This text is hidden because it is only available in German language. Please click this line if you do not care and want to view it anyway.
Dass Jay Lethal ein begeisterter Fan der Wrestlinghelden seiner Kindheit war, ist für das Publikum von TNA Wrestling offensichtlich geworden, als er über mehrere Jahre hinweg mit seinem Gimmick Reverenz an den Macho Man Randy Savage erbot. Ein Mann, den er nicht nur verehrte, sondern auch perfekt imitieren konnte. Dass Lethal auch noch einen anderen Favoriten aus früheren Zeiten hatte, bemerkte ebendieser als er sich im Jahr 2010 der Carter-Liga anschloss: Der Nature Boy Ric Flair.
Der inzwischen über 60 Jahre alte Flair hatte sich im Frühjahr 2010 in einen Konflikt mit Hulk Hogans Schützling Abyss verstrickt, den Hogan seinen WWE-Hall-of-Fame-Ring tragen ließ - sehr zum Ärger Flairs, der das als Beschmutzung auch seiner eigenen Ruhmeshallen-Mitgliedschaft empfand. Es endete damit, dass Flair seinen eigenen Ring in einem Match gegen Abyss aufs Spiel setzte - und ihn verlor. Und Hogan machte sich einen Spaß daraus, diesen Ring Lethal zu überlassen, der dann bei Impact eine erstaunlich präzise Flair-Parodie ablieferte.
Der echte Flair unterbrach das Schauspiel und machte Lethal deutlich, dass seine Parodie eine Respektlosigkeit wäre. Lethal antwortete, dass sie nicht so gemeint wäre: Er würde Flair bewundern, seit seinen Kindheitstagen würde er wie er sein wollen - und sei es nur für zwei Minuten. Mit Flair im Ring zu stehen, wäre sein größter Moment, von dem er auch seiner Mutter erzählen würde. Lethal gab Flair darauf seinen Ring zurück, was diesen aber nicht besänftigte. Er ohrfeigte Lethal für seine vermeintliche Anmaßung und meinte, dass er seiner Mutter erzählen könnte, dass er den schlimmsten Tag seiner Karriere erlebt hätte.
Die Schützlinge werden vorgeschickt
Lethal ohrfeigte Flair zurück und es gab eine Prügelei, in der auch Lethal zur Flairs typischen Aktionen griff - und ihn schließlich gar in den Figure Four nahmen. Dann aber traten Flairs Gefährten AJ Styles, Desmond Wolfe und Beer Money Inc. auf den Plan und gingen auf Lethal los - bis dem Rob Van Dam und das Team 3D zu Hilfe kamen.
Lethal hatte sich sein großes Idol auf seine unbedarfte Weise also zum Feind gemacht - aber er stellte sich dem Problem. Zwei Wochen später tat er sich mit Rob Van Dam zu einem Match gegen Beer Money zusammen - und besiegte das Duo, indem er Roode mit dem Figure Four zur Aufgabe zwang. Klar, dass das Flair nicht gefallen konnte, der Lethal nach dem Match attackierte, während sich der mit ihm verbundene Sting um RVD kümmerte.
In der Woche darauf schickte Flair seinen neuen Protege Kazarian gegen Lethal ins Rennen und verhalf ihm mit einem ablenkenden Eingriff auch zum Sieg. Danach attackierten Flair, Styles und Kazarian Lethal gemeinsam - wobei Kazarian und Styles sich aber in einen Zwist verstrickten. Lethal nutzte das, um Kazarian wie Styles mit einem Double Dropkick aus dem Ring zu schicken - sehr zu Flairs Verdruss.
Sieg über den „New Nature Boy“
In der Woche darauf traten sowohl Styles als auch Kazarian mit Lethal in den Ring und verstanden es als Wettbewerb, wer Flair mehr beeindrucken konnte - während Flair sich erhoffte, dass die beiden Lethals Karriere beenden würden. Das klappte nicht, stattdessen pinnte Lethal Styles um Flair damit noch weiter zu erzürnen.
Bei der nächsten Impact-Show war Flair nicht dabei - zumindest nicht der echte, denn Lethal ließ sich eine weitere Flair-Imitation nicht nehmen. Styles und Kazarian verstanden das als Provokation - und so war sie auch gemeint. Lethal forderte Flairs Kohorten zu einem Eight Man Tag Team Match heraus. Seine Partner: Abyss, Mr. Anderson und Jeff Hardy. Das Quartett mischte Flairs Leute in einer kleinen Vorab-Prügelei zwar auf, das Match gegen Styles, Wolfe und Beer Money ging jedoch an die Heels, als Styles Lethal mit dem Styles Clash pinnte.
Lethal und Styles trafen sich bei Slammiversary in einem Einzelmatch, vor dem Flair Styles ermahnte, den Frechling auch bitte zu besiegen, oder es würde Konsequenzen geben. Am Ende eines Duells, in dem es die obligatorischen Flair-Eingriffe und Flair-Move-Anleihen beider Teilnehmer gab, konterte Lethal den Versuch eines Sunset Flips vom Seil mit einem Northern Lights Suplex aus und pinnte Styles damit. Flair war außer sich und musste vom hinzukommenden Kazarian beruhigt werden.
