

Bereits Anfang Dezember führte Colt Cabana im Rahmen seines "The Art of Wrestling" Podcast ein Gespräch mit Puppet The Psycho Dwarf. Puppet spricht hier in sehr sympatischer Art über seine Größe, seinen Werdegang und seine Truppe, mit der er auch weiterhin auf Tour geht. Das ganze kommt mal wieder sehr unaufdringlich und ehrlich daher, was mich dazu veranlasst, euch diese Ausgabe mal ganz besonders an Herz zu legen. Wer Puppet in Action sehen möchte, kann sich hier ein Match gegen seinen Kumpel Little Kato anschauen.

Wie ich gerade feststelle, hat die Dome Show es bereits zu YouTube geschaft, was liegt also näher, euch hier mal drei der Matches zu verlinken.

Apollo 55 vs. Davey Richards & Rocky Romero
Naomichi Marufuji & Go Shiozaki vs. Toru Yano & Shinsuke Nakamura
Hiroshi Tanahashi vs. Minoru Suzuki

An diesem Wochenende veranstaltet Bull Nakano ihre eigene Retirement-Show. Bereits im Jahr 1997 hatte sie ihre Karriere nach einer Verletzung beendet und sich dann dem Golfsport gewidmet, ohne je eine Retirement-Zeremonie bekommen oder gar ein letztes Match bestritten zu haben. Inzwischen betreibt sie ein kleines Restaurant und war in den letzten Wochen bei mehreren Joshi-Shows zu Besuch, um Einladungen an Wrestlerinnen auszuprechen. Was bei ihrer Show passiert ist kann ich nächste Woche berichten, doch in der Zwischenzeit können wir uns einen Blick auf die frühen Anfänge ihrer Karriere gönnen:

Bull Nakano vs Itsuki Yamazaki vom 25.02.1985

Und zu guter Letzt einen aus der Reihe "completely random wrestling matches":

Yoshihiro Tajiri vs. Dr. Wagner Jr. - Big Japan Pro-Wrestling - 30.09.1996

(Quellen: F4wonline.com, Wrestling Observer Newsletter, purolove.com, youtube.com)