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Teil 4: Der klassische Monday Night War ist vorbei

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Published on:
26.09.2011, 23:55 
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Ein Blick auf die Zuschauerzahlen von World Wrestling Entertainment (All entries of this article series)
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In der dritten Folge, dieser eigentlich auf drei Folgen ausgelegten Serie, habe ich festgestellt, dass die WWE in panischen Aktionismus verfallen ist, um den sinkenden Ratings trotz der starken Ratings und der eigenen Unfähigkeit neue Stars zu kreieren entgegen zu wirken.

Ich hatte einige Beispiele angeführt, die diesen panischen Aktionismus belegen sollten, wie zum Beispiel das unangekündigte Auftreten großer Namen, das Nichtliefern von angekündigten Matches und das unagekündigte Stattfinden von Matches zwischen Top-Stars. In den Kommentaren zu diesem dritten Teil, wurde dann vermutlich zu Recht der Vorwurf laut, dass dies alles keine neuen Trends seien, sondern dass dies schon in den Monday Night Wars bzw. der Attitude Era so gewesen sei.

Der User Shadow Angel meinte zum Beispiel, dass "das schließlich früher während den Monday Night Wars absolut normal [war]. Damals hat man auch das "Anything can happen"-Motto durchgezogen. Der Vorteil davon ist, das manche Leute nicht einschalten, erfahren, das sie was verpasst haben und danach keine Folge mehr versäumen."
User troppie meint dazu: "Hätte man damals Sean Waltmans Wechsel von der WCW zur WWF angekündigt, wäre der Impact [...] in der Luft verpufft." Außerdem schriebt er, dass die WCW damals heraus gefunden haben will, dass "ein Großteil [der Fans] Unvorhersehbarkeit beim Wrestling mag. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert, denke ich..."

Das ist natürlich richtig. Aber in meinen Augen nicht zu Ende gedacht. Denn während des klassischen Montagskriegs zwischen der WCW und der damaligen WWF traten zwei Wrestling-Promotions gegeneinander um die Gunst der Zuschauer an. Während heutzutage an einem guten Montag grade Mal 4 Millionen Zuschuer RAW verfolgen, schauten in den Neuziger Jahren über einen längeren Zeitraum fast 10 Millionen Menschen Wrestling. Damals ging es darum Zuschauer beim direkten Konkurrenten abzuwerben - und nicht beim Football, nicht bei Two And A Half Men, nicht bei Dancing With The Stars.

Heute, in diesem Ratings-Krieg am Montagabend, gelten schlicht andere Maßstäbe. Die Fernsehzuschauer schalten nicht zwischen zwei Wrestling-Sendungen hin und her, um zu schauen was als nächstes passiert. Die Fernsehzuschauer, die noch Wrestling schauen, wollen fasziniert und so an die Sendung gebunden werden. Sie müssen nicht beim dauernden Hin-und-Her-Schalten zwischen Nitro und RAW zum Bleiben bewegt werden. Sie müssen von vornherein, von Anfang der Sendung an und im Idealfall schon vor Beginn der Sendung angefüttert werden.

Und das macht man, indem man a priori Ankündigungen zu Shows trifft. Im Idealfall eine Woche im Vorraus. Und man macht es nicht, indem man Cena vs. Punk als Main Event erst während der Show ankündigt.

Man macht es, in dem man Ankündigungen auch Folge leistet und den Fans dann auch das gibt, was man angekündigt hat. Und man macht es nicht, wenn man Matches von Triple H oder Alberto Del Rio ankündigt, und diese dann nicht bringt.

In der aktuellen Lage, muss die WWE sich nicht um eine Konkurrenz, die das selbe leistet, kümmern, denn sie bringt ein einzigartiges Programm am Montagabend live ins Fernsehen. Da sollte man meinen, dass die Verantwortlichen langfristig planen können - und diese Pläne dann auch umsetzen.

User und ehemaliger CAGEMATCH-Mitarbeiter Mean Marcel Moelln schrieb: "Die WWE weiß ganz genau, was sie macht und es steckt hinter allem System und Know How. Dass man sicherlich ab und an daneben lag und/oder einige Sachen nicht so erfolgreich waren wie gedacht ist, das kann passieren... die WWE hat ja auch keine Kugel die sie unter dem Bett hervorzaubert und dann das heilige Rating-Orakel befragt ;-) WWE hat schon oft genug das Gegenteil bewiesen, Ups & Downs gibt es überall."

Natürlich gibt es Ups & Downs überall, keine Frage. Aber in den letzten Jahren ist der WWE-Trend ein eindeutiges Down. Und kein Up. Und ich kann bei Leibe kein System oder Know How mehr erkennen, dass die Liga in der heutigen Zeit noch vorranbringt.

Stattdessen verfällt man in bewährte Muster, die damals vieleicht geholfen haben. Aber früher war ja auch alles besser. Wirklich?

Was meint ihr? Ist der Abwärtstrend noch zu stoppen? Diskutiert auf dem Cageboard mit oder nutzt die Kommentarfunktion. In der fünften Folge, die am Wochenende als Teil des CAGEMATCH-Spezials zu Hell In A Cell veröffentlicht wird, werden kurze Ratingssprünge nach oben auf dem unaufhaltsam scheinenden Weg nach unten beleuchtet und erklärt. Außerdem wird in einer weiteren Folge erklärt werden, warum TNA der WWE vorraus ist.

Ein Blick auf die Zuschauerzahlen von World Wrestling Entertainment
Teil 1: Konkurrenz behindert das Geschäft
Teil 2: Ein RAW-Rating aufgedröselt
Teil 3: Panischer Aktionismus
Teil 4: Der klassische Monday Night War ist vorbei