Ein Angriff auf die Familie
Beim nächsten Impact war es für Flair an der Zeit, die Verbindung zu seinen Gefährten zu festigen: Er erklärte, dass er eine Neuauflage der Four Horsemen namens Fo(u)rtune gründen würde - mit Styles, Kazarian und Beer Money. Trotzdem wollte er Styles für seine Niederlage gegen Lethal zusammenpfeifen, was aber schnell von ebenjenem Lethal unterbrochen wurde. Der meinte im Flair-Modus, dass er gehört hätte, dass es neue Four Horsemen geben sollte. Was er aber sehen würde, sähe höchstens aus, als hätten die Horsemen in den Ring gemacht und ihre Ausscheidungen zurückgelassen.
Desmond Wolfe, der von Flair für Fourtune außen vor gelassen wurde, nahm Lethals Verbalattacke zum Anlass, ihn zu einem Match herauszufordern, um sich vor Flair zu beweisen. Der wiederum erklärte, dass Wolfe in der Gruppierung drin und ihr Premiummittglied wäre, würde er Lethal besiegen. Wenn nicht, würde er ihn endgültig fallen lassen. Lethal besiegte Wolfe und kappte so dessen Verbindung zu Flair, der ihn aber hinterher wie Wolfe attackierte. Hier schritt Hulk Hogan ein, vor dem die Heels sich dann zurückzuzogen. Der Hulkster sang darauf ein Loblied auf Lethals Talent und dass er sich höchstem Niveau würde. Darum wäre es Zeit ihm seinen Traum zu erfüllen: Er setzte ein Match zwischen Lethal und Flair bei Victory Road an.
Eine Woche später gab es ein weiteres Match zwischen Lethal und Kazarian, für das Lethal moralische Unterstützung von seinem Bruder Mohammed bekam. In traditioneller Heel-Manier gingen Flair und Styles auf Lethals Bruder los, als der mit Kazarian im Ring stand. Lethal besiegte seinen Gegner trotzdem und eilte dann backstage, aber der Schaden war angerichtet.
Der Kindheitstraum wird wahr
Lethal forderte Flair wegen der Attacke in der Woche darauf auf, das Match vorzuziehen. Stattdessen aber bekam Lethal nur eine Antwort von Matt Morgan, der erklärte, dass er sich auch für Fourtune empfehlen wollte - indem er Lethal fertig machen würde. Es folgte ein Match, das der körperlich klar überlegene Blueprint klar dominierte. Ein Eingriff von Morgans Rivalen Hernandez verhalf Lethal allerdings zu einem weiteren Sieg.
Beim letzten Impact vor Victory Road wandte sich Lethal noch einmal an Flair und erklärte, dass er ihm für das, was er seinem Bruder angetan hätte, das Herz herausreißen würde - und seine Mutter stolz machen würde. Flair beantwortete das mit anzüglichen Kommentaren über Lethals Mutter, einer geballten Ladung Selbstlob und der Ankündigung, dass Lethal noch drei Tage zu leben hätte. Beim Pay Per View selbst fügte her noch hinzu, dass er Lethal so heftig verprügeln würde, dass dieser nach Hause zu seiner Mutter laufen und wieder an die Brust wollen würde.
Das Match war dann ein klassisches Flair-Spätwerk: Der Nature Boy zog alle schmutzigen Register bis hin zum Figure Four mit Seilunterstützung, bei der er aber vom Ringrichter erwischt wurde. Das gab Lethal die Gelegenheit zurückzukommen und schließlich selbst den Figure Four anzusetzen, bei dem Flair abklopfen musste. Unter Tränen erklärte Lethal anschließend: „Hey Mom, I did it!“
Revanche im Street Fight
Der geschlagene Flair hielt nach dem Pay Per View fest, dass er Lethal noch auf seiner Liste hätte, konzentrierte sich aber darauf, die Etablierung seiner Fourtune-Gruppierung voranzutreiben. Schließlich aber erklärte er, dass er sich in seinem Matchvertrag mit Lethal auch die Option auf einen Rückkampf hätte einbauen lassen - und zog sie, um bei Impact in einem Street Fight gegen Lethal anzutreten.
Flair trat stilecht in einem Anzug zu dem Street Fight an, der ihm in Old-School-Manier nach und nach von Publikumsliebling Lethal abgerissen wurde. Lethal schien seinen zweiten Sieg auch sicher zu haben, ehe jedoch ein neuer Helfer Flairs eingriff: X-Division-Champion Douglas Williams, der mit seinem Titel auf Lethal einschlug und Flair damit zum Sieg verhalf - seine erfolgreiche Bewerbung für die Fourtune-Aufnahme. Lethals Auseinandersetzung mit Flair nahm so ein Ende, zumindest aber gelang Lethal nach einigen Wochen - in denen es sonst ruhig um ihn war -, sich an Williams zu rächen und ihm bei Impact den X-Division-Gürtel abzunehmen.