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My View: Die größten Verlierer 2006 in WWE und TNA

Kolumne

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Published on:
22.12.2006, 19:55 
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Das Jahr 2006 neigt sich dem Ende entgegen. Rückblicke gehören da einfach in die Zeit. So ist es auch bei mir, schließlich habe ich eine unheimlich furchtbar wichtige Meinung, die ich der Welt mitteilen muss (Feedback und Diskussionen zu eben jener im Forum oder per Mail sind natürlich gerne erwünscht). In dieser und der kommenden Ausgabe von „My View“ werde ich auf die größten Verlierer und Gewinner des Jahres 2006 in WWE und TNA – aus meiner ganz persönlichen Sicht - eingehen. Einzige Voraussetzung ist: Die Worker müssen bis zum Schluss ein Teil des aktiven Rosters der jeweiligen Promotion gewesen sein. In dieser Woche sind die Verlierer dran, heute in einer Woche präsentiere ich dann meine persönlichen Gewinner. Beginnen wir nun mit der WWE:


10. Sabu
Homicidal, Suicidal, Genocidal…und was nicht noch alles. Trotzdem ist Sabu ein Verlierer. Und dabei sah es gar nicht danach aus. Er verließ TNA in Richtung WWE bzw. ECW und schien dort voll durchzustarten. Es hieß sogar, Vince McMahon sei von seinen Leistungen beeindruckt. Und das kann doch nur etwas Gutes sein…oder? Sabu verspielte jedoch seinen Kredit. Er war unpünktlich, fand die eine oder andere WWE-Show im wahrsten Sinne des Wortes zum Einschlafen…und das war es dann mit dem Push. Sabu war ein wenig unten durch, was für ihn damit endete, von Umaga gesquasht zu werden und aus dem Mainevent des ECW-PPVs „December To Dismember“ zu fliegen. Nach dem letzten Stand der Dinge versuche Sabu sogar, gefeuert zu werden. Scheint so, als werde er 2007 nicht mehr in dieser Liste auftauchen, zumindest nicht auf Seiten der WWE.

9. D-Generation X alias Triple H & Shawn Michaels
Triple H war in der ersten Jahreshälfte 2006 ein respektierter Heel. Wieder jobbte er bei WrestleMania zu Gunsten eines jungen Workers (John Cena) und nach Backlash überließ er Edge die Bühne des Top-Heels bei RAW. Shawn Michaels hingegen war sowieso respektiert bei den Fans, einfach dafür, dass er er ist. Dann kehrten beide Männer als die reformierte DX zurück. Und was war das für ein Spaß. Sie ärgerten Vince McMahon, machten anzügliche Scherze und sorgten einfach für Witz bei RAW. Nur ist es bei Witzen so: Gute Witze kann man gerne zweimal erzählen, doch irgendwann werden auch sie langweilig. Und genau das ist bei der DX passiert. Es ist eben nicht mehr 1998. Triple H & Michaels sind inzwischen Männer mittleren Alters, die noch immer Teenager-Witze machen und sich seit dem SummerSlam nur noch wiederholen. Ein kurzer DX-Run wäre ein Gewinn gewesen, doch mittlerweile ist der Bogen weit überspannt.

8. Vito
Ein Mann zieht sich ein Frauenkleid an. Ich lach mich weg…na ja, nicht wirklich. Es gibt Gimmicks, bei denen kann man ohne Bedenken frei von der Leber weg sagen: Das ist eine Scheißidee. Genau das ist bei dem Gimmick von Vito der Fall. Nicht umsonst waren nach dem Debüt des „neuen Vitos“ Internetforen voll mit Gerüchten, das könnte nur eine Bestrafung durch die Offiziellen sein. Der größte Witz von alldem war aber: Vito musste die Kleider auch außerhalb der Shows in der Öffentlichkeit tragen – und er soll es auch noch gut gefunden haben! Ist Vito ein verkappter Transvestit oder was? Jeder andere hätte die Demütigung kapiert. Und was hat es Vito gebracht, dass er seine „weibliche Seite“ entdeckt hat? Ist er etwa World-Heavyweight-Champion geworden? Nein? Na so eine Überraschung…

