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X Marks The Spot #8: "They" are here!

Kolumne

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Published on:
11.10.2010, 07:20 
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Hallo zu einer aktuellen Ausgabe von "X Marks The Spot"! Ich hatte eigentlich nicht geplant, in nächster Zeit eine weitere Kolumne zu schreiben, doch angesichts der Ereignisse bei Bound For Glory muss das jetzt einfach sein.

Alles nur Scharade

Eric Bischoff, Hulk Hogan, Jeff Jarrett, Abyss und… Jeff Hardy!

Sie habe es wirklich getan… und ich kann es nicht fassen, wie sie es getan haben! Während ich so an meiner ersten Kolumne zu meiner Vorhersage für Bound For Glory schrieb, überlegte ich noch kurz, ob ich Hardy nicht vielleicht doch als möglichen Kandidaten für den Platz als Heel-Champion von Hulk Hogans Gnaden zumindest in Erwägung ziehen sollte. Immerhin war er bis zu diesem PPV der beliebteste Main Eventer der Company in diesem Jahr. Er hatte die treueste Anhängerschaft unter den Fans. Doch wie ich schon mal auf dem Cageboard schrieb, hielt ich Hardy nicht für den Richtigen in der Rolle des Mannes, der Hogan und Eric Bischoff auf die "dunkle Seite" folgen würde. Ich dachte mir, eher noch Kurt Angle, aber der hatte diese Position als Top-Heel, Stable-Anführer und World Champion schon zu oft inne, weshalb Total Nonstop Action Wrestling da wohl mit Mr. Anderson besser fahren und ein frischeres Bild machen würde.

Doch nun ist es tatsächlich Jeff Hardy, der seine Kumpels Rob Van Dam und Mr. Anderson hintergangen hat. Und in meinen Augen ist es in der Tat der Schock und das Momentum, das man auch beim WCW Bash At The Beach 1996 generierte, als Hogan völlig überraschend im Main Event auftauchte und seinen besten Freund "Macho Man" Randy Savage abfertigte.

Es ist beinahe so, wie es Sting kürzlich sagte, denn jeder konnte es kommen sehen, es passierte monatelang direkt vor unseren Augen, doch niemand hätte es für möglich gehalten. Selbst ich konnte es mir - bei allem Weitblick - nicht vorstellen, dass man das Experiment wagen und Hardy gegen die Fans drehen würde. Es ist riskant, genauso wie es vor 14 Jahren an genau diesem Ort, in genau dieser Halle ein Risiko war "Hollywood Hogan" zu erschaffen.

Für TNA ist dies zweifellos ein Wendepunkt, denn nun setzt man wirklich alles auf eine Karte und ich ziehe meinen Hut davor, dass sie es tun.

Ich persönlich hatte mir eigentlich auch genau eine solchen, nicht für möglich gehaltenen Dreh der Storyline erhofft, denn insgeheim wäre ich sicherlich enttäuscht gewesen, hätte ich mit meiner Theorie zum großen "They"-Rätsel vollkommen recht behalten. Mit der Tatsache, dass an diesem Abend keine neuen Gesichter bei TNA auftauchten, kann ich leben. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und ich denke, dass man sich sicherlich auch für die nächsten Wochen weitere Schockmomente aufsparen möchte. Rom wurde auch nicht nur an einem Tag erbaut und die nWo entfaltete sich ebenfalls erst über viele Monate hinweg zu voller Größe.

Der einzige wirklich Knick in der Optik dieser großen Verschwörung ist die Tatsache, dass Jeff Jarrett seinen Partner Samoa Joe beim Handicap Match im Stich ließ und ihn damit buchstäblich den Wölfen zum Fraß vorwarf. Joe scheint somit aus der Heel-Fraktion auszuscheiden, was ich in dieser Konstellation eigentlich erst frühestens für Anfang oder Mitte 2011 erwartet hätte. Möglich ist aber auch eine Wendung beim nächsten iMPACT, bei der sich herausstellt, dass die Verschwörergruppe Joe trotzdem weiterhin beeinflussen kann und wird.

In dem zuletzt erwähnten Entführervideo sah Samoa Joe aus, als würde er unter Drogen stehen. Was steckt da also wirklich dahinter, dass er Jarrett bei dessen Hilfegesuchen zunächst zweimal die kalte Schulter zeigte und ihn dann plötzlich doch unterstützte? Joe erzählte in einem Interview, Hogan hätte ihn persönlich am Telefon umgestimmt… Es klingt zwar sicher komisch, aber ich muss dabei unweigerlich an den Leslie Nielsen-Film "Die nackte Kanone" denken, wo man gewöhnliche Menschen durch eine Art Hypnose und einem Codewort zu willenlosen Attentätern machte.

Ich bin da auf jeden Fall schon sehr auf die Auflösung bei iMPACT gespannt.

Was Jeff Hardy betrifft, so ist mir nun auch klar, weshalb man seit Monaten keine Gelegenheit ausgelassen hat, um seine dicke Freundschaft mit Rob Van Dam zu thematisieren. Mit dem finalen Gürtelschlag von Jeff gegen RVD ist somit nun - genau wie damals 1996 zwischen Hogan und Savage - der Grundstein für eine intensive Titelfehde zwischen den ehemals besten Freunden gelegt.

Gleichzeitig wird es auch sehr interessant sein, wie sehr Hardy nun seinen Charakter verändern wird. Ich bilde mir ein, dass er sich damals bei World Wrestling Entertainment mit seinen ersten dauerhaften Gesichtsbemalungen recht deutlich am Joker-Facepainting des verstorbenen Schauspielers Heath Ledger orientiert hat. Daher könnte ich mir auch gut vorstellen, dass er nun auch sein Gimmick in diese Richtung weiterentwickeln wird. Wobei ich sagen muss, dass Hardys Gesichtsausdruck auf dem neuen Turning Point-Poster extrem nach einem Psycho-Charakter aussieht, was meiner Meinung nach durchaus funktionieren könnte.

Über eine Verbindung mit dem aktuell sehr fragwürdigen Verhalten des großen Bruders, Matt Hardy, in der WWE möchte ich gar nicht erst spekulieren. Es erscheint aber schon um einiges verständlicher als bisher, dass Matt seine Zukunft ebenfalls bei TNA sieht.

Abschließend muss ich sagen, dass man allein schon mit den überraschenden Wendungen im Fall von Samoa Joe und Jeff Hardy genug Spannung aufgebaut hat, um für mich die Wartezeit zur nächsten iMPACT-Ausgabe beinahe unerträglich werden zu lassen. Ganz zu schweigen der Punkt mit der nun wirklich fraglichen Zukunft von Kurt Angle und der nun endgültig ausbrechende Machtkampf um die Kontrolle über TNA. Ich kann's kaum erwarten und das finde ich schon mal sehr positiv!

In diesem Sinne… bis zum nächsten Mal, Leute!