7. Carlito
Verdammt, war Carlito heiß in diesem Jahr. Er schaffte es als Heel, die Fans hinter sich zu bringen. Ich glaube, das ist ziemlich gut. Die letzten Fälle, an denen ich erinnere, dass das passiert ist, sind folgende: John Cena als böser Rapper bei SmackDown!, Triple H als böser Triple H gegen den guten Rapper John Cena bei RAW und Samoa Joe als „Samoan Submission Machine“ bei TNA. Daraus geworden ist bei Carlito nichts. Das WWE-Booking hat es tatsächlich geschafft, dass sich die WWE-Fans kaum noch um Carlito kümmern. Es ist ja nicht so, dass sie ihn nicht unterstützen wollen, aber wenn der sich mit jemanden wie Chris Masters rumplagen muss, fällt das nicht wirklich leicht.

6. Tommy Dreamer
Was steht auf Dreamers T-Shirt? „Innovator Of Violence“? Selten so gelacht. „World’s Greatest Jobber“ wäre wohl passender. Tommy Dreamer ist neben Rob Van Dam, Sabu und The Sandman DAS Aushängeschild der alten ECW – und wie wird er behandelt? Er darf regelmäßig jobben. Ja, nicht nur das, er wird sogar regelmäßig verprügelt. Weggesquasht! Von Test, The Great Khali, Hardcore Holly... . Wenn man sich das als alter ECW-Fan antun muss, kann man sich nur beleidigt fühlen. Und der etwas ältere WWE-Fan denkt nur „Dreamer war schon früher bei RAW scheiße“. Wieso sollte sich das auch in der ECW ändern…?! Und dafür ist er dann in den Ring zurückgekehrt? Na, meinen Glückwunsch.

5. Shelton Benjamin
Bei Shelton Benjamin könnte ich eigentlich fast genau das wiederholen, was ich bei Carlito geschrieben habe. Benjamin ist unumstritten ein großartiger Athlet. Zusammen mit Leuten wie Jeff Hardy, Carlito oder Super Crazy ist er eine Art Garant für gute Matches bei RAW. Was ihm allerdings fehlt, ist noch das richtige Mic-Work, um die Leute mitzuziehen (wobei ich schon deutlich schlechtere Mic-Worker erlebt habe…einer davon trägt sogar den World-Heavyweight-Championship). Man gibt ihm aber keine Chance, sondern steckt ihn in die Internet-Show „Heat“. Und wenn er mal ne Story kriegt, dann ist es so ein Unfug wie „Ich bin schwarz und deswegen werde ich in der WWE unten gehalten“…und mit so einem Unfug kommen die Kreativen zu der Zeit um die Ecke, als es gerade einen schwarzen World-Champion gibt. Da fällt einem nichts mehr zu ein…

4. Charlie Haas
Charlie Haas ist auch so eine Sache. Von der WWE gefeuert, weil man bei SmackDown! absolut gar keine Idee mehr für ihn hatte, zeigte er in der US-Indy-Szene dann, was für ein guter Worker er ist. Als Heel legte er nicht nur (gewohnt) gute Matches ab, man bemerkte plötzlich auch, dass Haas doch eine einigermaßen akzeptable Promo auf die Kette bekommt. Die WWE war wieder interessiert, verpflichtete ihn erneut. Und wer denkt, man würde ihn so einsetzen, wie man es in der Indy-Szene getan hat, weil das ja so gut funktioniert hat, der kennt Brian Gerwitz aber schlecht. Der RAW-Booker ließ Haas mehr oder weniger ohne Story bei RAW debütieren, was schockierenderweise nicht so richtig eingeschlagen hat. Also steckte man ihn zu Viscera und strickte eine selten dämliche Story um ihn „Big Pyjama Vis“ und Lilian Garcia. So ist Haas letzten Endes genau da wieder angekommen, wo er damals bei SmackDown! war. Wäre er mal in den Indys geblieben. Einzig Hoffnung macht das Comeback als Tag-Team mit Shelton Benjamin. Aber man muss ja wohl extra nicht sagen, was die Tag-Team-Szene in der WWE wert ist.

3. Shannon Moore
Man sollte wirklich nicht sagen, dass Moore zu Anfang des Jahres 2006 ein Top-Star bei Total Nonstop Action war, aber immerhin versuchte die Company, ihn trotz seines albernen Punk-Gimmicks in den Shows unterzubringen (wobei das nicht zwangsläufig für die TNA-Kreativen spricht). Dann aber wechselte er zur ECW, dürfte einige Male für fünf Sekunden blöd in die Kamera gucken und wurde schließlich von CM Punk weggesquasht. Danach folgten immer wieder mal Wochen der Arbeitslosigkeit (was bei dem weiterhin blöden Punk-Gimmick wiederum durchaus für das WWE-Kreativ-Team spricht) und von einer eigenen Story selbstredend keine Spur. Das nennt man wohl großen Aufstieg *hust*. Mich sollte es nicht überraschen, wenn inzwischen schon einige Fans vergessen haben, dass Shannon Moore überhaupt noch im ECW-Roster steht.

2. Spirit Squad
Man nehme fünf recht talentierte Nachwuchstalente und verpasse ihnen ein…argh!...“männliche Cheerleader“-Gimmick. Als wären sie damit noch nicht gestraft genug, lässt man sie gegen die Top-Talente des Rosters jobben. Immer und immer wieder. Und dann noch einmal. Zwischen durch überschüttet man sie mit grünen Schleim und menschlichen Fäkalien, weil das so unheimlich witzig ist. Ja, und dann lässt man sie noch einmal gegen die Top-Talente jobben, bevor man sie live im Fernsehen und damit hoch offiziell in eine Box steckt, die zurück zum Trainings-Camp OVW geschickt wird. Eine Transportversicherung braucht es nicht, ist ja eh nur Schrott drin. Wenn es eine Definition für den Begriff „Traumkarriere in der WWE“ gibt, sollte sie nicht genau so lauten? Es ist wirklich traurig, was man sich in der WWE mit hoffnungsvollen Newcomern zu ver(un)anstalten traut. Es ist ja nicht so, dass die fünf Worker etwas für die Behandlung könnte. Kenny galt als ein Riesentalent, Johnny war der böseste Heel, den die OVW vielleicht je gesehen hat. Und dann macht man aus ihnen…*schluck*…männliche Cheerleader…d’oh!

1. Eugene
Absolut ohne Worte ist es, was momentan (oder besser gesagt in 2006) mit Eugene angestellt wird. Der Spirit Squad kann man wenigstens noch zu Gute halten, dass sie für ihre Demütigungen an PPVs und in einer Main-Storyline teilnehmen konnten. Aber was mit Eugene abgeht, ist nur noch peinlich. Er wird von der den McMahons mit Farbe übergossen und das Klo runtergespült, von der DX wird er durchs Catering befördert, von Umaga den Erdboden gleich gemacht…wann immer es eine Peinlichkeit zu ertragen gibt, ist Eugene gut genug dafür. Und das sind eigentlich auch die einzigen Anlässen, zu denen Eugene überhaupt mal bei RAW zu sehen ist. Dieser Charakter ist wirklich nur noch armselig. Zusammen mit William Regal war er mal ein Highlight der Show, ein Fanliebling, der sogar gegen Triple H fehden durfte. Und was ist daraus geworden…? Nick Dinsmore tut mir wirklich nur noch leid, dass er diesen Charakter spielen muss. Spaß kann das eigentlich keinen mehr machen.


Soviel zur WWE. Schauen wir nun auf de Top-5 von hinten bei Total Nonstop Action:

5. Jay Lethal
Eigentlich etwas überraschend, dass Jay Lethal in dieser Kategorie steckt, doch ich habe mir wirklich mehr von ihm erwartet. Nicht, dass ich seine Leistungen schlecht finden würde, ganz im Gegenteil, aber es kommt nichts dabei rum. Zu Beginn des Jahres hörte man bei seinen Auftritten immer laute Chants der Fans für ihn, doch leider gab es außer Andeutungen eines Pushes nichts zu holen. Er ist weiterhin einer von vielen X-Division-Workern, die bei jedem PPV an einer Battle-Royal teilnehmen dürfen. Nichts Zählbares für ihn in 2006.

4. Team 3D
Auch das Team 3D blieb hinter den Erwartungen zurück. Eigentlich war es seit ihrem TNA-Debüt klar, dass Brother Ray und Brother Devon schon bald Tag-Team-Champions sein würden – doch das ist bis heute nicht passiert. Zwar gab es eine wirklich unterhaltsame Fehde mit der James Gang und Brother Ray ist ein Garant für gute Promos, doch das ist zu wenig für den Anspruch, eines der besten Tag-Teams im Business zu sein. Nach einer mehrwöchigen Pause muss sich das Team 3D jetzt sogar wieder nach oben kämpfen. Aber vielleicht wird’s ja in 2007 etwas mit den Tag-Team-Titles…

3. Matt Bentley
Über die Postion eines Jay Lethals, der immerhin bei jedem PPV an der Battle-Royal teilnehmen darf, könnte sich Bentley noch freuen. 2006 war ein schwarzes Jahr für ihn. Er hat seine Managerin an Robert Roode verloren und durch Knatsch mit dem Management war lange nichts von ihm in den Shows zu sehen. Zwar kam sein alter Partner Frankie Kazarian zurück, doch da der ebenfalls nicht beliebter bei den Offiziellen ist, herrschte bis zuletzt ein“Push-Stopp“ für das Team. Und über die Schminke im Gesicht, mit der Matt Bentley zuletzt im TV zu sehen war, sag ich jetzt mal lieber gar nichts…

2. Petey Williams & Robert Roode
In 2006 kam es zum Split einer TNA-Institution: Das Team Canada wurde aufgelöst. Und wer hätte damals bitte gedacht, dass Eric Young derjenige sein würde, der von diesem Split am meisten profitiert? Petey Williams wird inzwischen nur noch sporadisch bei den Shows eingesetzt. Beim Team Canada war er noch der Team-Kapitän und hatte als solcher bei der Verteilung des X-Division-Championships öfters ein Wörtchen mitzureden. Mittlerweile muss der Mann sogar GSW-Bookings annehmen (…bitte nicht übel nehmen, war nur ein kleiner Scherz auf Kosten anderer…). Und Robert Roode sollte einen großen Push als Singles-Wrestler bekommen. Wochenlang hypte man die Suche nach seinem Manager und die Auflösung gab es dann schließlich…in der „Preshow“ von Bound For Glory. Ups! Bei Roode & Williams kann man ohne weiteres sagen, dass ihnen der Split des Team Canadas nichts gebracht hat. Sie sind auf der Card weiter runtergerutscht. Aber gut, auf der anderen Seite kann man sich natürlich auch fragen, ob ein Bikini-Contest mit Ms. Brooks bei einem PPV so viel besser ist…?

1. Ron Killings
Ja, das Phänomen, dass hochtalentierte Worker grundlos unten gehalten werden, gibt es nicht nur in der WWE. Ron Killings kann fantastische Matches zeigen (für ihn als Heavyweight ist es sogar kein Problem, in der X-Divison mitzumischen), sein Mic-Work ist nicht schlecht und die Fans stehen voll hinter ihm („What’s up“) – aber ein Push? Fehlanzeige! Killings hat sogar so sehr die Schnauze voll, dass er regelmäßig um seine Entlassung bettelt. Ich weiß wirklich nicht, was TNA für ein Problem mit ihm hat. Man muss ihn vielleicht nicht gleich um Titel mitkämpfen lassen, aber eine Fehde sollte doch wenigstens drin sein. Seit dem Ende der 3 Live Kru ging es für Killings nur noch bergab – und das völlig unverdient. Most Underrated Worker in TNA!


Das war es mit der Schimpf und Schande. Am kommenden Sonntag wird ein Blick auf alles geworfen, das in WWE und TNA mit Glanz und Gloria überzeugte. Bis dahin verweise auf den „Rumor Report“ am kommenden Sonntag hier auf Cagematch.de und verabschiede mich bis zum nächsten Mal.
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